Glossar

Hier finden Sie die wichtigsten Fachbegriffe aus unseren Fachbeiträgen zu Impfungen anschaulich erklärt und mit Beispielen untermauert. Die Beschreibungen werden auch in den jeweiligen Fachbeiträgen wie folgt angezeigt:

Die grüne Markierung und diese Sprechblase 💬 zeigen an, dass für diesen Fachbegriff eine Beschreibung verfügbar ist. Die Kurzbeschreibung erscheint in Form eines grünen Textfeldes beim Scrollen des Fachbegriffs (den Mauszeiger über den Begriff bewegen). Mit Klicken auf den Fachbegriff wird die Glossar-Seite geladen und die vollständige Beschreibung erscheint. Hier können dann auch andere Fachbegriffe durch Aufklappen des grünen Kastens mit dem Plus-Symbol nachgeschlagen werden. Die Sortierung ist automatisch alphabetisch und lässt sich nach Buchstaben filtern.

Abszess

Eiterbeule, auch Apostem

Ansammlung von Eiter in einem Gewebe, bei dem vorher kein Hohlraum vorhanden war. Ursachen sind u. a. bakterielle Infektionen (z. B. Staphylokokken, Streptokokken oder Escherichia coli).

Acetylcholin

Ein in vielen Organismen vorkommender Neurotransmitter, der u. a. auch beim Menschen für die Vermittlung von Signalen zwischen Nervenzellen verantwortlich ist.

Damit kommen dem Acetylcholin vielfältigste und wichtigste Aufgaben im menschlichen Körper zu, z. B. die Steuerung von vegetativen Körperfunktionen wie Atmung oder Herzschlag, aber auch kognitive Funktionen wie Gedächtnis bzw. Erinnerungsvermögen.


Adjuvanz

Wirkverstärker

Als Hilfsstoff vor allem in Tot-Impfstoffen zu finden – z. B. Aluminiumhydroxyphosphat-Sulfat (AAHS) im HPV-Impfstoff Gardasil-9®. Die immunmodulierende Wirkung von vielen Adjuvantien (Wirkstoffverstärkern) ist inzwischen gut erforscht, das Sicherheitsprofil hingegen weniger.

Adsorbatimpfstoff

Ein Art von Impfstoff, bei dem das Antigen an ein Adjuvants (Wirkverstärker) gebunden wurde.

aerogen

Übertragung über die Luft

z. B. Tröpfchen oder Aerosole

Aerosol

Ein Gemisch (Dispersion) aus festen oder flüssigen Teilchen

Aerosolpartikel, auch Tröpfchenkerne genannt, werden beim Atmen oder Sprechen oder aus medikamentösen Dosieraerosolspendern oder anderen Sprühdosen (bspw. Lacke) ausgeschieden oder versprüht. Diese kleinsten Schwebeteilchen sind wenige Nanometer groß und werden von Gasen oder Gasgemischen (z. B. Luft) bodennah übertragen.

Anaphylaxie

Potentiell lebensbedrohliche allergische Reaktion mit Atemnot und potentiellem Herzkreislaufstillstand

Die auslösenden Antigene werden durch die Klasse Immunglobulin E (IgE) gebunden, die dann eine sich überschlagende Immunreaktion mit Beteiligung des Herz-Kreislaufsystems und der Atmung lawinenartig auslösen. Zu den häufigsten Auslösern gehören Nahrungsmittel (z. B. Erdnüsse), Insektengifte (z. B. Bienengift) und Medikamente.

Anogenitaltrakt

Den Anus (After) und die Genitalien (Geschlechtsteile) betreffend

Antigen

Jede Substanz, die das Immunsystem als Fremdkörper erkennt...

... und durch die Bindung an Antikörper versucht, sie zu eliminieren. Kommt es zu einer Antwort des adaptiven Immunsystems, wird auch von einem Immunogen gesprochen – der Grad der Immunantwort wird Immunogenität genannt.


Antikörper

Proteine, die vom Immunsystem zu Schutz vor fremden Antigenen gebildet und eingesetzt werden.

syn. Immunoglobuline; bei einer Aktivierung der B-Lymphozyten durch Kontakt mit einem passenden Antigen differenzieren sie zu Plasmazellen und schütten daraufhin Antikörper aus, welche das Antigen binden können. Die Antikörperzahl kann im Blut als Titer angegeben gemessen werden.

Arachnoidea mater

Dünne, halbdurchsichtige Membran, die das Gehirn und Rückenmark netzartig umgibt und ein Teil der Leptomeninx (weichen Hirnhaut) ist.

Zwischen der Arachnoidea mater und der Pia mater be­findet sich der Suba­rachnoidal­raum.

Arrhythmie

syn. Herzrhythmusstörung

Überbegriff z. B. für zu langsame (bradykarde Arrhythmie) oder zu schnelle Herzrhythmusstörung (tachykarde Arrhythmie). Vorhofflimmern ist die häufigste Form der Arrhytmie in Deutschland, etwa 1 % der Bevölkerung sind betroffen.

Arthralgie

Gelenkschmerz, der im Gegensatz zur Arthritis keine klassischen Entzündungszeichen (z. B. Schwellung oder Rötung) aufweist.

Aspiration

Tiefes Eindringen von flüssigen oder festen Stoffen in die Atemwege während der Einatmung.

Ein Abhusten des Fremdkörpers/ der Flüssigkeit ist nicht immer vollständig möglich.

Asthenie

Schwäche bzw. Kraftlosigkeit

Kann als Begleiterscheinung einer Erkrankung (z. B. einer Infektion) oder als Nebenwirkung von Medikamenten auftreten.

Ataxie

Neurologisch bedingte Störungen der Bewegungsabläufe und -koordination.

Es wird beispielsweise zwischen Rumpfataxie, Standataxie und Gangataxie unterschieden.

Ateminsuffizienz

Versagen der Atmung bzw. Störung des Gasaustausches im Organismus

Die Folge ist eine pathologische Veränderung der Sauerstoff- oder Kohlenstoffdioxid-Konzentration im Blut.


Ätiologie

Lehre von den ursächlichen Zusammenhängen von Krankheiten

Die Ätiologie stellt den Ausgangspunkt der Pathogenese dar, während die Pathogenese den gesamten Krankheitsprozess beschreibt.


Autoimmunreaktion

Pathologische Immunantwort auf körpereigene Antigene

„Der Körper bekämpft sich selbst“. Dies kann als Folge immunologischer, genetischer oder umweltbedingter Faktoren geschehen. Besonders häufig treten Autoimmunerkrankungen bei Frauen (2:1) im Vergleich zu Männern auf. Einige bekannte Autoimmunerkrankungen sind Morbus Basedow (Autoantikörper gegen Schilddrüsenhormonrezeptoren), Myasthenia gravis (Antikörper gegen Acetylcholinrezeptoren), oder Typ-1-Diabetes (Zerstörung der Beta-Zellen des Pankreas durch Immunzellen). Autoantikörper weisen jedoch nicht automatisch auf eine Erkrankung hin, für das Stellen einer Diagnose sind Symptome erforderlich.


bivalent

Zweiwertig

Zwei Virusstämme oder Bestandteile von Viren beinhaltender Impfstoff.

Blut-Hirn-Schranke

Barriere bzw. Grenze zwischen Blut und Zentralnervensystem

Zur Filterung potentiell schädlicher Stoffe wie Toxine oder Bakterien, aber auch Botenstoffe, die eine physiologische Funktion erfüllen. Wichtige Nährstoffe können die Blut-Hirn-Schranke passieren, ebenso können Abbauprodukte wieder abtransportiert werden.


Booster

Impfung nach der Grundimmunisierung zur Vorbeugung von Impfdurchbrüchen

z. B. bei SARS-CoV-2; der engl. Terminus Booster bedeutet „Verstärker“.


Borreliose

Infektion, die durch einen Zeckenstich mit Bakterien der Art Borrelia burgdoferi ausgelöst wird.

Die Bakterien kommen deutschlandweit in 10-35 % der heimischen Zecken vor. Es ist keine Ansteckung von Mensch zu Mensch möglich. Die Krankheit kann verschiedene Organe betreffen (Haut, Nervengewebe, Gelenke oder Herz). Bisher gibt es gegen Borreliose keine Schutzimpfung.

Bradykardie

Verlangsamte Herzfrequenz mit unter 60 Schlägen pro Minute

Beim Schlafen gilt eine Bradykardie als harmlos. Das Gegenteil ist die Tachykardie.


Bronchospasmus

Durch eine Kontraktion der Bronchialmuskulatur hervorgerufene spontane Verengung der Bronchien.

Chemoprophylaxe

Vorbeugende (prophylaktische) Verabreichung eines Antibiotikums oder Virostatikums

Dies verhindert die weitere Ausbreitung eines Erregers (z. B. Malaria oder Meningokokken), nicht aber die Infektion.


Cochrane Collaboration

Internationales Forschungsnetzwerk, Non-Profit-Organisation, u. a. auch in Deutschland tätig

Systematische Reviews der Cochrane Stiftung gelten als der „Gold-Standard“ der medizinischen Forschung, da die Initiative hohe Maßstäbe an die Art der Beweisführung zur Evidenzerstellung und -bewertung setzt (z. B. durch das Manual Systematische Recherche für Evidenzsynthesen und Leitlinien). Cochrane verfügt zudem über eine eigene Studienbibliothek zum Suchen nach unabhängiger Evidenz.


COPD

Chronisch obstruktive Lungenerkrankung

Die Krankheit entwickelt sich über Jahre und hat eine Schädigung der Lunge mit Blasenbildung des Lungengewebes (Emphysembildung) und Verengung der Atemwege zur Folge. Eine der wesentlichen Ursachen ist das Tabakrauchen, die Symptome umfassen Husten, Auswurf und Atemnot bei Anstrengung, dauerhafter zusätzlicher Sauerstoffbedarf bei Alltagsbelastung.


D-Dimer

Proteine, die als Abbauprodukte von Fibrin entstehen

Fibrin ist Teil des Gerinnungssystems und entsteht bei der Aktivierung der Blutgerinnung (z. B. durch eine Verletzung oder Entzündung). Fibrin hilft dabei, Wunden zu schließen, indem es eine Netzstruktur (Fibrinfäden) bildet. D-Dimere werden beispielsweise bei vermuteter Lungenembolie, übermäßiger Blutgerinnung oder Beinvenenthrombose bestimmt.

Demyelinisierende Erkrankung

Erkrankung, bei der durch Autoimmunprozesse das Myelin im Gehirn oder Rückenmark geschädigt wird.

z. B. Disseminierte Enzephalomyelitis, Guillian-Barré-Syndrom

Dermatom

Ein Hautbereich, der von sensorischen Nervenfasern einer Spinalwurzel versorgt wird.

Ein Hautbereich, der von sensorischen (Reiz empfangenden) Nervenfasern einer Spinalwurzel – sensibler Teil eines Nervs, der dem Rückenmark entspringt und meist zwischen zwei Wirbelsäulen-Knochen und im Brustkorbbereich direkt unter den Rippen nach vorne zieht – versorgt wird.


Dienzephalon

Das Zwischenhirn (Dienzephalon) ist die Fortsetzung des Hirnstamms in Richtung des Großhirns.

Es besteht aus Epithalamus, Thalamus, Subthalamus und Hypothalamus.

Disseminierte Enzephalomyelitis

Erkrankung des Zentralnervensystem...

..., bei der die Hülle um die Nervenfasern (Myelinscheide) durch einen Entzündungsreiz beschädigt oder aufgelöst wird. Seltene Komplikation von Masern, Windpocken oder anderen Krankheiten des Kindesalters, die mit multiplen neurologischen Symptomen einhergeht.


DIVI

Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin e. V. ist eine seit mehr als vier Jahrzehnten bestehende Fachgesellschaft mit Sitz in Berlin.

DIVI besteht aus einem Zusammenschluss von Berufsfachverbänden, wissenschaftlichen Gesellschaften und Einzelmitgliedern besteht. Wie der Name schon sagt, ist die Fachgesellschaft im Bereich der Intensiv- und Notfallmedizin tätig, was bedeutet, dass die sie Standards multidisziplinärer Versorgung für kritisch kranke Patienten entwickelt, zu ethisch-juristischen Fragen Stellung nimmt oder Leitlinien für die Grenzen intensiv- und notfallmedizinischer Behandlungspflicht bearbeitet.

Durchbruchinfektion

Infektion trotz vollständiger Impfung bzw. Immunisierung

Dysphagie

Schluckstörung

Probleme bei der Beförderung von Speichel, Getränken oder Nahrung von der Mundhöhle in den Magen. Die Erkrankung kann verschiedene Ursachen haben und belastend bis lebensgefährlich sein.

Dyspnoe

Atemnot bzw. Kurzatmigkeit

Endemisch

Örtlich begrenzt bzw. in einem begrenzten Gebiet verbreitet

 In der Medizin meist die Verbreitung einer Krankheit betreffend, aber auch einer Art, die zur Verbreitung einer Krankheit beiträgt, z. B. Zecken.

Endosporen

Eine robuste Überdauerungsform von Bakterien

Wird meist bei ungünstigen Bedingungen (extreme Hitze/Kälte, oder Licht) vom Bakterium gebildet. Endosporenbildende Krankheitserreger sind z. B. Bacillus anthracis, Clostridium botulinum, Clostridium tetani.


Epidemie

Regionale und zeitlich begrenzte Ausbreitung einer (Infektions-)Krankheit

Mit der Folge einer hohen Anzahl an Erkrankten und evtl. auch schweren bis tödlichen Verläufen (wie bei Ebola). Eine Massen- oder Explosivepidemie ist von einem besonders starken Anstieg an Erkrankungen gekennzeichnet. Bei einer überregionalen (transnationalen, internationalen) Verbreitung einer Infektionskrankheit mit hohen Erkrankungszahlen und i. d. R. schweren Verläufen wird von einer Pandemie gesprochen.


Epidemiologie

Wissenschaft von der quantitativen Erhebung der Faktoren, die den Gesundheitszustand der Bevölkerung beeinflussen.

Ursprünglich wurden vor allem Infektionskrankheiten erforscht, mittlerweile werden Gesundheitsfaktoren und -risiken genereller Natur untersucht und in Beziehung zueinander gesetzt. Grundbegriffe der Epidemiologie sind beispielsweise Inzidenz, Prävalenz, Hospitalisierung und Reproduktionszahl. In der epidemiologischen Forschung werden vor allem Querschnittsstudien, Längsschnittstudien, Kohortenstudien, Fall-Kontroll-Studien und Interventionsstudien konzipiert, um Aussagen über den Gesundheitszustand von Populationen zu ermöglichen.


Epithelschleimhaut

Gewebe der inneren und äußeren Oberflächen sowie Drüsen

Beispiele sind die Haut, der Darm (beide Oberflächenepithel) und die Bauchspeicheldrüse (Drüsenepithel). Epithelzellen haben die Aufgabe, Stoffe zu transportieren, abzugeben (Sekretion) und Organe zu schützen.


Eradizierung

Auslöschung oder Beseitigung eines Krankheitserregers im Körper oder in einer definierten Population

Bei einigen Viren wie Pocken ist dies in der Geschichte der Menschheit erfolgreich gelungen, bei anderen wie SARS-CoV-2 ist dies aufgrund der virusspezifischen Eigenschaften und vor allem der „Mutationsfreude“ nicht möglich – das Virus wird mit der Zeit endemisch, geht also in den normalen Infektionspool einer Gesellschaft über.

Erythem

Hautrötung

Erythema exsudativum multiforme

Akute entzündliche Erkrankung der Haut

Häufig als Folge einer Infektion bzw. als Zeichen einer immunologischen Reaktion.

Europäische Arzneimittelagentur

Die EMA ist eine europäische Behörde zur Bewertung und Überwachung von Arzneimitteln innerhalb der Europäischen Union (EU) und des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR).

Unternehmen beantragen bei der EMA eine Genehmigung für das Inverkehrbringen von Arzneimitteln, sie hat jedoch keine Entscheidungsbefugnis. Diese liegt bei der Europäischen Kommission. Gemeinhin gilt die Zulassung durch die Europäische Kommission nur als Formsache. 

Evidenz

Nachweis oder Beweis

In Abgrenzung zur Eminenz; Evidenz meint das Vorhandensein empirischer Erfahrung zur Validierung oder Falsifikation eines Sachverhaltes, meistens im Rahmen klinischer Studien.

Exanthem

Akuter, meist großflächig vorkommender Hautausschlag

Kann durch Infektionen wie Masern oder Röteln hervorgerufen werden.


Exanthemstadium

Hauptstadium einer Masernerkrankung

Das Fieber steigt an, die Symptome des Prodromalstadiums werden stärker und auch die Lymphknoten im Halsbereich können anschwellen. Charakteristisch ist das Exanthem (Hautausschlag) mit 3 bis 6 mm großen hellroten Flecken, welches hinter den Ohren beginnt und sich anschließend über Gesicht und Körper ausbreitet. Nach vier bis sieben Tagen beginnt der Rückgang der Beschwerden (Remission).


Exotoxin

Das Bakterium verlassende, aktiv sezernierte (abgesonderte) Giftstoffe

Gegensatz zu Endotoxinen

Exposition

Kontakt gegenüber Umwelteinflüssen

Häufig wird mit dem Begriff die schädigende Wirkung eben dieser gemeint – etwa Krankheitserreger, Toxine, Strahlung oder Temperatur.


Exsudat

Entzündliche Absonderung

Eiweißhaltige Flüssigkeit, die bei Entzündungen aus den Gefäßen austritt.

Fallsterblichkeit

Anteil Verstorbener an allen symptomatisch erkrankten Patienten

Der Anteil an Verstorbenen pro einbezogene Fälle liegt bei der Fallsterblichkeit (CFR) somit (abhängig von der Erkrankung) höher als bei der Infektionssterblichkeit; engl. case-fatality-rate, auch Fall-Verstorbenen-Anteil.

Fazialisparese

Lähmung eines Gesichtsnervs (Nervus Facialis)

Betroffene Muskeln befinden sich in Stirn, Wangen, Mund und Hals.

febril

Mit Fieber einhergehend

Fetales Varizellen-Syndrom

Seltene, aber schwere Komplikation einer Infektion mit Windpocken (Variezella-Zoster-Virus) während der Schwangerschaft

Mit der Folge von Fehlbildungen des Embryos bzw. Fetus.


fulminant

Ein plötzlich und schnell fortschreitender Krankheitsverlauf

z. B. bei Meningitis

Gamma-Aminobuttersäure

syn. GABA, Wichtiger Neurotransmitter im zentralen Nervensystem (ZNS)

Mit angstlösenden, schmerzlindernden und blutdrucksenkenden Eigenschaften

Ganzvirusimpfstoff

Impfstoff, der das ganze abgetötete Virus enthält.

Generalisiert

Über den ganzen Körper verbreitet

Genom

Das biologische Erbgut von Lebewesen oder Viren

Die Gesamtheit der vererbbaren Informationen (Gene), das innerhalb der Zelle gespeichert wird. Das Genom ist für die Ausprägung und Entwicklung (Ontogenese) verschiedener Eigenschaften eines Lebewesens oder Virus erforderlich, z. B. den Phänotyp (Erscheinungsbild).

Glomerulonephritis

Nicht-bakterielle Entzündung der Glomeruli (Nierenkörperchen, die das Blut filtern)

Bei dieser Erkrankung können Gewebeschwellungen (Ödem), Bluthochdruck und rote Blutkörperchen im Urin auftreten.


gramnegativ

Rötliche Farbe des Bakteriums nach Anwendung des Verfahrens der Gramfärbung.

Gramnegative und grampositive Bakterien weisen unterschiedliche strukturelle Merkmale auf, z. B. haben gramnegative Bakterien eine zusätzliche äußere Lipidmembran.


Granulom

Knötchenförmige Ansammlungen der Fresszellen (Makrophagen) des Immunsystems

Als Folge einer Gewebereaktion auf allergisch-infektiöse oder chronisch-entzündliche Prozesse.

Guillain-Barré-Syndrom

Sehr seltene entzündliche Erkrankung der Nerven durch autoimmune Entzündungsreaktion...

... an den Isolationszellen der Nerven (Schwann’sche Zelle), die durch plötzlich eintretende und zunehmende Schwäche in den Beinen, Schmerzen, Kribbeln und Taubheitsgefühl in den Gliedmaßen bishin zur vollständigen Lähmung gekennzeichnet ist. Die Inzidenz liegt bei etwa 1-2 pro 100.000 Einwohner weltweit und tritt meist zwischen dem 2. und 3. bzw. 5. und 6. Lebensjahrzehnt auf. Die Ätiologie (Entstehung der Krankheit) ist noch unklar.

Helferzelle

Immunzellen bzw. Lymphozyten

Eine Gruppe der Lymphozyten, welche u. a. für die Übertragung von Informationen zwischen verschiedenen Abwehrzellen zuständig ist und die Immunabwehr koordiniert: Bei der Erkennung eines Fremdstoffes (Antigens) im Blut lösen Sie eine Immunantwort durch Botenstoffe aus, die weitere Abwehrzellen anlocken.


Herdenimmunität

Gemeinschaftsschutz

Epidemiologischer Grundbegriff, der den Schutz einer Population vor einem Erreger beschreibt. Dies lässt sich bei bestimmten Erregern entweder durch die natürliche Immunisierung, durch die Impfung oder durch die Kombination von beidem erreichen. Doch nicht bei allen Viren kann eine Herdenimmunität erzielt werden.


Hospitalisierung

Anzahl an Einweisungen ins Krankenhaus

Eine statistische Kennzahl, welche die Anzahl an Krankenhauseinweisungen pro 100.000 Einwohner und innerhalb von 7 Tagen anzeigt.

Humanes Serum Albumin

Protein im menschlichen Blutplasma

Es wird aus menschlichem Blutplasma gewonnen.

Hypästhesie

Sensibilitätsstörung, bei der die Druck- bzw. Berührungsempfindung herabgesetzt ist.

Hyperhidrosis

Übermäßiges Schwitzen an den Achseln, Händen und Füßen, meist während des Schlafes.

Hyperinflammationssyndrom

Im Zuge der COVID-19-Pandemie wurde ein vermehrtes Auftreten starker Entzündungen festgestellt, die sich kaum vom klinischen Bild einer Sepsis unterscheiden lassen.

Laut RKI leiden Patienten mit Hyperinflammationssyndrom meist an persistierendem Fieber, unklarer Genese und variablen Organmanifestationen wie Knochenmarksdepression, Splenomegalie, Hepatitis sowie pulmonale und cerebrale Manifestationen. Die klinische Unterscheidung einer schwer verlaufenden Infektion und einer überschießenden Inflammation sei häufig nicht möglich. Als hyperinflammatorische Erkrankungen werden unspezifische Beschwerdebilder einer intermittierenden oder auch persistierenden systemischen Entzündung aufgefasst.

Hyperlipidämie

Störung des Fettstoffwechsels, bei der die Spiegel aller Arten von Blutfette (Lipide) erhöht sind.

Besondere Bedeutung haben dabei das Gesamtcholesterin, das Low-Density-Lipoprotein (LDL) und das High-Density-Lipoprotein (HDL). Diese Fette haben einen Einfluss auf die Entstehung von Artheriosklerose und Folgeerkrankungen; auch Hyperlipoproteinämie genannt.

Hypotonie

Niedriger Blutdruck unterhalb von 100/60 mmHg

Imflammasom

Proteinkomplex, der nach entzündlichen Signalen gebildet wird.

Die Sekretion erfolgt durch spezifische Interleukine. Inflammasome sind Teil der angeborenen Immunantwort.

Immunflucht

Prozess in der Infektiologie, bei dem Pathogene durch Mutation der Erkennung oder Abwehr vom Immunsystem (adaptive Immunreaktion) entgehen.

 Eine solche Variante (z. B. SARS-CoV-2-Omikron) wird auch Immunfluchtmutante genannt, die Entstehung entsprechend Fluchtmutation. Zu den Mechanismen, die die Mutation ermöglichen, zählen auch Virulenzfaktoren.

Immunglobulin

syn. Antikörper, lebenswichtige Eiweiße, die im Blut zirkulieren und als Bestandteil des Immunsystems wichtige Schutzfunktionen vor Fremdkörpern bzw. Krankheitserregern übernehmen

Der primäre Antikörpertyp im menschlichen Blut ist das Immunglobulin G (IgG). Als Arzneimittel können Immunglobuline zur passiven Immunisierung und Immuntherapie eingesetzt werden.

Immunität

Schutz bzw. Unempfindlichkeit gegenüber Krankheitserregern

Nach Genesung durch eine Infektionskrankheit entstehen spezifische Antikörper wie B-Lymphozyten und Immunzellen wie T-Lymphzyten, die bei erneuter Infektion bzw. Kontakt mit dem Antigen eine bessere Reaktionsfähigkeit (Immunantwort) des Organismus gewährleisten.

Immunogenität

Fähigkeit eines Antigens, eine adaptive Immunantwort im Körper auszulösen.

Z. B. gewünschte Immunreaktion mit Entwicklung von Immunität, aber auch die Fähigkeit eine Reaktion wie einen anaphylaktischen Schock oder eine Autoimmunreaktion hervorzurufen. Der Grad der Immunogenität ist auch vom Immunsystem des Organismus abhängig. Bei der Immunogenität eines Stoffes wird ferner erforscht, welche Immunzellen aktiviert werden (B-Zellen mit Antikörperbildung, T-Zellen etc.).


Immunreaktion

Reaktion des Immunsystems beim Eindringen von körperfremden bzw. potentiell schädlichen Stoffen (Krankheitserreger, Pathogene).

Dabei wird zwischen der angeborenen und adaptiven Immunantwort unterschieden. Die angeborene Immunantwort nutzt vererbte Mechanismen und reagiert schnell, aber auf alle Krankheitserreger gleich, weshalb es auch als „unspezifisches“ Immunsystem bezeichnet wird. Das adaptive Immunsystem hingegen entwickelt durch Kontakt mit der Umwelt über die Differenzierung von T- und B-Zellen ein immunologisches Gedächtnis und kann somit auch im Wiederholungsfall spezifisch reagieren.


Immunsuppression

Unterdrückung oder Beeinträchtigung des Immunsystems

syn. Immunschwäche; Wird entweder durch eine Erkrankung ausgelöst oder im Rahmen einer Therapie mit Medikamenten bewirkt.


Impfdurchbruch

Erkrankung trotz Schutzimpfung

Eine durch einen RT-PCR-Test bestätigte symptomatische Infektion (etwa Fieber oder Halsschmerzen) bei einem durch die Impfung immunisierten Menschen. Der Impferfolg kann aus verschiedenen Gründen ausbleiben, s. auch Impfversagen.


Impfkomplikation

Impfreaktionen, die länger als drei Tage andauern oder solche, die mit drei oder mehr Tagen Abstand zur Impfung auftreten.

Bei Impfkomplikationen wird dann auch von einer unerwünschten Arzneimittelwirkung (UAW) gesprochen. Die Bundesregierung rät dazu, in solchen Fällen auf jeden Fall ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Je nach Impfstoff können diese Komplikationen nach Impfung sehr unterschiedlich ausfallen. Die zuständige Meldestelle ist das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte bzw. das Paul Ehrlich Institut.

Impfnebenwirkung

Beschreibt das Auftreten von unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAWs) nach Impfung.

Unterschieden werden muss hier zwischen Impfreaktionen und Impfkomplikationen, zu denen auch anerkannte Impfschäden & das SARS-CoV-2 spezifische Post-Vac-Syndrom zählen.

Impfreaktion

Unbedenkliche, meist lokale Anzeichen einer Immunantwort des Körpers auf die Impfung

In der Regel treten Impfreaktionen innerhalb eines Tages oder einiger Tage auf. Dazu zählen Rötungen, Schwellungen, Schmerzen an der Einstichstelle und allgemeine Reaktionen wie Abgeschlagenheit, Unwohlsein, Kopf- und Gliederschmerzen, Schüttelfrost oder Fieber.

Impfregister

Ein bevölkerungsbezogenes System zur Dokumentation, Überwachung und Bewertung von Impfstatus und -wirkung

In Deutschland gibt es kein Impfregister, hier werden durch das Robert Koch-Institut Daten über Angaben von Arztpraxen, Krankenhäusern, Impfteams, Betriebsärztinnen und -ärzten und neuerdings Impfzentren gewonnen. In anderen Ländern wie Dänemark und Finnland kommt demgegenüber ein nationales Impfregister schon seit Jahren zum Einsatz. So werden auch Daten über unerwünschte Wirkungen besser erfasst, wohingegen das deutsche Paul-Ehrlich-Institut auf verschiedene Gruppen (Ärzte, Apotheker, Hersteller etc.) angewiesen ist, die Verdachtsfälle melden (Passives Spontanmeldesystem).


Impfschaden

Gesetzliche Anerkennung einer Impfnebenwirkung, die den Betroffenen gesundheitlich oder wirtschaftlich beeinträchtigt.

Wenn eine Impfnebenwirkung eine längerfristige gesundheitliche oder wirtschaftliche Folge für den Betroffenen bedeutet, dann muss nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) ein Antrag auf Impfschaden beim zuständigen Versorgungsamt gestellt werden, um als Impfgeschädigter anerkannt zu werden. Gegen eine Ablehnung des Antrages kann über Sozialgerichte juristisch vorgegangen werden.

Impfserie

Notwendigkeit zur Verabreichung mehrerer Dosen mit einem bestimmten Impfstoff...

..., um die Immunität langfristig zu verbessern – meistens bei Totimpfstoffen.

Infektionsschutzgesetz

Bundesgesetz zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen

syn. IfSG; unter Mitwirkung und Zusammenarbeit von Behörden des Bundes, der Länder und der Kommunen, Ärzten, Tierärzten, Krankenhäusern, wissenschaftlichen Einrichtungen sowie sonstigen Beteiligten. Im Zuge der Corona-Pandemie kam es 2020 zur Etablierung eines eigenen Paragraphen (§ 28a), um bundesweite Schutzmaßnahmen wie Kontaktreduzierungen anordnen zu können. Der Paragraph 28a lief am 7. April 2023 ab.

Infektionssterblichkeit

Anteil Verstorbener an allen Infizierten

Anders als bei der Fallsterblichkeit werden auch asymptomatische Fälle einbezogen; engl. infection-fatality-rate.

Infektiösität

Eigenschaft eines Erregers, nach der Übertragung einen Wirt zu infizieren.

Dies ist abhängig von verschiedenen Faktoren, etwa der Pathogenität des Keimes.


Inkubationszeit

Ansteckungszeit

Zeitraum zwischen Infektion und dem Auftreten der ersten Symptome. Dies fällt bei Erkrankungen sehr unterschiedlich aus.


intravenös

innerhalb einer Vene gelegen bzw. in eine Vene hinein erfolgend

intrazellulär

Das Innere der Zelle betreffende

Ferner auch Prozesse und Stoffe innerhalb der Zelle.

Inzidenz

Häufigkeit

Ein Begriff der Statistik, der die Häufigkeit von Neuerkrankungen bzw. Infektionen in einer definierten Personengruppe und eines bestimmten Zeitraumes angibt. Beispielsweise wird bei der 7-Tages-Inzidenz die Anzahl der Neuinfektionen innerhalb einer Woche und pro 100.000 Einwohner angegeben. 

Kammerwasser

Farblose Flüssigkeit in der vorderen und hinteren Augenkammer

Zu 98% bestehend aus Wasser, zusätzlich auch aus Blutplasma, Eiweiß und Bilirubin.


Karzinogenese

Krebsentstehung bzw. Tumorentwicklung

Mehrstufiger, pathologischer Prozess, bei dem normale, ausgereifte (differenzierte) Zellen mit sinnvoller Körperfunktion in entartete Tumorzellen umgewandelt werden.


Keimdrüse

Organe zur Produktion von Keimzellen und Sexualhormonen

Notwendig zur Fortpflanzung, bspw. Hoden und Eierstöcke.

Kohortenstudie

Beobachtendes Studiendesign in der Epidemiologie ...

..., bei dem zwei oder mehr Populationen (Kohorten) über einen bestimmten Zeitraum beobachtet werden, um in einem definierten Merkmal wie einer Erkrankung miteinander verglichen zu werden. So lassen sich bspw. Korrelationen oder sogar Kausalitäten für das Risiko einer bestimmten Erkrankung identifizieren. Entweder die Kohorte wird ab dem Zeitpunkt der Zusammenstellung von den Forscherinnen und Forschern begleitet und Einflussfaktoren werden vorab definiert (prospektiv). Oder es werden bereits zur Verfügung stehende Daten genutzt und rückblickend nach Einflussfaktoren gesucht (retrospektiv).

Komorbidität

Begleiterkrankung

Bestehen von zwei oder mehr Erkrankungen durch Vorliegen diagnostisch abgrenzbarer Krankheitsbilder bzw. Syndrome. Die Grund- bzw. Indexerkrankung wird dabei als primäre Beschwerde des Patienten verstanden.

Komplexes regionales Schmerzsyndrom

Dauerhafte Schmerzerkrankung ...

..., die nach einer Körperschädigung (z. B. Verletzung der Gliedmaßen, Knochenbrüche, Operationen, Traumen, Thrombosen, Embolien) auftreten kann – auch nach leichten Verletzungen kann das Syndrom auftreten. Die Schmerzen gehen mit Symptomen von reduzierter Beweglichkeit und reduzierter Kraft, sowie Störungen der Sensibilität einher; syn. CRPS, früher Morbus Sudeck und sympathische Reflexdystrophie

kontagiös

Ansteckend bzw. sehr ansteckend

z. B. eine Infektionserkrankung

Kontamination

syn. Verschmutzung, Verunreinigung, z. B. von Räumen, Wasser, Lebensmitteln oder Menschen mit schädlichen Stoffen

wie Mikroorganismen, radioaktive und chemische Stoffe sowie biologische Gifte

korneal

Die Cornea betreffend

Die Cornea ist die Hornhaut bzw. äußere Haut des Auges.

Kreuzimmunität

Erworbene Immunität

Eine Infektion bzw. Exposition mit einem Erreger kann potentiell auch gegen strukturell ähnliche Erreger schützen (immunisieren). Beispielsweise wurde seit Beginn der Corona-Pandemie auch bezüglich einer Kreuzimmunität von humanen Coronaviren gegenüber SARS-CoV-2 geforscht. Inzwischen wurde dies auch durch die Messung kreuzreaktiver Gedächtnis-T-Zellen bei Personen ohne bisherigen Kontakt mit SARS-CoV-2 bestätigt (vgl. Kundu et al., 2022, doi.org/10.1038/s41467-021-27674-x).


Läsion

Meist lokal begrenzte Störung oder Schädigung der Funktion eines Organs oder Körperglieds....

... und damit der physiologischen Funktion.

Latenzzeit

Verzögerungszeit

Auch Zeitraum bis zum Eintreten einer Reaktion, in der Medizin Zeit bis zur Ausbildung von Symptomen; noch nicht in Erscheinung tretend, unterschwellig.

Lethargie

Schlafsucht, starkes Schlafbedürfnis mit Bewusstseinsstörung

Lethargie gilt als Hauptsymptom der europäischen Schlafkrankheit (Encephalitis lethargica), kommt aber auch bei anderen Erkrankungen vor.

Liposom

Bläschen, die aus einer doppelten Fettschicht bzw. Lipiddoppelschicht (außen) und einer Flüssigkeit (innen) bestehen.

Bekannte Lipide (übersetzt „Fette“) sind Phospholipide (Bestandteil von Zellmembranen) und freie Fettsäuren (als Energiespeicher in den Fettzellen verpackt).

Lymphadenopathie

Spürbare Vergrößerung mindestens eines Lymphknotens

Lymphozyt

Eine Gruppe von Immunzellen zur körpereigenen Abwehr

Es gibt B-Lymphozyten (B-Zellen) und T-Lymphozyten (T-Zellen). Zusammen sind sie entscheidend für das adaptive (sich an die Umwelt anpassende) Immunsystem. B-Zellen sind zuständig für die Produktion von Antikörpern (humorale Immunantwort), T-Zellen für die Koordination verschiedener Immunreaktionen und Eliminierung kranker Zellen (zelluläre Immunantwort).


Manifestationsindex

Wahrscheinlichkeit für die Erkrankung durch Infektion in Prozent (%)

Der Manifestationsindex erreicht nie 100 %, da kein Erreger immer auch eine Erkrankung auslöst. Je geringer die Prozentzahl, desto höher der Anteil an asymptomatischen Fällen (auch „Stille Feiung“ genannt). Im weiteren Verlauf einer Epidemie oder Pandemie kann die Abnahme des Manifestationsindexes (für die Gesamtbevölkerung oder bestimmte Populationen) ein Indikator für die Endemie sein.

Megaloblastische Anämie

Eine Form der Blutarmut

Gekennzeichnet durch gestörte Bildung roter Blutkörperchen, häufig ausgelöst durch einen Mangel an Vitamin B 9 (Folsäure) und Vitamin B12 (Cobalamin).


meningeal

Die Hirnhäute betreffend

Dura mater, Arachnoidea mater und Pia mater

Meningismus

Durch eine Reizung der Hirnhäute (Meningen) ausgelöster Schmerz und Bewegungswiderstand bei der passiven Beugung des Kopfes.

Außerdem können Nackensteifigkeit, Kopfschmerzen, Licht- und Geräuschempfindlichkeit, Übelkeit und Erbrechen auftreten.

Meningitis

Eitrige (durch Bakterien) oder seröse (durch Viren) Hirnhautentzündung

Teilweise mit Sepsis – erste Anzeichen einer Infektion (z. B. mit Meningokokken) sind u. a. der typische schmerzende und steife Nacken, aber auch Abgeschlagenheit und Konzentrationsschwäche, hohes Fieber und Kopfschmerzen. Bei der Behandlung und der Prophylaxe von Kontaktpersonen können bei bakterieller Meningitis Antibiotika entscheidend sein.

Meningoenzephalitis

Entzündung der Hirn- und Rückenmarkshäute

syn. Enzephalomeningitis; Meningitis bezeichnet die spezifische Entzündung der Hirn- bzw. Rückenmarkshäute (Meningen). Ist auch das Gehirn (Enzephalon) betroffen, wird von einer Meningoenzephalitis gesprochen. Auslöser sind bspw. FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) und Meningokokken.


Mesenzephalon

Das Mittelhirn (Mesenzephalon) gehört zum Hirnstamm und liegt zwischen Brücke (Pons) und Zwischenhirn (Dienzephalon).

Über das Mittelhirn werden Reize, die aus dem Rückenmark und über das Zwischenhirn kommen, an das Großhirn (Telenzephalon) weitergeleitet.

Metaanalyse

Statistisches Verfahren zur Zusammenfassung mehrerer Studien unter einer spezifischen Fragestellung.

Um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten, werden die Ergebnisse der untersuchten Studien „gepoolt“. Metaanalysen werden hauptsächlich bei systematischen Übersichtsarbeiten angewandt.


Modellierung

Mathematische Modelle zur Prognose über epidemiologische Ereignisse

Aufgrund der Komplexität natürlicher Systeme stehen Modellierungsstudien vor einer kaum zu bewältigenden Anzahl an Variablen, wodurch selbst bei Berücksichtigung von Modellunsicherheiten nur allzu selten ein valides Ergebnis zu beobachten ist.

monovalent

Einwertig

Im Bereich der Medizin nur einen Virusstamm oder Bestandteil von Viren beinhaltender Impfstoff oder nur ein Antigen bindender Antikörper.

Mortalität

Sterblichkeit bzw. Sterberate

Grundbegriff der Epidemiologie, der die Anzahl der Todesfälle bezogen auf einen bestimmten Zeitraum und eine definierte Population angibt.

Motoneuron

Efferente (ausführende) Nervenzellen des zentralen Nervensystems (ZNS), die die Muskulatur anregen und Kontraktion ermöglichen.

mRNA-Impfstoff

Impfstoffe, die modifizierte mRNA-Moleküle in einer Trägersubstanz beinhalten.

Die mRNA ist eine Erbinformation, die von Körperzellen als Bauplan genutzt wird, um spezifische Antikörper, die Spike-Proteine, herzustellen (Translation). Wenn das selbst hergestellte Spike-Protein auf Immunzellen trifft, wird eine spezifische Immunreaktion ausgelöst, die bei einer zukünftigen Infektion dazu führt, dass die Immunzellen die fremden Antigene wiedererkennen.

MRT

Diagnostisches Verfahren

Magnetresonanztomographie wird zur Darstellung von Körperstrukturen, besonders dem Weichteilgewebe (Gehirn, Rückenmark, innere Organe) eingesetzt. Während die Computertomographie (CT) Röntgenstrahlung nutzt, basiert das MRT auf der Nutzung eines starken Magnetfeldes.

Mukosa

Die Schleimhäute (Mukosa) befinden sich u. a. in der Mund- und Nasenhöhle und produzieren Schleimstoffe (Mucine).

Sie werden gebraucht, um das Eindringen von Fremdstoffen wie Krankheitserregern zu verhindern. Bei Erkrankungen der Schleimhaut ist das Immunsystem dauerhaft im Einsatz, da bspw. Bakterien und Viren ungehindert in den Körper eindringen können. Mucine geben dem Schleim seine Struktur und Viskosität (Zähflüssigkeit).


multizentrisch

An verschiedenen klinischen Zentren (Krankenhäusern, Versorgungseinrichtungen) stattfindend

z. B. multizentrische Studie

Muskuloskelettal

Den Bewegungsapparat betreffend

Myalgie

Muskelschmerzen

Meist als Folge von Überanspruchung im Alltag, aber auch als unspezifisches Symptom bei einer Erkrankung auftretend.

Myelitis transversa

Sehr seltene neuroimmunologische Erkrankung, bei der sich das Rückenmark entzündet.

Entzündliche oder autoimmune Erkrankung des Nervensystems; die Ätiologie ist noch nicht vollständig geklärt. Es können verschiedene neurologische Symptome auftreten: Störung der Sensibilität, Motorik sowie vegetative Störungen (sexuelle Dysfunktion, Blaseninkontinenz etc.). Die Inzidenz beträgt etwa 1-8 Fälle pro 1.000.000 Einwohner und Jahr. Auch ein Zusammenhang zu einer Autoimmunerkrankung ist möglich.


Myokarditis

Herzmuskelentzündung

Entzündung des Myokards mit Nekrose (Absterben) von Herzmuskelzellen. Tritt infolge von Infektionen, Kardiotoxinen, Medikamenten und systemische Störungen wie Sarkoidose, aber auch idiopathisch (ohne erkennbare Ursache) auf. Die Myokarditis verläuft häufig ohne Symptome, kann allerdings bleibende Schäden wie Herzinsuffizienz verursachen. Mögliche Symptome sind Erschöpfung, Atemnot bei Belastung, Brustenge oder Brustschmerzen. Herzklopfen und starkes Pochen, Herzrhythmusstörungen, Appetitlosigkeit, Ohnmacht und Schwindel oder Ödeme (Wassereinlagerungen in den Beinen).

Myokardschädigung

Neben direkter Kardiomyozytenverletzung mögliche Ursache für eine Myokarditis

Durch eine Autoimmunreaktion auf infektiöse oder andere kardiotoxische Mittel hervorgerufen. Es wird differenziert zwischen einer akuten Myokardschädigung, bei der eine kurzfristige Erhöhung hochsensitiven Troponins (Hs-Tn) vorliegt, und einer chronischen Myokardschädigung, bei der über mehrere Messungen hinweg konstant hohe Troponin-Werte festgestellt werden.

Nanopartikel

Atome oder Moleküle in der Größenordnung 1-100 Nanometern

Meist zu wenigen bis einigen tausend vorkommend.

Neoplasie

Gut- oder bösartige Vorstufe zu Krebs

Ausgelöst durch ständiges Wachstum und Zellproliferation (Zellteilung).


Nephrotisches Syndrom

Erkrankung der Nieren wegen Reduktion der Filterzellen (Podozyten)...

..., durch dessen Poren die Bestandteile des Bluts gefiltert werden bzw. Schädigung der gesamten Filtereinheit, der Nierenkörperchen (Glomeruli). Symptome sind u. a. erhöhtes Eiweiß im Urin, verringertes Eiweiß im Blut, erhöhte Blutfettwerte und periphere Ödeme. Das nephrotische Syndrom ist keine eigenständige Krankheit, sondern tritt im Rahmen von Infektionskrankheiten durch Antikörperbildung oder durch verschiedene Krankheiten der Niere oder einfach so auf (dies wird dann als „idiopathisch“ klassifiziert – Ursache unbekannt).


Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e. V.

Fachgesellschaft für evidenzbasierte Medizin

syn. EbM-Netzwerk; Im Jahr 1998 mit dem Ziel gegründet, die evidenzbasierte Medizin in Deutschland sowie die Nutzung der vorhandenen Evidenz zum Patientenwohl zu fördern. Die Stellungnahmen des EbM-Netzwerkes befassen sich u. a. mit Gesundheitspolitik oder den Impfempfehlungen der STIKO.


Neuralgie

Schmerzen im Versorgungsbereich eines Nervs ohne, dass eine Schädigung vorliegt.

Neuritis

Entzündung eines Nervs (peripher oder im Gehirn)

Neuropathie

Nervenkrankheit

Zusammenfassung verschiedener Erkrankungen des peripheren Nervensystems (Teil des Nervensystems, der nicht zum Gehirn oder Rückenmark gehört, z. B. in den Armen), meist besteht eine Schädigung einzelner (Mononeuropathie) oder mehrerer Nerven (Polyneuropathie). Eine Neuropathie kann sich durch Schmerzen oder völligen Reizausfall äußern.

Non-Responder

Impfversager

Ein Patient, der nicht oder ungünstig auf eine präventive oder therapeutische Maßnahme anspricht. Beim Impfen wird zudem zwischen primärem und sekundärem Impfversagen unterschieden. Kurzgefasst: Bei primärem Impfversagen wird keine Immunität aufgebaut, bei sekundärem kommt es zu einem rapiden Nachlassen der durch die Impfung erreichten Immunität. Bei Masern wird von bis zu 5 % bis 15 % an Non-Respondern ausgegangen (bei Hepatitis B 3-5 %), weswegen vor allem bei der frühzeitigen (11. Lebensmonat) Immunisierung gegen Masern die zweite Impfung eine „Auffangimpfung“ darstellt.


Ödem

Schwellung durch Ansammlung von Flüssigkeit im Gewebe

Okulomotoriusparese

Augenerkrankung ...

... bei der die Pupille erstarrt, das Oberlid herunterhängt, Schielen oder das Sehen von Doppelbildern auftreten kann.

oropharyngeal

Den Mund- und Rachenraum betreffend

Pandemie

Weltweite Epidemie; transnationale oder sogar internationale Ausbreitung einer (Infektions-)krankheit

Mit hohen Erkrankungszahlen und i. d. R. schweren Verläufen, teilweise auch als „Seuche“ bezeichnet. Im Gegensatz zur Endemie ist sie nicht räumlich begrenzt und verläuft grundsätzlich kritisch. Die Weltgesundheitsorganisation übernimmt hierbei eine Screening-Funktion und mahnt Länder zur Einhaltung der Internationalen Gesundheitsvorschriften (IHR) – völkerrechtlich bindende Rechte und Pflichten zur Vorbeugung und Bekämpfung von Erkrankungen. Im Fokus steht dabei, dass auch eine Krankheit, die überwiegend milde Symptome verursacht, durch die hohe Anzahl an Erkrankungen für weltweite Gesundheitssysteme gefährlich sein kann.


Pankreatitis

Entzündung der Bauchspeicheldrüse mit einer sich selbst verdauenden Enzymleistung

Gastrointestinale Erkrankung – gekennzeichnet durch plötzlich auftretende, sehr starke Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung und Fieber. In der Regel kommt es zur Remission (Abschwächung der Symptome ohne Heilung), die Erkrankung kann aber auch lebensbedrohlich verlaufen. Zur Behandlung werden u. a. Schmerzmittel und eine Nulldiät mit ggf. Intravenöser Ersatznahrung eingesetzt.


Parästhesie

Taubheit bzw. Kribbeln

Parität

Anzahl Geburten einer Frau

Nulliparia ist eine Frau ohne Geburten, Primipara und Bipara mit einer oder zwei Geburten, Multipara mit mehr als zwei Geburten.

Pasteurisation

Ein Verfahren der kurzzeitigen Erhitzung z. B. von Lebensmitteln zur Inaktivierung von Krankheitserregern sowie Haltbarmachung

Während bei der Sterilisation alle Krankheitserreger abgetötet werden können, überleben bei der Pasteurisation einige hitzeresistente Arten wie sporenbildende Bakterien.

Pathogen

Krankheitsverursachende Einflüsse bzw. Stoffe

Z. B. Erreger, Teile der Erreger oder Giftstoffe (Toxine), Strahlung oder Stress.

Paul Ehrlich Institut

1896 gegründetes Institut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, das dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) seit 1972 unterstellt ist.

Das Paul Ehrlich Institut (PEI) ist zuständig für Zulassung und staatliche Chargenfreigabe von Geräten der Medizintechnik, Impfstoffen und biomedizinischen Arzneimitteln. Zu den vom PEI bewerteten Arzneimitteln gehören: Sera, Impfstoffe, Blutzubereitungen, Gewebe und Gewebezubereitungen, Allergene, Arzneimittel für neuartige Therapien (Gentherapeutika, somatische Zelltherapeutika und biotechnologisch bearbeitete Gewebeprodukte), xenogene Arzneimittel und gentechnisch hergestellte Blutbestandteile. Für alle anderen menschenbezogenen Arzneimitteln ist das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) verantwortlich.

Perikarditis

Entzündung des Herzbeutels (Perikard)

Geht häufig mit Flüssigkeitsansammlung einher (exsudative Perikarditis). Verläuft ähnlich wie die Myokarditis häufig idiopathisch (ohne erkennbare Ursache), mögliche Ursachen sind aber auch Infektionen, Myokardinfarkte, Traumen, Tumore und metabolische Krankheiten. Eine akute Perikarditis geht mit Symptomen von Schmerzen in der Brust bzw. dem Brustbein einher, die sich noch im Liegen und in Linksseitenlage verstärken.

Peripheres Nervensystem

Teil des Nervensystems, der außerhalb des Gehirns und Rückenmarks, also des zentralen Nervensystems, liegt.

Hierzu gehören bspw. über 100 Milliarden Nervenzellen, die durch den Körper verlaufen, aber auch Nervenzellen, die Kopf, Gesicht, Augen, Nase, Muskeln und Ohren mit dem Gehirn verbinden.
 Ihr Start- und/oder Endpunkt sind das Rückenmark oder die Basalganglien im Gehirn.
 

Persistenz

Auf Dauer bestehend

In der Medizin die Dauerhaftigkeit eines Symptoms, einer Erkrankung oder eines Zustandes über einen längeren Zeitraum.


Pharmakovigilanz

Fortlaufende Überwachung und Bewertung von Arzneimitteln nach der Zulassung

Ebenso Feststellung unerwünschter Ereignisse/Nebenwirkungen bzw. Verdachtsfälle durch Behörden, Hersteller und Fachkräfte im Gesundheitswesen. Ein Arzneimittel muss stets ein positives Nutzen-Risiko-Profil aufweisen, wodurch der Pharmakovigilanz eine sehr wichtige Aufgabe zukommt – gerade im Bereich Impfungen, da die Arzneimittel hier in der Regel gesunden Menschen verabreicht werden. Bei der Überwachung kommen u. a. Spontanmeldesysteme oder Impfregister zum Einsatz.

Pia mater

Eine gefäßreiche Bindegewebsschicht, die auf dem Gehirn und Rückenmark aufliegt.

Eine der drei weichen Hirnhäute (zusammen mit Dura mater und Arachnoidea mater).

Pneumonie

Entzündliche akute oder chronische Erkrankung des Lungengewebes

Die Ursache können z. B. Bakterien, Viren, Pilze, Parasiten oder Gifte sein. Pneumonien zählen zu den häufigsten Infektionskrankheiten in Deutschland. 


Polysaccharidkapsel

Äußerste Grenzstruktur aus Mehrfachzuckern eines Mikroorganismus

Bspw. können Polysacchardikapseln von Bakterien beim Verlauf von Infektionen bestimmend sein und als Virulenzfaktoren den Grad der Infektionstärke beeinflussen.

Postherpetische Neuralgie

Nervenschmerz, der nach einer Herpes Zoster (Gürtelrose) Infektion auftreten kann.

syn. Post-Zoster-Neuralgie; In der Regel ist eine Verletzung (Läsion) oder Fehlfunktion Dysfunktion des Nervensystems der Grund. Die Schmerzen treten anfallsartig auf und werden als brennend oder stechend beschrieben.


Posturales Orthostatisches Tachykardiesyndrom

Unfähigkeit des Körpers (insb. bei jüngeren Patienten) sich an eine aufrechte Position anzupassen (Orthostase).

syn. POTS; Bei diesem Syndrom kommt es zu einer erhöhten Herzfrequenz (Tachykardie) von über 120 Schlägen pro Minute oder über 30 Schlägen mehr pro Minute, wenn sich der Patient von einer liegenden in eine stehende Position begibt. Zusätzlich treten Symptome wie Müdigkeit, Schwindel, Belastungsintoleranz und kognitive Störungen nach dem Stehen auf.

Prävalenz

Statistische Kennzahl in der Epidemiologie zur Bestimmung der Häufigkeit bestehender Fälle z. B. von einer Krankheit in einer Population.

Dabei wird unterschieden zwischen der Häufigkeit zu einem bestimmten Zeitpunkt (Punktprävalenz) und einem bestimmten Zeitraum (Periodenprävalenz); prävalent meint meistverbreitet, vorherrschend. Dem entgegen steht die Inzidenz, die neu auftretende Fälle misst.

Primäre Ovarialinsuffizienz

Vorzeitige Einstellung der Eierstockaktivität (vor dem 40. Lebensjahr)

Durch eine Fehlbildung, Funktionsstörung auch auch nach HPV-Impfung als seltene Nebenwirkung ausgelöst. Bei gesunden Frauen tritt dies erst nach den Wechseljahren auf, wenn die Eibläschen verbraucht sind und die daran gekoppelte Hormonproduktion eingestellt wird.


Primäres Impfversagen

Phänomen, dass keine Impfung alle Geimpften schützt.

Ein mehr oder weniger kleiner (bei der Keuchhusten- oder Mumpsimpfung auch größerer) Teil der Geimpften ist auch zeitnah nach der Grundimmunisierung nicht geschützt. Das Risiko, bei Kontakt mit dem entsprechenden Krankheitserreger zu erkranken, ist durch die Impfung zu keinem Zeitpunkt vermindert. Primäres Impfversagen gibt es bei jeder Impfung, unabhängig davon, ob es sich um eine Lebend- (z. B. Masern) oder Nicht-Lebend- (z. B. Tetanus/Wundstarrkrampf) Impfung handelt.

Prodromalstadium

Frühe Krankheitsphase bzw. Vorstadium

Bei diesem Stadium, das typisch für einen Maserninfektionsbeginn ist, kommt es zu unspezifischen Beschwerden (Kopf- und Halsschmerzen, Unwohlsein, Müdigkeit, Fieber).

Proteinimpfstoff

Proteinbasierte Impfstoffe zählen zu den Totimpfstoffen, da sie keine vermehrungsfähigen Viren enthalten, sondern einen künstlich hergestellten Eiweiß-Bestandteil aus der Hülle des Virus, das Spike-Protein.

Der Eiweiß-Bestandteil wird durch biologische Zellkulturen gewonnen und anschließend über verschiedene Schritte gereinigt. Ebenso wie beim Vektorimpfstoff führt die Erkennung des Fremdstoffes zu einer humoralen Immunantwort, der Produktion von Antikörpern. Ein Beispiel ist der COVID-19-Impfstoff Nuvaxovid® von Novavax.

protektiv

geschützt bzw. schützend

z. B. protektive Antikörper

Public Health

Anwendungsbezogene Wissenschaft, die sich mit der Förderung von Gesundheit und der Prävention von Krankheiten auf Bevölkerungsebene befasst.

Anwendungsbezogene Wissenschaft, die sich mit der Förderung von Gesundheit und der Prävention von Krankheiten auf Bevölkerungsebene befasst. Der Fachbereich nutzt Erkenntnisse aus verschiedenen Disziplinen, darunter die Biologie, Ökologie, Ökonomie und Soziologie. Das Robert Koch-Institut (RKI) gilt beispielsweise als nationales Public-Health-Institut und listet zehn Kernbereiche des Fachbereichs: Surveillance, Krisenplanung und -reaktion, Gesundheits-, Arbeits- und Patientensicherheit, Gesundheitsförderung, Prävention, Governance, Public-Health-Ausbildung, Struktur und Finanzierung, Information und Kommunikation, angewandte PH-Forschung. 

Purkunje-Zellen

Die größten Nervenzellen der Kleinhirnrinde (50–70 µm)

Ihre Aufgabe liegt darin, die Produktion bestimmter Stoffe (z. B. Neurotransmitter) zu unterdrücken (Inhibition). Das Kleinhirn ist u. a. für motorisches Lernen sowie Feinsteuerung zuständig und steht in enger Verbindung mit dem Thalamus.

RCT

Randomisierte kontrollierte Studie ...

... bei der Teilnehmende nach dem Zufallsprinzip einer Kontroll- und einer Interventionsgruppe zugeordnet werden. Sie gilt als die valideste Form der Interventionsstudien und wird auch bei Impfstoffzulassungsverfahren angewendet.

Reaktivierung

Wiederaufflammen, Erstarken oder auch ...

... Wiederauftreten von zuvor latenten (vom Immunsystem in Schach gehaltenen) Viruserkrankungen; demgegenüber beschreibt Rekurrenz das generelle Wiederauftreten einer Krankheit bzw. eines Symptoms.


Real-World-Daten

Darstellung der Versorgungsqualität durch Nutzung von Massendaten

Epidemiologische Daten, die nicht in randomisierten kontrollierten Studien (RCTs) sondern z. B. in der medizinischen Versorgung erhoben werden, bspw. durch Krankenregister/Krankenkassen oder Patientenakten.

Replacement

Verschiebung bzw. Austausch

In der Medizin vermehrtes Auftreten von Serotypen, gegen die nicht geimpft wird. Beispielsweise könnte ein Rückgang von den vorherrschenden HPV-Typen 16 & 18 durch die Impfung nicht oder zumindest zu einem geringeren Rückgang der Krankheitslast durch Gebärmutterhalskrebsfälle führen, wenn andere Serotypen, gegen die nicht geimpft wird, in der Häufigkeit steigen und diese ebenfalls ursächlich Krebs auslösen können.


Respiration

Die Atmung bzw. Lungenatmung betreffend

retrograd

syn. rückläufig, gegenläufig

Reye-Syndrom

Seltene, aber lebensbedrohliche Krankheit, die zu Leber- und Hirnschäden führt.

Tritt meist bei Kindern unter zwölf Jahren mit einer Virusinfektion auf. Akute Symptome sind u. a. Fieber, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Reizbarkeit und Verwirrtheit. Wenn die Erkrankung nicht behandelt wird, kann sie rasch Fortschreiten und z. B. Leberversagen oder Hirnödeme auslösen.

Rhabdomyolyse

Ein Syndrom, bei dem eine Zerstörung der queren Muskulatur beim Patienten zu lokalisierten oder generalisierten Muskelschmerzen und -schwäche führt.

Geht mit einem Anstieg des Serum-Kreatinkinase-(CK)-Spiegels (>1500 U/L) einher, ein Marker im Blut, der die Schädigung der Muskulatur anzeigt.
 

Rheumatoide Arthritis

Eine dauerhaft bestehende Entzündung der Gelenke

syn. chronische Polyarthritis, meist ausgelöst durch autoimmune (also gegen den eigenen Körper gerichtete) Immunprozesse. Die Folgen sind u. a. Schmerzen, Steifheit und Schwellung der Gelenke – meist morgendlich – mit Kraftverlust.


Rigidität

syn. Steifheit, Muskelstarre

Rigor

Gesteigerte Grundspannung der Skelettmuskulatur, die bei passiver Bewegung durch Widerstand in Erscheinung tritt.

Bekannte Krankheit: Parkinson

Risus sardonicus

Charakteristischer Gesichtsausdruck bei bestimmten Erkrankungen durch pathologische Kontraktion der mimischen (Bewegungen des Gesichtes betreffende) Muskulatur.

Wird auch als sardonisches Grinsen oder „Teufelsgrinsen“ bezeichnet.


Robert-Koch-Institut

Oberstes deutsches Public-Health-Institut, das 1891 gegründet wurde und seit 1994 dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) zugeordnet ist.

Zu den Aufgaben des Robert Koch-Institutes (RKI) gehören u. A. Erkennung, Verhütung und Bekämpfung von übertragbaren und nicht übertragbaren Krankheiten, entsprechende epidemiologische Untersuchungen sowie Erkennung und Bewertung von Risiken und Gesundheitsberichterstattung. Das RKI kann Aufträge des Bundesgesundheitsministers nicht ablehnen, da es weisungsgebunden ist. 

Schmierinfektion

Auch Kontaktinfektion genannt

Übertragung eines Erregers über Berührung eines Lebewesens oder Gegenstandes.


Schocksyndrom

Durch Bakterien (Staphylococcus aureus und Streptokokken der Gruppe A) oder Verwendung hochsaugfähiger Tampons (die zu selten gewechselt werden) ausgelöste Erkrankung.

syn. Toxisches Schocksyndrom; die Symptome schreiten schnell voran: Fieber, Ausschlag, gefährlich niedriger Blutdruck und mehrfaches Organversagen. Hygiene und häufiger Tamponwechsel tragen zur Prävention bei. Bei der Therapie wird das infizierte Gewebe entfernt und ein geeignetes Antibiotikum gegeben.

Sekret

Absonderung aus einem Organ oder einer Wunde

Ferner auch durch eine Drüse produzierter Stoff, der eine physiologische Funktion erfüllt.


Sekundäre Befallsrate

Ermöglicht laut RKI Aussagen zur Ansteckungsfähigkeit eines Erregers und ggf. zur Wirksamkeit von Gegenmaßnahmen.

Dabei wird die Anzahl Erkrankte unter den Kontaktfällen eines Krankheitsfalles in der Inkubationszeit durch die Gesamtzahl der Kontaktfälle (Exponierten) in diesem Zeitraum geteilt.

Sekundäres Impfversagen

Nachlassen der Immunität nach kürzerer (z. B. Meningokokken) oder längerer (z. B. Tetanus) Zeit.

Wie beim Primären Impfversagen ist dieses Phänomen ebenfalls unumstritten bei Nicht-Lebendimpfungen wie z. B. bei der Impfung gegen Tetanus/Wundstarrkrampf. Auch wenn nach der Grundimmunisierung ein Schutz vor der Erkrankung entsteht, lässt dieser früher oder später nach. Das Risiko der (initial geschützten) Geimpften, bei Kontakt mit dem entsprechenden Krankheitserreger zu erkranken, ist dann nicht mehr relevant vermindert.


Sepsis

Blutvergiftung bzw. Blutstrominfektion

Lebensbedrohliche Komplikation durch körpereigene Fehlregulation bei einer Infektion (schwerstmöglicher Verlauf) mit Kreislaufversagen und Gerinnungsstörungen mit nachfolgender Schädigung der Organe möglich. Sepsis kann z. B. in Folge einer Lungenentzündung, Harnwegsinfektion oder auch einer Entzündung im Bauchraum entstehen. Wenn das Immunsystem die Infektion nicht im Schach halten kann, ist die Gabe von intensivmedizinischen Medikamenten unerlässlich.

Serogruppe

Variationen bzw. Abkömmlinge innerhalb von Viren und Bakterien

Mit serologischen Tests unterscheidbar; Verschiedene Serotypen gibt es z. B. bei Meningokokken (Bakterium, Typen A, W, B, C, Y etc.) oder HPV (Virus, Typen 16, 18 u. v. m.).

Serokonversionsrate

Prozentualer Anteil von Personen, die nach einer Impfung eine ausreichende Immunität aufweisen.

Serombildung

Ansammlung von Flüssigkeit in einem Hohlraum, der in der Nähe einer Wunde (z. B. Injektionsstelle) liegt.

Simultanimpfung

Schutzimpfung, die sowohl aktiv als auch passiv immunisiert und damit einen wirksamen Sofortschutz und eine langanhaltende Immunisierung bietet.

Dabei wird an verschiedenen Körperstellen ein Totimpfstoff und ein Antiserum verabreicht. Das Anwendungsgebiet von Simultanimpfungen betrifft die Postexpositionsprophylaxe, z. B. gegen Tetanus, Tollwut und Hepatitis B.


Soziodemographie

Erfassung quantitativer (mengenmäßiger) Merkmale von Populationen

Beispielsweise werden Bevölkerungsmerkmale wie Geschlecht, Alter, Einkommen, Familienstand, Bildung, ökonomischer Status, Haushaltsgröße.


Spontanmeldesystem

Spontanmeldesysteme beruhen auf der Sammlung unerwünschter Arzneimittelwirkungen durch Meldungen von Fachkräften und Betroffenen im Gesundheitswesen.

Das deutsche Arzneimittelgesetz fordert das systematische Sammeln und Auswerten von Erfahrung mit zugelassenen Impfstoffen durch das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) und das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Zwar reicht der bloße Verdacht aus, um eine Meldung zu erstellen, jedoch ist der Zeitaufwand für Ärztinnen und Ärzte sowie weitere Fachkräfte im Arbeitsalltag meist kaum zu bewältigen. Auch die Meldebereitschaft von Ärztinnen und Ärzten wird laut Umfrage von Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) generell als gering angegeben. Im Gegensatz zum Impfregister ist die absolute Häufigkeit von Impfnebenwirkungen schwerer abzuschätzen (Dunkelziffer). (vgl. Spielberg, 2022)

SSPE

Meist tödlich verlaufende Schädigung des Gehirns (neurodegenerativ und inflammatorisch)

Die subakute sklerosierende Panenzephalitis kann noch Monate bis Jahre nach einer Masernerkrankung auftreten. Die weltweite Inzidenz wird auf 1 pro 100.000 Masern-Infizierten geschätzt und ist damit eine sehr seltene Erkrankung. Für Kinder unter fünf Jahren besteht mit 30-60 Fällen pro 100.000 Infizierten ein höheres Risiko, das höchste Risiko besteht für Kinder unter einem Jahr (170 pro 100.000 Infektionen).


STIKO

Ständige Impfkommission

1972 etabliertes und 2001 gesetzlich verankertes Gremium zur Entwicklung von Impf-Empfehlungen für Deutschland. Die Mitglieder der STIKO sind ehrenamtlich tätig und im Fachgebiet Impfprävention des Robert Koch-Instituts verortet. Die STIKO analysiert das Nutzen-Risiko-Verhältnis von Impfungen, die Epidemiologie auf Bevölkerungsebene und die Effekte einer flächendeckenden Impfstrategie für Deutschland. Die Ergebnisse werden im Epidemiologischen Bulletin des Robert Koch-Instituts publiziert. Eine Systematik in der Methode (z. B. in der Literaturrecherche oder statistischen Analyse) gibt es jedoch nicht.

Stresshormon

Botenstoffe des Körpers wie Adrenalin und Cortisol

Sie werden in Situationen ausgeschüttet, die geistig oder körperlich belastend sind (z. B. Sport oder geistige Belastung) und können auch therapeutisch wirksam sein (z. B. Cortison als Entzündungshemmer). Evolutionär waren diese Botenstoffe notwendig, um eine schnelle Reaktion in Gefahrensituationen auszulösen („Kampf oder Flucht“).


Stridor

Pfeifendes Geräusch beim Einatmen

Subarachnoidalraum

Spaltraum gefüllt mit Hirnwasser (Liquor cerebrospinalis)

Zwischen Arachnoidea mater und Pia mater

subkutan

Das Gewebe unter der Haut (Unterhaut) betreffend

syn. s. c.; Beispielsweise wird eine Impfung subkutan oder intramuskulär (in den Muskel) verabreicht.

Superinfektion

Sekundärinfektion (Zweitinfektion)

Wenn zu einer bestehenden Infektion eine weitere hinzukommt (z. B. eine bakterielle Infektion zusätzlich zu einer Virusinfektion), wird von einer Superinfektion gesprochen.

Syndrom

Kopplung von unterschiedlichen Störungen, Veränderungen oder Befunden

In der Medizin und Psychologie ein Krankheitsbild, dass sich durch das gemeinsame Auftreten verschiedenster Symptome auszeichnet. Die Symptome können dabei sowohl kausal, psychologisch oder auch pathologisch-anatomisch miteinander verbunden sein.

Synkope

Plötzlicher, kurzzeitiger Verlust des Bewusstseins

Tachykardie

Frequenz des Herzschlags ist mit über 100 Schlägen (in Extremfällen über 400 Schläge) pro Minute zu schnell.

Bei einer Tachykardie ist das Herz nicht mehr in der Lage, effizient Sauerstoff durch den Organismus zu pumpen. Das Gegenteil ist die Bradykardie.


Thalamus

Größter Teil des Zwischenhirns, Sammelstelle für alle Sinneswahrnehmungen (mit Ausnahme der olfaktorischen Wahrnehmung) ...

... und damit auch Schalt- und Integrationszentrale für Sensorik sowie Motorik. 

Thrombose

Verstopfung der Gefäße durch Blutgerinnsel (Thromben)

Unterschieden wird zwischen arteriellen und venösen Thrombosen. Bei Thrombosen der Arterien liegt eine Störung der Blutzufuhr zu Organen vor, bspw. dem Herzen oder Gehirn, wodurch ein Schlaganfall oder Herzinfarkt entstehen kann. Bei den häufigeren Thrombosen der Venen kommt es zu einer Verengung und Verlangsamung des Blutflusses in der betroffenen Region. Anfängliche venöse Thrombosen verlaufen meist ohne Symptome. Aber auch Venenthrombosen können durch die verminderte Durchblutung und dadurch auch verringerte Sauerstoffzufuhr lebensbedrohlich werden, etwa durch Verursachung einer Embolie (venöse Thromboembolien). Am häufigsten treten die Beinvenenthrombosen auf.

Thrombozytopenie

Verminderte Anzahl an Blutplättchen (Thrombozyten) auf unter 150.000/µl im Serum

Durch zu hohen Verbrauch oder nicht ausreichende Produktion, die zu einer Reduktion der Blutgerinnungsleistung führt. So steigt das Risiko für Blutungen an der Haut bzw. den Schleimhäuten (z. B. Nasenbluten) und in allen funktionellen Organen wie dem Gehirn – ein kritischer Wert wird jedoch erst ab ca. 20.000/µl erreicht.

Totimpfstoff

Impfstoff, der Teile des Erregers oder Bestandteile der Virus- oder Bakterienhülle als Antigen enthält.

Das Antigen von Totimpfstoffen ist meist an Aluminiumhydroxid gebunden und löst insgesamt eine schwächere Immunantwort als bei Lebendimpfstoffen aus. Deshalb werden hier in der Regel auch Auffrischungsimpfungen notwendig, damit das Immunsystem für einen Schutz ausreichend stimuliert wird – die erreichte Immunität ist meist auf einen kürzeren Zeitraum beschränkt als bei den Lebendimpfstoffen. Während bei einer Lebendimpfung eine zelluläre Immunreaktion provoziert wird, erfolgt bei Totimpfstoffen eine humorale Immunantwort über B-Lymphozyten & T-Helferzellen. Es gibt fünf Klassen an Totimpfstoffen: Vollimpfstoffe, Spaltimpfstoffe, Subunit-Impfstoffe, Toxoidimpfstoffe und Konjugatimpfstoffe. Zu den neueren Formen zählen Peptidimpfstoffe und virale Vektoren, noch nicht abschließend zu beurteilen werden teilweise auch mod. mRNA-Impfstoffe (z. B. gegen COVID-19) hinzugezählt.
 

Transmission

In der Medizin Übertragung eines Krankheitserregers durch Infektion

Das Risiko einer erfolgreichen Transmission wird durch die Infektiösität eines Erregers bestimmt.

Unerwünschte Arzneimittelwirkung

Das Auftreten von ungewollten, unangenehmen oder gefährlichen Wirkungen von Arzneimitteln

syn. UAW bzw. Nebenwirkung. UAWs können beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte bzw. beim Paul Ehrlich Institut gemeldet werden.

Utikaria

ugs. Nesselsucht

Rötungen und Quaddeln auf der Haut, die jucken.

Vektorimpfstoff

Durch Gentechnik veränderte, harmlose Viren (Vektorviren), die in Impfstoffen genutzt werden, um genetisches Material des Erregers in Körperzellen einzubringen.

Dadurch wird eine Infektion vorgetäuscht und eine humorale Immunantwort (Produktion von Antikörpern) provoziert. Vektorimpfstoffe werden bereits bei Dengue-Fieber oder Ebola eingesetzt und zählen nicht zu den Lebendimpfstoffen. Der COVID-19-Impfstoff Janssen® von Johnson&Johnson ist ein aktuelles Beispiel für einen Vektorimpfstoff.

viral

Durch einen Virus verursacht, z. B. eine virale Infektionskrankheit

Viron

Einzelnes, infektiöses Viruspartikel

 Außerhalb einer Zelle vorkommend.

Virulenzfaktor

Krankmachende (pathogene) Eigenschaften eines Mikroorganismus

z. B. Bakterium oder Virus. Virulenzfaktoren werden sowohl strukturell als auch durch den Stoffwechsel bestimmt.


Waterhouse-Friderichsen-Syndrom

Schwere Blutgerinnungsstörung einer Infektionserkrankung

Bspw. nach Meningokokken, Pneumokokken, Staphylokokken oder Haemophilus influenzae; Der sprunghafte Anstieg bei der Bildung von Blutgerinnseln bis zur Blutgerinnungsstörung führt zu einem zu hohen Verbrauch an Gerinnungsfaktoren. Die Folge sind septischer Schock, Koma und Multiorganversagen. Es werden u. a. Antibiotika und kreislaufstabilisierende Medikamente eingesetzt.


Wirtszelle

Zelle, die einem Virus nach dem Eindringen zur Vermehrung dient, indem es entsprechende Produkte herstellt.

Viren können sich nur mit Hilfe einer Wirtszelle vermehren.

Zellproliferation

Vermehrung von Gewebe durch Zellteilung und Zellwachstum

Im Körper von Lebewesen findet ständig ein Prozess der Neubildung und des Absterbens bzw. Eliminierens von Zellen statt. Es ist wichtig, dass es hier nicht zu unkontrolliertem Wachstum bzw. Sterben kommt, daher gibt es verschiedene Signalwege, welche die Proliferation steuern. 

Zentrales Nervensystem

Komplexes neurologisches Netzwerk

Umfasst alle Nerven(-bahnen) im Gehirn und Rückenmark. Über das Nervensystem werden Sinnesreize aufgenommen, verarbeitet und entsprechende Reaktionen (Muskelbewegungen, Schmerzen) ausgelöst. Außerdem wird noch zwischen willkürlichem (somatischem) Nervensystem und autonomem (vegetativem) Nervensystem unterschieden. Das willkürliche Nervensystem steuert alle bewussten Vorgänge des Körpers, wie etwa die Motorik. Das vegetative Nervensystem ist demgegenüber für die unbewussten bzw. nicht steuerbaren Prozesse zuständig – es reguliert u. a. die Atmung, den Herzschlag sowie die Funktion der Organe.

zerebral

Das Großhirn betreffend

zerebrospinal

Das Gehirn und Rückenmark betreffend

Zytokin

Proteine oder Peptide mit etwa 100 bis 200 Aminosäuren...

..., die von allen Zellen mit Nukleus (Zellkern) ausgeschüttet werden, u. a. Makrophagen, B-Lymphozyten, T-Lymphozyten, natürlichen Killerzellen und Fibroblasten; regulatorische Funktion: Signalübertragung zur Zellvermehrung (Proliferation) und -differenzierung; Zytokin-Familien sind z. B. Interleukine und Interferone.


Zytopathischer Effekt

Durch Viren verursachte morphologische Veränderung (Struktur bzw. Gestalt) der infizierten Zelle.