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Glossar

Hier finden Sie die wichtigsten Fachbegriffe aus unseren Fachbeiträgen zu Impfungen anschaulich erklärt und mit Beispielen untermauert. Die Beschreibungen werden auch in den jeweiligen Fachbeiträgen wie folgt angezeigt:

Die grüne Markierung und diese Sprechblase 💬 zeigen an, dass für diesen Fachbegriff eine Beschreibung verfügbar ist. Die Kurzbeschreibung erscheint in Form eines grünen Textfeldes beim Scrollen des Fachbegriffs (den Mauszeiger über den Begriff bewegen). Mit Klicken auf den Fachbegriff wird die Glossar-Seite geladen und die vollständige Beschreibung erscheint. Hier können dann auch andere Fachbegriffe durch Aufklappen des grünen Kastens mit dem Plus-Symbol nachgeschlagen werden. Die Sortierung ist automatisch alphabetisch und lässt sich nach Buchstaben filtern.

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iatrogen

ein dem altgriechischen entnommenes Adjektiv, das „vom Arzt verursacht“ bedeutet.

Entsprechend gelten iatrogene Krankheitsbilder als durch ärztliche Maßnahmen herbeigeführt oder verschlimmert, unabhängig davon, ob sie durch den aktuellen Stand der Medizin vermeidbar oder unvermeidbar waren. Eine im British Medical Journal veröffentlichte Studie schätzt iatrogene Krankheiten als dritthäufigste Todesursache (250.000 Tode/Jahr) in den USA ein. Ferner wird auch jede andere Wirkung, die ein Arzt verursacht, bspw. die Heilung, als iatrogen bezeichnet.

idiopathisch

Erkrankungen, deren Ursache oder zugrunde liegender Mechanismus nicht bekannt ist.

ikterisch

syn. "gelbsüchtig"; die Gelbsucht betreffend bzw. mit Gelbsucht einhergehend.

Immunflucht

Immunflucht ist ein Prozess, bei dem Krankheitserreger, wie Viren oder Bakterien, sich so verändern, dass unser Immunsystem sie nicht mehr erkennt.

Sie können besser im Körper überleben, weil das Immunsystem sie nicht angreifen kann. Eine solche veränderte Variante nennt man Immunfluchtmutante, wie z. B. die Omikron-Variante von SARS-CoV-2. Diese Veränderungen passieren durch Mutationen, also kleine Änderungen in den Genen der Erreger.

Immunglobulin

syn. Antikörper, lebenswichtige Eiweiße, die im Blut zirkulieren und als Bestandteil des Immunsystems wichtige Schutzfunktionen vor Fremdkörpern bzw. Krankheitserregern übernehmen

Der primäre Antikörpertyp im menschlichen Blut ist das Immunglobulin G (IgG). Als Arzneimittel können Immunglobuline zur passiven Immunisierung und Immuntherapie eingesetzt werden.

Immunität

Schutz bzw. Unempfindlichkeit gegenüber Krankheitserregern.

Wenn man sich von einer Krankheit erholt, bildet der Körper spezielle Abwehrstoffe (Antikörper). Diese kommen von bestimmten Zellen, den B-Lymphozyten. Andere Zellen wie die T-Lymphozyten helfen ebenfalls. Wenn man später erneut mit dem gleichen Krankheitserreger in Kontakt kommt, kann der Körper schneller und besser reagieren, weil er sich "erinnert", wie er sich schützen kann. Das nennt man Immunantwort.

Immunnische

Der Begriff "Immunnische" beschreibt, wie das Immunsystem in verschiedenen Teilen des Körpers unterschiedlich funktioniert.

Zum Beispiel kann das Immunsystem im Dickdarm anders arbeiten als in anderen Organen. Das liegt daran, dass verschiedene Immunzellen (wie myeloische Zellen und Lymphozyten) dort in anderer Art und Weise mit den Zellen (wie den Zellen der Darmschleimhaut) und Darmbakterien (Mikrobiom) zusammenarbeiten. Diese Unterschiede können die Reaktion des Immunsystems beeinflussen. Für weitere Informationen siehe hier.

Immunogenität

Fähigkeit eines Fremdstoffes, eine Abwehrreaktion im Körper auszulösen.

Das kann positiv sein, weil es dem Körper hilft, Immunität gegen Krankheiten aufzubauen. Aber manchmal kann es auch zu unerwünschten Reaktionen führen, wie einem schweren allergischen Schock oder einer Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem die eigenen Zellen angreift. Wie stark ein Fremdstoff das Immunsystem aktiviert, hängt auch von der individuellen Reaktion des Körpers ab. Wissenschaftler untersuchen außerdem, welche speziellen Immunzellen (wie B-Zellen und T-Zellen) durch den Fremdstoff aktiviert werden und wie sie zur Abwehr beitragen.

Immunreaktion

Reaktion des Immunsystems beim Eindringen von körperfremden bzw. potentiell schädlichen Stoffen (Krankheitserreger, Pathogene).

Dabei wird zwischen der angeborenen und adaptiven Immunantwort unterschieden. Die angeborene Immunantwort nutzt vererbte Mechanismen und reagiert schnell, aber auf alle Krankheitserreger gleich, weshalb es auch als „unspezifisches“ Immunsystem bezeichnet wird. Das adaptive Immunsystem hingegen entwickelt durch Kontakt mit der Umwelt über die Differenzierung von T- und B-Zellen ein immunologisches Gedächtnis und kann somit auch im Wiederholungsfall spezifisch reagieren.


Immunseneszenz

Fortschreitende Funktionsabnahme des Immunsystems, die durch das Alter bei jedem Menschen hervorgerufen wird.

Die Immunseneszenz bewirkt eine verminderte Immunfunktion, durch die Menschen immer anfälliger für Infektionen und schwere Verläufe von Infektionskrankheiten werden, je älter sie sind.

Immunstimulanz

Stoffe, die das Immunsystem stimulieren.

Dazu zählen körpereigene Stoffe wie Botenstoffe des Immunsystems, aber auch körperfremde Stoffe wie Aluminium, die in Impfstoffen verwendet werden. Die Qualität und Quanität der Immunreaktion kann je nach verwendetem Stoff stark schwanken.

Immunsuppression

Unterdrückung oder Beeinträchtigung des Immunsystems

syn. Immunschwäche; Wird entweder durch eine Erkrankung ausgelöst oder im Rahmen einer Therapie mit Medikamenten bewirkt.


Immuntoleranz

Ausbleibende bzw. stark abgeschwächte Reaktion des Immunsystems gegenüber einem Fremdstoff.

Eine medikamentös herbeigeführte Immuntoleranz wird Immunsuppression genannt.

Immunvermittelte Erkrankungen

Es gibt ungefähr 100 verschiedene Krankheiten, die durch Probleme im Immunsystem verursacht werden.

Wenn das Immunsystem nicht richtig funktioniert, kann das dazu führen, dass man öfter krank wird oder sogar Krebs bekommt. In Deutschland haben etwa 10 % der Menschen eine solche Krankheit. Eine spezielle Gruppe dieser Krankheiten sind die immunvermittelten entzündlichen Erkrankungen (IMIDs). Diese entstehen, wenn bestimmte Immunbotenstoffe im Körper, die Zytokine genannt werden, nicht richtig arbeiten. Beispiele für solche Erkrankungen sind rheumatoide Arthritis (eine Gelenkentzündung), chronisch entzündliche Darmerkrankungen und Acne inversa (eine Hauterkrankung).

Impfdurchbruch

Erkrankung trotz Schutzimpfung

Eine durch einen RT-PCR-Test bestätigte symptomatische Infektion (etwa Fieber oder Halsschmerzen) bei einem durch die Impfung immunisierten Menschen. Der Impferfolg kann aus verschiedenen Gründen ausbleiben, s. auch Impfversagen.


Impfkomplikation

Impfreaktionen, die länger als drei Tage andauern oder solche, die mit drei oder mehr Tagen Abstand zur Impfung auftreten.

Bei Impfkomplikationen wird dann auch von einer unerwünschten Arzneimittelwirkung (UAW) gesprochen. Die Bundesregierung rät dazu, in solchen Fällen auf jeden Fall ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Je nach Impfstoff können diese Komplikationen nach Impfung sehr unterschiedlich ausfallen. Die zuständige Meldestelle ist das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte bzw. das Paul Ehrlich Institut.

Impfnebenwirkung

Beschreibt das Auftreten von unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAWs) nach Impfung.

Unterschieden werden muss hier zwischen Impfreaktionen und Impfkomplikationen, zu denen auch anerkannte Impfschäden & das SARS-CoV-2 spezifische Post-Vac-Syndrom zählen.

Impfprogramm

Nationale oder internationale Pläne über empfehlenswerte Impfungen, abhängig vom Alter, der epidemiologischen Situation und anderen Faktoren.

Auf nationaler Ebene stellt die Ständige Impfkommission (STIKO) Impfempfehlungen aus, auf internationaler Ebene u. a. die Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Impfreaktion

Unbedenkliche, meist lokale Anzeichen einer Immunantwort des Körpers auf die Impfung

In der Regel treten Impfreaktionen innerhalb eines Tages oder einiger Tage auf. Dazu zählen Rötungen, Schwellungen, Schmerzen an der Einstichstelle und allgemeine Reaktionen wie Abgeschlagenheit, Unwohlsein, Kopf- und Gliederschmerzen, Schüttelfrost oder Fieber.

Impfregister

Ein bevölkerungsbezogenes System zur Dokumentation, Überwachung und Bewertung von Impfstatus und -wirkung

In Deutschland gibt es kein Impfregister, hier werden durch das Robert Koch-Institut Daten über Angaben von Arztpraxen, Krankenhäusern, Impfteams, Betriebsärztinnen und -ärzten und neuerdings Impfzentren gewonnen. In anderen Ländern wie Dänemark und Finnland kommt demgegenüber ein nationales Impfregister schon seit Jahren zum Einsatz. So werden auch Daten über unerwünschte Wirkungen besser erfasst, wohingegen das deutsche Paul-Ehrlich-Institut auf verschiedene Gruppen (Ärzte, Apotheker, Hersteller etc.) angewiesen ist, die Verdachtsfälle melden (Passives Spontanmeldesystem).


Impfschaden

Gesetzliche Anerkennung einer Impfnebenwirkung, die den Betroffenen gesundheitlich oder wirtschaftlich beeinträchtigt.

Wenn eine Impfnebenwirkung eine längerfristige gesundheitliche oder wirtschaftliche Folge für den Betroffenen bedeutet, dann muss nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) ein Antrag auf Impfschaden beim zuständigen Versorgungsamt gestellt werden, um als Impfgeschädigter anerkannt zu werden. Gegen eine Ablehnung des Antrages kann über Sozialgerichte juristisch vorgegangen werden.

Impfserie

Notwendigkeit zur Verabreichung mehrerer Dosen mit einem bestimmten Impfstoff...

..., um die Immunität langfristig zu verbessern – meistens bei Totimpfstoffen.

Impfstoffeffektivität

Impfstoffeffektivität

syn. Impfstoffwirksamkeit; wird meist durch die Risikoreduktion bzw. die Number needed to vaccinate/NNV (Kehrwert der ARR, 1/ARR=NNV) berechnet – s. Glossar.

in-vitro

„In-vitro“ bedeutet, dass Experimente in einem Labor mit isolierten Zellen oder Geweben durchgeführt werden, also außerhalb eines lebenden Organismus.

Gegenteil: „in-vivo“, wo Vorgänge direkt im lebenden Organismus stattfinden.

in-vivo

Prozesse, die in lebendigen Organismen stattfinden und dort wissenschaftlich untersucht werden.

Induration

Pathologische Verhärtung von Gewebe, verursacht z. B. durch eine Erkrankung oder Therapie

Infektionsschutzgesetz

Bundesgesetz zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen

syn. IfSG; unter Mitwirkung und Zusammenarbeit von Behörden des Bundes, der Länder und der Kommunen, Ärzten, Tierärzten, Krankenhäusern, wissenschaftlichen Einrichtungen sowie sonstigen Beteiligten. Im Zuge der Corona-Pandemie kam es 2020 zur Etablierung eines eigenen Paragraphen (§ 28a), um bundesweite Schutzmaßnahmen wie Kontaktreduzierungen anordnen zu können. Der Paragraph 28a lief am 7. April 2023 ab.

Infektionssterblichkeit

Anteil Verstorbener an allen Infizierten

Anders als bei der Fallsterblichkeit werden auch asymptomatische Fälle einbezogen; engl. infection-fatality-rate.

Infektiösität

Infektiösität ist die Fähigkeit eines Erregers, einen Wirt nach der Übertragung zu infizieren.

Diese Fähigkeit hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. der Pathogenität des Keims, also wie krankheitserregend er ist.

Inflammasom

Ein Inflammasom ist ein Eiweißkomplex, der als Reaktion auf entzündliche Signale gebildet wird.

Es setzt spezifische Botenstoffe des Immunsystems frei (Interleukine) und spielt eine wichtige Rolle in der angeborenen Immunantwort.

Inflammation

Entzündung bzw. entzündlich

Die körpereigene lokale oder systemische Reaktion auf schädliche Reize, welche durch das Immunsystem vermittelt wird.

Inkubationszeit

Ansteckungszeit

Zeitraum zwischen Infektion und dem Auftreten der ersten Symptome. Dies fällt bei Erkrankungen sehr unterschiedlich aus.


Interessenskonflikt

In der Forschung liegt ein Interessenskonflikt vor, wenn finanzielle, persönliche oder andere Gründe Einfluss auf das Urteilsvermögen haben könnten.

Ein Beispiel für einen Interessenskonflikt ist die Durchführung einer Studie durch einen Forscher, der ein Honorar von einem Unternehmen für diese Arbeit erhält oder daran ein finanzielles Interesse hat. Das Vorhandensein von Interessenkonflikten gilt nicht als unenthisch, diese jedoch nicht zu deklarieren schon.

Interferon-α-Therapie

Interferon-α (IFN-α) ist eine Familie von Botenstoffen des Immunsystems, die als Reaktion des Immunsystems auf virale Infektionen produziert werden.

Diese Eiweiße spielen eine wichtige Rolle bei der Regulation der Immunreaktion und der Blutbildung. Aufgrund ihrer Eigenschaften werden Interferon-α-Präparate zur Behandlung von Hepatitis B und C sowie von Multipler Sklerose eingesetzt.

Interleukin

Eine Gruppe von Botenstoffen, die von bestimmten Abwehrzellen im Körper produziert werden.

Sie helfen dabei, das Immunsystem zu steuern und die Reaktion auf Infektionen zu regulieren. Interleukine sind wichtig für die Kommunikation zwischen den Zellen des Immunsystems.
Ein bekanntes Beispiel ist Interleukin-6 (IL-6). Dieses Molekül wird bei Entzündungen freigesetzt und kann als Marker verwendet werden, um Infektionen bei Neugeborenen oder schwere Entzündungen wie Sepsis zu erkennen.

Internalisierung

In der Biologie ein Vorgang, bei dem Zellen durch verschiedene Mechanismen (Endozytose, Pinozytose oder Phagozytose) zellfremde Stoffe in sich aufnehmen.

interstitiell

in den Zwischenräumen liegend (z. B. von Geweben oder Gewebeflüssigkeiten)

Interstitium

der Zwischenraum (bspw. zwischen Organen oder Zellen)

intestinal

den Darm betreffend bzw. zu ihm gehörend

intradermal

"innerhalb der Dermis" oder "in die Lederhaut": Der Begriff bezieht sich auf Dinge, die direkt in die Hautschicht unter der Oberhaut (Epidermis) injiziert oder platziert werden.

Ein Beispiel dafür sind intradermale Impfungen, bei denen der Impfstoff in die Dermis gespritzt wird, um eine Immunreaktion zu erzeugen.

intramuskulär

innerhalb eines Muskels gelegen bzw. in einen Muskel hinein erfolgend

Bspw. Verabreichung einer Impfung mittels intramuskulärer Injektion in einen Skelettmuskel.

intranasal

innerhalb der Nase gelegen oder in sie hinein erfolgend

intrauterin

innerhalb der Gebärmutter liegend bzw. erfolgend

intravenös

innerhalb einer Vene gelegen bzw. in eine Vene hinein erfolgend

intrazellulär

Das Innere der Zelle betreffende

Ferner auch Prozesse und Stoffe innerhalb der Zelle.

invasiv

Der Begriff bedeutet „eindringend“ und wird in der Medizin in verschiedenen Kontexten verwendet.

So werden maligne Tumore, die benachbartes Gewebe zerstören, Mikroorganismen, die in Gewebe eindringen und diagnostische bzw. therapeutische Verfahren, die mit einem Eingriff in den Körper verbunden sind, so bezeichnet.

 

Inzidenz

Häufigkeit

Ein Begriff der Statistik, der die Häufigkeit von Neuerkrankungen bzw. Infektionen in einer definierten Personengruppe und eines bestimmten Zeitraumes angibt. Beispielsweise wird bei der 7-Tages-Inzidenz die Anzahl der Neuinfektionen innerhalb einer Woche und pro 100.000 Einwohner angegeben.