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Unsere wissenschaftliche Arbeit

Ein wichtiger Bestandteil des Vereins ist die wissenschaftliche Arbeit. Hier erfahren Sie mehr darüber, wie wir nach Informationen zum Thema Impfungen & Impfentscheidung recherchieren und wie wir diese bewerten. Hier finden Sie unsere Impf-Fachbeiträge und hier das dazugehörige Glossar.

Wie ein Fachbeitrag entsteht

Vorbereitung

1. Planung des Impfthemas (z. B. MasernHPV), häufig orientiert an aktuellen wissenschaftlichen oder gesellschaftlichen Diskussionen, oder saisonaler Relevanz

1. Planung des Impfthemas (z. B. MasernHPV), häufig orientiert an aktuellen wissenschaftlichen oder gesellschaftlichen Diskussionen, oder saisonaler Relevanz

2. Standardisierte Strukturierung des Beitrages (Erkrankung, Impfung, STIKO-Empfehlungen etc.)

2. Standardisierte Strukturierung des Beitrages (Erkrankung, Impfung, STIKO-Empfehlungen etc.)

3. Feststellung relevanter Aspekte (z. B. Erreger, Infektionsmodus, Epidemiologie, Therapie, Wirksamkeit der Impfung, Impfnebenwirkungen)

3. Feststellung relevanter Aspekte (z. B. Erreger, Infektionsmodus, Epidemiologie, Therapie, Wirksamkeit der Impfung, Impfnebenwirkungen)

4. Nutzung des PICO-Schemas zur Formulierung von Forschungsfragen (z. B. "Wie wirksam ist eine Impfung bei einer bestimmten Bevölkerungsgruppe hinsichtlich Morbidität und Mortalität im Vergleich zum Placebo?")

4. Nutzung des PICO-Schemas zur Formulierung von Forschungsfragen (z. B. "Wie wirksam ist eine Impfung bei einer bestimmten Bevölkerungsgruppe hinsichtlich Morbidität und Mortalität im Vergleich zum Placebo?")

Literaturrecherche

1. Suche in mehreren Forschungsdatenbanken anhand wesentlicher Keywords und MeSH-Terms (Medical Subject Headings), z. B. MEDLINE, Cochrane Library

1. Suche in mehreren Forschungsdatenbanken anhand wesentlicher Keywords und MeSH-Terms (Medical Subject Headings), z. B. MEDLINE, Cochrane Library

2. Selektion der Studienergebnisse anhand von Qualität und Aussagekraft

2. Selektion der Studienergebnisse anhand von Qualität und Aussagekraft

3. Ergänzende Suche nach „grauer Literatur“ (nicht von Verlägen veröffentlicht), öffentlichen Empfehlungen (z. B. von RKI, PEI, EMA, WHO) oder Volltexten z. B. über Google Scholar

3. Ergänzende Suche nach „grauer Literatur“ (nicht von Verlägen veröffentlicht), öffentlichen Empfehlungen (z. B. von RKI, PEI, EMA, WHO) oder Volltexten z. B. über Google Scholar

4. Sammlung der relevanten Studien im Literaturverwaltungsprogramm Zotero

4. Sammlung der relevanten Studien im Literaturverwaltungsprogramm Zotero

5. Qualitätssicherung: Überprüfung und Ergänzung der Literaturrecherche durch einen weiteren wiss. Mitarbeiter bzw. eine wiss. Mitarbeiterin 

5. Qualitätssicherung: Überprüfung und Ergänzung der Literaturrecherche durch einen weiteren wiss. Mitarbeiter bzw. eine wiss. Mitarbeiterin 

Texterstellung

1. Zusammenfassung der Studienergebnisse

1. Zusammenfassung der Studienergebnisse

2. Daraus resultiert die Bewertung der STIKO-Empfehlungen

2. Daraus resultiert die Bewertung der STIKO-Empfehlungen

3. Zwei Mediziner und ein wiss. Mitarbeiter bzw. eine wiss. Mitarbeiterin überprüfen das Resultat

3. Zwei Mediziner und ein wiss. Mitarbeiter bzw. eine wiss. Mitarbeiterin überprüfen das Resultat

4. Als letzter Schritt vor der Veröffentlichung wird der Fachbeitrag von einem Redakteur hinsichtlich Sprache und eventueller inhaltlicher Unklarheiten geprüft

4. Als letzter Schritt vor der Veröffentlichung wird der Fachbeitrag von einem Redakteur hinsichtlich Sprache und inhaltlicher Unklarheiten geprüft

Aktualisierung

1. Festlegung des Intervalls zur Aktualisierung (z. B. halbjährlich, jährlich)

1. Festlegung des Intervalls zur Aktualisierung (z. B. halbjährlich, jährlich)

2. Suche nach neuen Studien ab dem Veröffentlichungsdatum des zu aktualisierenden Fachbeitrages (entsprechend der festgelegten Kriterien zur Literaturrecherche)

2. Suche nach neuen Studien ab dem Veröffentlichungsdatum des zu aktualisierenden Fachbeitrages (entsprechend der festgelegten Kriterien zur Literaturrecherche)

3. Überprüfung der Ergebnisse durch einen Mediziner oder wissenschaftlichen Mitarbeiter und ggf. Ergänzung oder Korrektur der Informationen im Fachbeitrag

3. Überprüfung der Ergebnisse durch einen Mediziner oder wissenschaftlichen Mitarbeiter und ggf. Ergänzung oder Korrektur der Informationen im Fachbeitrag

4. Mitteilung über die Änderungen des Fachbeitrages in ÄFI-Medien (soziale Netzwerke, Newsletter, Rubrik Aktuelles)

4. Mitteilung über die Änderungen des Fachbeitrages in ÄFI-Medien (soziale Netzwerke, Newsletter, Rubrik Aktuelles)

Ohne Evidenz geht es nicht

An der Erstellung unserer Impfbeiträge sind mehrere wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Medizinerinnen und Mediziner involviert, die durch ihr Studium und zusätzliche Cochrane Seminare geschult sind, um die bestmögliche Evidenz zu finden und zu überprüfen. Grundsätzlich gilt für uns, wie es auch im ÄFI-Leitbild formuliert ist, dass wir uns der evidenzbasierten Medizin (EbM) verpflichtet sehen.

Wissenschaft ohne Beweise und Überprüfbarkeit funktioniert nicht. Die evidenzbasierte Medizin ist aber auch keine "Kochbuchmedizin", wie einer der Begründer der ebM, David Sackett, es treffend formuliert hat. Die externe Evidenz (wissenschaftliche Forschungsergebnisse) muss als gleichwertig neben der internen Evidenz (der Erfahrung des Arztes) und der Patientenpräferenz betrachtet werden.

Ohne Evidenz geht es nicht

Viele Institutionen verstehen unter Umbrella Reviews und systematischen Reviews mit Meta-Analysen häufig den höchsten Grad der Evidenz. Und auch in unseren Impfbeiträgen spielen diese Studientypen eine wichtige Rolle zur Validierung oder Falsifizierung eines Sachverhaltes. Doch auch diese Studien können sehr fehleranfällig die Ergebnisse verzerrt sein (Biasrisiko).

Neuere Studien kommen zu dem Ergebnis, dass nur 3% aller systematischen Reviews klinisch nützlich und methodisch gut konzipiert sind. Eine 2024 veröffentlichte, sehr gut gemachte Querschnittstudie kam bei einer Zufallsstichprobe von 100 systematischen Reviews sogar zu dem Ergebnis, dass nur 1% methodisch vollständig reproduzierbar sind. Diese Erkenntnisse bedeuten (auch in Hinblick auf die inzwischen enorme Quanität an veröffentlichten Studien) für uns, dass wir die Studien hinsichtlich der Methodik und Ergebnisse sehr genau prüfen, potentielle Schwächen kommunizieren und mit anderen Studien vergleichen müssen. Nur so können wir der Öffentlichkeit gut recherchierte Fachbeiträge bereitstellen.

Die Informationen aus den jeweiligen Impfbeiträgen sind immer auf den Zeitpunkt der Veröffentlichung zu beziehen. Die wissenschaftliche Datenlage ist stets im Wandel und so versuchen wir durch regelmäßige Aktualisierungen auch die neuesten Erkenntnisse zu berücksichtigen. Das Aktualisierungsdatum sowie das Datum der nächsten geplanten Überarbeitung ist unterhalb des Beitrages zu finden.

Sollte Ihnen auffallen, dass wir nicht alle relevanten Studien berücksichtigt haben oder dass wir einen Sachverhalt nicht angemessen in Bezug auf die aktuelle Studienlage dargestellt haben, so bitten wir darum, dass Sie uns eine begründete Rückmeldung an wissenschaft(at)individuelle-impfentscheidung.de schicken. Wir werden uns zeitnah bei Ihnen melden.
 

Verantwortlich für die Texte:

Dr. med. Alexander Konietzky
Ärztlicher Geschäftsführer und Sprecher des Vorstandes
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin

Dr. med. Jost Deerberg
Mitglied des Vorstandes
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin

Jennifer Wrenger, M. Sc.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Biologin und Gesundheitswissenschaftlerin

Tristan Nolting, M. Sc.
Referent für Wissenschaftskommunikation
Oecotrophologe & M. Sc. Psychologische Medizin / Komplementäre Medizin

Redaktion:

Dr. phil. Klaus Torsy 
Freier Journalist, Redakteur, Texter