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Meningokokken (Meningitis)

Welche Meningokokken-Serotypen sind für Deutschland relevant? Wie hoch ist die Inzidenz in Deutschland? Was sind die beiden häufigsten Erkrankungen, die aus einer Infektion resultieren? Sind die in Deutschland zugelassenen Impfungen effektiv und zielführend, um Infektionen zu verhindern? Antworten auf diese und weitere Fragen finden Sie im nachfolgenden Fachbeitrag.

Vorbemerkung

Die folgenden Ausführungen dienen der Information und ersetzen keinesfalls das ärztliche Beratungsgespräch. Hier werden Fakten präsentiert, die Eltern wie auch Ärztinnen und Ärzten in einem Aufklärungsgespräch helfen können. Ärztinnen und Ärzte für individuelle Impfentscheidung e. V. (ÄFI) übernimmt keine Garantie für Vollständigkeit, hat die hier verfügbaren Inhalte jedoch nach bestem Wissen und Gewissen am aktuellen Fach- und Sachstand zusammengetragen. Über die wissenschaftliche Arbeit des Vereins erfahren Sie hier mehr. Der Fachbeitrag wird jährlich aktualisiert. Das dargelegte Wissen entspricht dem Kenntnisstand zum angegebenen Veröffentlichungs- bzw. Aktualisierungsdatum. Weitere Informationen erhalten Sie auch in unserem Podcast.

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Fachbeitrag

  • Meningokokken: Die Erkrankung

    Erreger

    • Neisseria meningitidis (Meningokokken) sind gramnegative intrazelluläre Bakterien (Diplokokken), die den Nasen-Rachen-Raum des Menschen besiedeln.
    • Meist tragen Meningokokken eine Polysaccharidkapsel (äußerste Zellschicht eines Mikroorganismus) an der Oberfläche, wodurch eine Einteilung in 12 verschiedene Serogruppen vorgenommen werden konnte: A, B, C, E (ehemals 29E), H, I, K, L, W (ehemals W135) X, Y und Z. Die Gruppe D hat sich als unbekapselte Variante von C herausgestellt, wodurch sich die Anzahl der Serogruppen reduziert hat (Harrison et al., 2018; Robert Koch-Institut, 2021d).
    • Der Mensch ist das einzig bekannte Reservoir von Meningokokken. Etwa 9 bis 33 % der Erwachsenen und weniger als 2 Prozent der Kinder unter 5 Jahren sind Träger von Meningokokken – ohne, dass dies zu unerwünschten Nebenwirkungen (adverse effects) führt (Centers for Disease Control and Prevention, 2022b; Nguyen & Ashong, 2022; Bayhan et al., 2023).
    • Bei Ansteckung mit dem Erreger sind am häufigsten die schnell tödlich verlaufenden Erkrankungen Meningitis und/oder Sepsis die Folge (s. Infektionsverlauf) (Centers for Disease Control and Prevention, 2022a).

    Infektionsmodus

    • Die Übertragung findet per Tröpfcheninfektion statt (oropharyngeale Sekrete). Die US-amerikanischen CDC geben an, dass längerer Kontakt mit Husten oder Küssen notwendig ist, um Meningokokken zu verbreiten. Eine Begegnung ohne engen Kontakt führt in der Regel nicht zur Ansteckung (Centers for Disease Control and Prevention, 2022b).
    • Außerhalb des Körpers sterben die unbeweglichen Bakterien rasch ab, weshalb Schmierinfektionen allgemein nicht zu befürchten sind (Robert Koch-Institut, 2021d).
    • Die Inkubationszeit beträgt gewöhnlich 2-4 Tage, kann aber auch 2-10 Tage dauern – bei Kindern wird sie mit 1-14 Tagen angegeben (Kastenbauer et al., 2000; Bosis et al., 2015)
       

    Infektionsverlauf

    • 90 % der Infektionen bei Erwachsenen führen zu einer zerebrospinalen (das Gehirn und Rückenmark betreffenden) Meningitis, bei Kindern sind es nur etwa 50 % (Ahlawat et al., 2000).
    • Die akute Meningitis äußert sich durch Fieber, starke Kopfschmerzen, Erbrechen und Nackensteifigkeit. Bei Säuglingen, älteren Menschen und Patienten mit fulminanter Meningokokkeninfektion (z. B. Waterhouse-Friderichsen-Syndrom oder Sepsis) können die Symptome unspezifisch sein (Ahlawat et al., 2000).
    • Die Gesamtmortalität von Meningitis liegt bei etwa 10 %, bei einer zusätzlichen Sepsis sogar bei etwa 50 % (Ahlawat et al., 2000; Kastenbauer et al., 2000).
    • In Deutschland starben im Zeitraum 2013-2016 etwa 8 % der Betroffenen (Robert Koch-Institut, 2021c).
    • Die CDC geben an, dass 1 von 5 Überlebenden einer Meningitis-Erkrankung eine der folgenden Behinderungen erleiden wird: Verlust von Gliedmaßen, Taubheit, Probleme des zentralen Nervensystems oder Gehirnschäden. Gestützt wird diese Aussage durch ein 2010 im Fachjournal The Lancet veröffentlichtes systematisches Review und Meta-Analyse (Edmond et al., 2010; Centers for Disease Control and Prevention, 2022a).
    • Weitere mögliche Folgen sind laut einer schwedischen Registerstudie kognitive Behinderungen, Krampfanfälle, Sehstörungen, Verhaltensstörungen und emotionale Störungen (Mohanty et al., 2024).

    Pathogenese

    • Bei erfolgreicher Besiedlung des Nasenrachenraums (Nasopharynx) gelangen die Bakterien von Neisseria meningitidis über die Schleimhaut in den Blutkreislauf.
    • Durch die mikrobiellen Eigenschaften ist es ihnen möglich, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden und in den Subarachnoidalraum (mit Zerebrospinalflüssigkeit gefüllter Raum zwischen den beiden Hirnhäuten Pia mater und Arachnoidea mater) zu gelangen.
    • Dort lösen die Bakterien eine entzündliche Immunantwort aus, die dann zu einer Meningitis und/oder Sepsis führen kann.

    (Hersi et al., 2022)


    Folgende drei Faktoren begünstigen invasive Infektionen:

    1. Mikrobielle Faktoren: Virulenzfaktoren (Kapseln, Enzyme und Toxine erleichtern pathogenen Mikroorganismen die Neutralisierung von Abwehrmechanismen des Wirts), Antibiotikaresistenzen
    2. Umweltbedingte Faktoren: Feuchtigkeit, Feinstaub, Leben in beengten Verhältnissen
    3. Wirtsfaktoren: Immunschwäche z. B. durch AIDS, Stress, chronische Erkrankungen wie Diabetes

    (Molesworth et al., 2003; Rouphael & Stephens, 2012; Hersi et al., 2022)
     

    Therapie

    Zu den Grundlagen der Behandlung gehören ...

    • Management der Atemwege,
    • Aufrechterhaltung der Sauerstoffzufuhr,
    • Verabreichung ausreichender intravenöser Flüssigkeiten und
    • Fiebersenkung.

    Antibiotika:

    • Antibiotika wie Penicillin, v. a. Ceftriaxon, aber auch Ampicillin, Rifampicin, Cefotaxime, Ciprofloxacin und Azithromycin sind entscheidend beim Behandlungserfolg von Meningitis. Vor der Ära der Antibiotika war Meningitis eine fatale Erkrankung (Hersi et al., 2022).
    • Eine ernste Herausforderung („global concern“) stellen Antibiotikaresistenzen dar, die laut Forschern zukünftig noch häufiger auftreten werden (Zouheir et al., 2019; Willerton et al., 2021; Saito et al., 2022).
    • Da sich eine Meningokokken-Infektion innerhalb weniger Stunden zu einem lebensbedrohlichen Krankheitsbild ausbilden kann, werden Antibiotika wie Rifampicin oral auch präventiv für enge Kontaktpersonen bis zu 10 Tage nach dem letzten Kontakt empfohlen (Purcell et al., 2004; Zalmanovici Trestioreanu et al., 2011; Robert Koch-Institut, 2021d).
       

    Epidemiologie

    Abbildung 1: Der afrikanische Meningitis-Gürtel südlich der Sahara und die Einführung des Konjugatimpfstoffs gegen Meningokokken der Serogruppe A (MACV) im Zeitraum 2010-2016 (Diallo et al., 2017). Hier vergrößern.

    • Invasive Meningokokken-Erkrankungen sind weltweit verbreitet. Laut RKI werden die allermeisten Erkrankungen durch die Serogruppen A, B, C, W, X, Y hervorgerufen: In den letzten Jahrzehnten traten saisonale Epidemien vor allem wegen den Gruppen A, C, W und X im Meningitisgürtel der Subsaharazone und in Asien auf. Bis vor 20 Jahren (2000er Jahre) verursachte auch die Gruppe B Epidemien in Europa, den USA, Mittelamerika und Neuseeland. Diese schienen jedoch natürlicherweise langsamer abzulaufen. In den letzten Jahren gab es in den USA und Europa eine Zunahme an Erkrankungen ausgelöst durch die Serogruppe Y (Robert Koch-Institut, 2021d).
    • In Deutschland sind Infektionen hauptsächlich auf die Serogruppen B, C, W und Y zurückzuführen. Seit 2004 ist die Inzidenz in Deutschland rückläufig (Robert Koch-Institut, 2021d; Rouphael & Stephens, 2012).
    • Insgesamt ist die Häufigkeit von Meningokokkenerkrankungen mit einer Inzidenz (pro 100.000) von 0,4 in Deutschland und < 1 in den USA als sehr gering einzuschätzen. Die höchste Inzidenz (pro 100.000) weist die Altersgruppe < 1 Jahren mit 2,6 in Deutschland und 5,38 in den USA auf (Nguyen & Ashong, 2022; Robert Koch-Institut, 2021b).
    • 2020 listet das RKI für Deutschland insgesamt 138 bestätigte invasive Meningokokken-Infektionen. Bei 97 von 138 Fällen (70 %) wurden Angaben zur Serogruppe gemacht. Aus der beigefügten Tabelle des RKI kann dies nachvollzogen werden:

    Serogruppe 

    Anzahl  

    Anteil

    B

    53

    54,6 %

    Y

    19

    19,6 %

    W

    11

    11,3 %

    C

    8

    8,2 %

    NG

    5

    5,2 %

    E

    1

    1 %

    Summe

    97

    100 %


    Tabelle 1: Verteilung der Serogruppen an übermittelten invasiven Meningokokken-Erkrankungen in Deutschland, 2020, modifiziert (Robert Koch-Institut, 2021b).

    • Serogruppe B ist demnach im Jahr 2020 unverändert am häufigsten vertreten, Serogruppe C ist nach Serogruppe E am seltensten übermittelt worden. Wie in den infektionsepidemiologischen Jahrbüchern des Robert Koch-Instituts geprüft werden kann, ist die Inzidenz nicht nur generell rückläufig, auch der Anteil der Varianten B und C wird seit einigen Jahren geringer. 2006 lag der Anteil von Serogruppe B bei etwa 67 % und Serogruppe C bei 27 %, 2011 bei 73 % (B) und 20 % (C), 2017 bei 59 % (B) und 17,1 % (C) und 2020 wie oben dargestellt bei 55 % (B) und 8 % (C) (Robert Koch-Institut, 2021e).

    Abbildung 2: Meningokokken-Erkrankungen nach den für Deutschland relevanten Serogruppen von 2001 bis 2023 (Robert Koch-Institut, 2024). Hier vergrößern.

    • Die Jahre 2022 und 2023 stellen dabei Ausreißer dar: Die Inzidenz an Meningokokken-Erkrankungen durch die Serogruppen B und Y lag 2021 absolut noch bei 43 und 2, 2022 schon bei 75 und 29, 2023 schließlich bei 105 und 93. Sowohl der starke Rückgang der Meningokokken-Erkrankungen 2020 und 2021 als auch der Anstieg in den Jahren 2022 und 2023 lässt sich in gewissem Maße durch non-pharmakologische Maßnahmen (NPIs), die im Zuge der COVID-19-Pandemie (2020 bis 2023) angeordnet wurden, als auch durch veränderte Risikowahrnehmung und -verhalten erklären, da diese zu einer erhöhten Suszeptibilität und einem Nachholeffekt bei bakteriellen und viralen Erkrankungen geführt haben könnten. Bei Meningokokken B liegt die Inzidenz in den Jahren 2022 und 2023 unterhalb des Jahres 2019 (s. Abbildung 2), weshalb weiterhin von einer rückläufigen Tendenz ausgegangen werden kann (Singer et al., 2024).


    Besonderheiten

    • Patienten mit bestätigter Meningokokken-Infektion müssen umgehend ins Krankenhaus eingewiesen werden.
    • Laut RKI wird eine Infektion „aus Blut, Liquor, hämorrhagischen Hautinfiltraten oder anderen normalerweise sterilen klinischen Materialien“ oder durch Erfüllen des spezifischen klinischen Bildes (Purpura fulminans inkl. Waterhouse-Friderichsen-Syndrom) nachgewiesen.
    • Nur 1-2 % aller Meningokokken-Infektionen sind sekundäre Fälle. Enge Kontaktpersonen wie Haushaltsangehörige haben jedoch trotz Chemoprophylaxe (Antibiotika) ein höheres Risiko für eine Infektion verglichen mit der Allgemeinbevölkerung.

    (Robert Koch-Institut, 2021d)

  • Meningokokken: Die Impfung

    Zugelassene Impfstoffe

    • Zwei Proteinimpfstoffe gegen Meningokokken B – der Impfstoff Bexsero® erfasst aber nicht alle zirkulierenden Stämme von Meningokokken B (World Health Organization, 2011) 
    • Zwei monovalente Impfstoffe gegen Serogruppe C
    • Drei quadrivalente Impfstoffe gegen Serogruppen A, C, W, Y

    Impfstoffname

    Komponenten

    Zugelassen ab

    Inhaltsstoffe

    Bexsero®

    rDNA-Impfstoff gegen Men B

    2 Monaten

    Eine Dosis (0,5 ml) enthält: Rekombinantes NHBA-Fusionsprotein (50 µg) / Rekombinantes NadA-Protein (50 µg) / Rekombinantes fHbp-Fusionsprotein (50 µg) von Neisseria meningitidis der Gruppe B jeweils in E. coli-Zellen mittels rekombinanter DNA-Technologie hergestellt und an Aluminiumhydroxid (0,5 mg Al3+) adsorbiert; Vesikel der äußeren von Neisseria meningitidis der Gruppe B, Stamm NZ98/254 (50 µg), ebenfalls an Aluminiumhydroxid adsorbiert; sonstige Bestandteile: Natriumchlorid, Histidin, Saccharose, Wasser für Injektionszwecke

    Menjugate® 10 µg (kohlpharma GmbH, Pharma Gerke GmbH, Abacus Medicine A/S, GSK Vaccines S.r.l. Italien, CC-Pharma GmbH, AxiCorp Pharma GmbH, EMRA-MED Arzneimittel GmbH, Orifarm GmbH, EurimPharm Arzneimittel GmbH)

    Konjugatimpfstoff gegen Men C

    2 Monaten

    Eine Dosis (0,5 ml) enthält: Neisseria meningitidis der Gruppe C (Stamm C11) Oligosaccharid (10 µg) konjugiert an Corynebacterium diphtheriae CRM197-Protein (12,5 bis 25,0 µg) und adsorbiert an Aluminiumhydroxid (0,3 bis 0,4 mg Al3+); sonstige Bestandteile: Histidin, Natriumchlorid, Wasser für Injektionszwecke

    MenQuadfi®

    Konjugatimpfstoff gegen Men A, C, W, Y

    12 Monaten

    Eine Dosis (0,5 ml) enthält: Polysaccharid von Neisseria meningitidis der Serogruppe A/C/Y/W (jeweils 10 µg) konjugiert an Tetanustoxoid-Trägerprotein (55 µg); sonstige Bestandteile: Natriumchlorid, Natriumacetat, Wasser für Injektionszwecke

    Menveo®

    Konjugatimpfstoff gegen Men A, C, W, Y

    2 Jahren

    Eine Dosis (0,5 ml des aus Pulver und Lösung rekonstituierten Impfstoffes) enthält: Meningokokken-Gruppe A-Oligosaccharid (10 µg), Meningokokken-Gruppe C-Oligosaccharid (5 µg), Meningokokken-Gruppe W-Oligosaccharid (5 µg), Meningokokken-Gruppe Y-Oligosaccharid (5 µg) jeweils konjugiert an Corynebacterium diphtheriae CRM197-Protein (A: 16,7 bis 33,3 µg; C: 7,1 bis 12,5 µg; W: 3,3 bis 8,3 µg; Y: 5,6 bis 10 µg); sonstige Bestandteile: Pulver (Saccharose, Kaliumdihydrogenphosphat), Lösung (Natriumdihydrogenphosphat-Monohydrat, Dinatriumhydrogenphosphat-Dihydrat, Natriumchlorid, Wasser für Injektionszwecke)

    NeisVac-C® (Pfizer Pharma GmbH, Orifarm GmbH, A.C.A. Müller ADAG Pharma AG, EurimPharm Arzneimittel GmbH, CC-Pharma GmbH, kohlpharma GmbH, AxiCorp Pharma GmbH, Abacus Medicine A/S Ungarn, EMRA-MED Arzneimittel GmbH)

    Polysaccharid-Konjugatimpfstoff gegen Men C

    2 Monaten

    Eine Dosis (0,5 ml) enthält: Neisseria meningitidis Serogruppe C (Stamm C11) Polysaccharid (de-O-acetyliert) (10 µg) gebunden an Tetanustoxoid (10-20 μg) adsorbiert an hydratisiertes Aluminiumhydroxid (0,5 mg Al3+); sonstige Bestandteile: Natriumchlorid, Wasser für Injektionszwecke

    Nimenrix®

    Konjugatimpfstoff gegen Men A, C, W, Y

    6 Wochen

    Eine Dosis (0,5 ml) enthält (nach Rekonstitution aus Pulver und Lösungsmittel): Neisseria meningitidis-Gruppe A-Polysaccharid, Neisseria meningitidis-Gruppe C-Polysaccharid, Neisseria meningitidis-Gruppe W-135-Polysaccharid, Neisseria meningitidis-Gruppe Y-Polysaccharid (jeweils 5 µg) konjugiert an Tetanustoxoid-Trägerprotein (44 µg); sonstige Bestandteile: Pulver (Saccharose, Trometamol), Lösungsmittel (Natriumchlorid, Wasser für Injektionszwecke)

    Trunemba®

    Rekombinanter Impfstoff gegen Men B

    10 Jahren

    Eine Dosis (0,5 ml) enthält: Neisseria meningitidis Serogruppe B fHbp Unterfamilie A & B (jeweils 60 µg) hergestellt in Escherichia-coli-Zellen mittels rekombinanter DNA-Technologie und adsorbiert an Aluminiumphosphat (0,25 mg Aluminium pro Dosis); sonstige Bestandteile: Natriumchlorid, Histidin, Polysorbat 80 (E 433), Wasser für Injektionszwecke

    Tabelle 2: Meningokokken-Impfstoffe und deren Inhaltsstoffe (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, 2019, 2023; European Medicines Agency, 2022, 2023a, 2023b, 2023c; Sanofi-Aventis, 2023).
     

    Darreichung

    • Polysaccharidimpfstoffe: subkutane Injektion
    • Konjugatimpfstoffe: tiefe intramuskuläre Injektion
    • Die gemeinsame Gabe mit anderen Impfstoffen ist möglich

    (World Health Organization, 2011)


    Impfbereitschaft

    Bei der Schuleingangsuntersuchung 2020 (Geburtsjahrgänge 2012-2015) waren 89,9 % gegen MenC geimpft (Robert Koch-Institut, 2022)

    Serogruppe

    2006

    2019

    A

    0,6 %

    n.a.

    B

    66,9 %

    54,6 %

    C

    27,1 %

    8,2 %

    E

    n.a.

    1 %

    W

    1,6 %

    11,3 %

    X

    0,4 %

    n.a.

    Y

    3,2 %

    19,6 %

    Nicht serogruppierbar

    0,2 %

    5,2 %

    Fälle, für die Angaben zur Serogruppe vorlagen    

    501 (von 555 gemeldeten Fällen)     

    97 (von 138 gemeldeten Fällen)

    Tabelle 2: Verteilung der Serogruppen (Robert Koch-Institut, 2007, 2020).

    Seit der Einführung der Impfungen ist die Zahl der gemeldeten Meningokokken-Fälle zurückgegangen, was vor allem mit der Abnahme der Meningokokken-B-Fälle in Verbindung gebracht wird. Ob dies allerdings auf die Impfung zurückzuführen ist, ist fraglich, weil dies auch in Ländern zu beobachten ist, in denen nicht geimpft wird (Robert Koch-Institut, 2016). Gleichzeitig wird jedoch ein Anstieg der Serogruppen Y und W beobachtet, gegen die in Deutschland nicht standardisiert geimpft wird (Tabelle 2), sodass ein Replacement-Effekt (Ersetzen von impfpräventablen Serogruppen durch Serogruppen, gegen die nicht geimpft wird) nicht auszuschließen ist.
     

    Wirksamkeit

    • Die ersten Impfstoffe waren Polysaccharid-Impfungen (Mehrfachzucker). Sie wurden von den besser wirksamen Konjugatimpfstoffen abgelöst, bei denen Diphtherie- oder Tetanus-Toxine als Vermittler eingesetzt werden. Sie erlauben eine bessere Bindung an Antikörper, ein besseres immunologisches Gedächtnis und die Möglichkeit von Booster-Impfungen und Impfungen von Säuglingen (Kuhdari et al., 2016).
    • Durch die Seltenheit der invasiven Meningokokken-Erkrankung sind klassische Efficacy-Studien in Form von randomisiert kontrollierten Studien nicht umsetzbar. Die Zulassung der Impfstoffe basiert deswegen auf einem Vorgehen, bei dem die impfstoffinduzierten Antikörper gemessen werden (Serum-Bakterizid-Test (SBA)) (O’Ryan et al., 2014).

    Meningokokken-B-Impfstoffe

    • Die Wirksamkeit der Meningokokken B-Impfung ist nur von kurzer Dauer. Laut einer Metaanalyse sanken die Antikörperspiegel bei geimpften Kindern teilweise nach sechs Monaten auf unter 60% ab (Flacco et al., 2018). Ähnliche Werte wurden auch bei einer britischen Studie gemessen (Ladhani et al., 2020).
    • Durch die Beschaffenheit der Meningokokken B werden die vorhandenen Impfstoffe als mögliche Auslöser für Autoimmunität diskutiert (Kuhdari et al., 2016; Sharkey et al., 2019). Eine neuere Studie kommt überdies zu dem Ergebnis, dass der Impfstoff Trumenba® nicht zur aktiven Immunisierung verwendet werden sollte, da es eine hohe Anzahl an Autoimmunpathologien bei Geimpften als Folge molekularer Mimikry und potentieller Kreuzreaktivität gibt, wenn das vollständige Antigen (wie im Falle von Trumenba®) in Impfstoffen verwendet wird (Kanduc, 2023).
    • Die Entwicklung der Impfstoffe gegen Meningokokken B ist hingegen schwierig, weil Meningokokken B sich gut anpassen und schnell verändern können (Kuhdari et al., 2016). Ein Impfstoff gegen Meningokokken B muss deswegen eine hohe Antigenvielfalt aufweisen. Außerdem muss das Risiko von Escape-Mutanten berücksichtigt werden, was nur durch gute Surveillance-Systeme erfolgen kann (Bettinger et al., 2013; O’Ryan et al., 2014).
    • Weil die Polysaccharidstrukturen auf der Hülle der Meningokokken B den Strukturen auf menschlichen Nervenzellen ähneln, mussten Proteine anstelle von Polysacchariden für die Entwicklung des Impfstoffes genutzt werden (Robert Koch-Institut, 2021a).
    • 73-87 % der Meningokokken-B-Isolate enthalten Antigene, die durch den MenB-Impfstoff abgedeckt werden. Sie kommen auch in anderen Serotypen vor und können dann auch dort schützen (Kuhdari et al., 2016).

    Meningokokken-C-Impfstoffe

    Die Studienlage zur speziell in Deutschland verfolgten Impfstrategie, die eine Impfung im zweiten Lebensjahr nur gegen Meningokokken C vorsieht, ist eher dünn. Für die Impfstoffe gegen Meningokokken C gilt:

    • Es werden bei bis zu 100 % der Impflinge Antikörper gebildet (Knuf et al., 2022).
    • Bei einer britischen Studie zur Wirksamkeit der MenC-Impfung mit 465 Teilnehmenden wurden 11 % Impfdurchbrüche ermittelt (Auckland et al., 2006). Laut RKI sind im Jahr 2019 in Deutschland keine Impfdurchbrüche aufgetreten. Allerdings lag die Zahl der gemeldeten Meningokokken mit 138 auch deutlich unter der Zahl der Studienteilnehmenden (Robert Koch-Institut, 2020).
    • Bei 4-jährigen Kindern, die im Alter von 2, 3 und 4 Monaten eine Meningokokken-C-Impfungen bekamen, waren die Antikörpertiter im Alter von 4 Jahren wieder auf dem gleichen Niveau wie vor der Impfung (Borrow et al., 2002). In Deutschland wird allerdings eine Impfung erst im zweiten Lebensjahr empfohlen.

    Meningokokken-ACWY-Impfstoffe

    • Geimpfte Säuglinge und Kleinkinder hatten im Alter von 40 Monaten nur 34 % (bei viermaliger Impfung) bzw. 51 % (bei zweimaliger Impfung) relevante Antikörper Titer, bei Ungeimpften waren es 12 %. Einen Monat nach einer Boosterimpfung im Alter von 60 Monaten stiegen die Titer auf 96 %, 99 % bzw. 84 % (Klein et al., 2019).
    • Es gibt eine gute Immunantwort bis 1 Jahr nach der Impfung. Der Impfschutz steigt mit steigendem Alter. Das optimale Alter liegt zwischen 12 und 15 Jahren (94 % waren geschützt) (van Ravenhorst et al., 2017).
    • Bei einer Untersuchung mit 11-55 Jahre alten Teilnehmenden waren nach 5 Jahren 72 % noch geschützt (Borja-Tabora et al., 2015).
    • Für die Serotypen A,W und Y wirkte der Konjugatimpfstoff besser, hinsichtlich des Serotyps C gab es keine Unterschiede zwischen dem Polysaccharid- und dem Konjugatimpfstoff (Borja-Tabora et al., 2015).


    Impfnebenwirkungen

    Meningokokken-B-Impfstoffe 

    Hinweis: Um die Tabelle vollständig anzuzeigen, scrollen Sie bitte mit Maus oder Touchpad nach rechts und links.

    Impfstoff

    Alter der Probanden

    Sehr häufig (> 1/10)

    Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

    Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

    Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

    Sehr selten (< 1/10.000)

    Unbekannt / weitere mögliche Nebenwirkungen / Post-Marketing-Surveillance

    Bexsero®

    Bis 10 Jahre

    Essstörungen, Schläfrigkeit, ungewöhnliches Schreien/Weinen, Kopfschmerzen, Diarrhö, Erbrechen (gelegentlich nach Auffrischimpfung), Hautausschlag (Kinder von 12-23 Monaten), Arthralgie, Fieber ≥ 38 Grad Celsius, (erhebliche) Druckschmerzen / Erytheme / Schwellung / Verhärtung an der Injektionsstelle, Reizbarkeit

    Hautausschlag (Kinder von 2-10 Jahren)

    Krampfanfälle (einschl. Fieberkrämpfe), Blässe (selten nach Auffrischimpfung), Ekzeme, Fieber ≥ 40 Grad Celsius

    Kawasaki-Syndrom, Urtikaria

     

    Lymphadenopathie, allergische Reaktionen, hypoton-hyporesponsive Episode, Reizung der Hirnhäute / Photophobie, ausgedehnte Schwellung der geimpften Extremität,  Bläschen / Knötchen an der Injektionsstelle (die länger als einen Monat bestehen bleiben)

    Ab 11 Jahren

    Kopfschmerzen, Übelkeit, Myalgie, Arthralgie, (erhebliche) Schmerzen / Erytheme / Schwellung / Verhärtung an der Injektionsstelle, Unwohlsein

     

     

     

     

    Lymphadenopathie, allergische Reaktionen, Synkope oder vasovagale Reaktionen, Reizung der Hirnhäute / Photophobie, Hautausschlag, Fieber, Bläschen / Knötchen an der Injektionsstelle (die länger als einen Monat bestehen bleiben)

    Trunemba®

    Ab 10 Jahren

    Kopfschmerzen, Diarrhoe, Übelkeit, Myalgie, Arthralgie, Schüttelfrost, Müdigkeit, Rötung / Schwellung / Schmerzen an der Injektionsstelle

    Erbrechen, Fieber ≥ 38 °C

     

     

     

    Allergische Reaktionen

    Tabelle 4: Nebenwirkungen der Meningokokken B-Impfstoffe Bexsero® und Trunemba® (European Medicines Agency, 2023a, 2023c).

    • VAERS, das passive Meldesystem der USA, ergibt 332 Berichte über Nebenwirkungen pro Millionen verteilten Dosen an Bexsero®. In 40 % der Fälle wurden gleichzeitig andere Impfstoffe verabreicht. Die Mehrheit der Berichte (96 %) wurde als nicht schwerwiegend eingestuft. Da bei einer aktiven Überwachung der Massenimpfkampagne mit Bexsero® in Kanada jedoch ein erhöhtes Auftreten des nephrotischen Syndroms bei Kindern im Alter von 2-5 Jahren entdeckt wurde, im passiven Meldesystem der USA hingegen nicht, sei eine weitere Überwachung notwendig (Perez-Vilar et al., 2022).
    • Erhöhtes Risiko einer Hospitalisierung bei Entwicklung von Fieber nach Impfung mit Bexsero® – wodurch Murdoch et al. folgern: „Auch die Kommunikation mit Eltern und Angehörigen der Gesundheitsberufe muss möglicherweise überdacht werden […]“ (Murdoch et al., 2017)
    • Eine selbstkontrollierte Fallserienanalyse zur Verabreichung von Bexsero® mit Daten von The Health Improvement Network (THIN, UK) ergab Anaphylaxie, Guillain-Barré-Syndrom und akute disseminierte Enzephalomyelitis als sekundäre Outcomes einer selbstkontrollierten Fallserie. Dabei ist es jedoch nicht möglich, die Befunde einzelnen Impfungen zuzuordnen, da meist mehrere Impfungen gleichzeitig verabreicht werden. (Hall et al., 2021)
    • Nach Ausbruch von Meningokokken Erkrankungen der Serogruppe B am College X (Rhode Island, USA), wurde ein Massenimpfungsprogramm initiiert, bei welchem erstmalig im real-world Setting (Längsschnittstudie) Daten über Impfnebenwirkungen gesammelt werden konnte. Unerwünschte Wirkungen wurden über einen Zeitraum von 2-4 Monaten nachverfolgt. Dabei wurde festgestellt, dass die Anzahl an Schmerzen an der Injektionsstelle, Müdigkeit, Myalgie, Fieber und Schüttelfrost ähnlich hoch war, wie in klinischen Studien. Nur Kopfschmerzen wurden seltener gemeldet. (Fiorito et al., 2018)
       

    Meningokokken-C-Impfstoffe

    Hinweis: Um die Tabelle vollständig anzuzeigen, scrollen Sie bitte mit Maus oder Touchpad nach rechts und links.

    Impfstoff

    Alter der Probanden

    Sehr häufig (> 1/10)

    Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

    Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

    Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

    Sehr selten (< 1/10.000)

    Unbekannt / weitere mögliche Nebenwirkungen / Post-Marketing-Surveillance

    Menjugate® 10 µg

    Bis 2 Jahre

    Rötung, Schwellung und (Druck-)Schmerzen an der Injektionsstelle, Diarrhö, Appetitlosigkeit, Erbrechen (Säuglinge), Reizbarkeit, Schläfrigkeit, Schlafstörungen

    Fieber ≥ 38,0 °C, Ebrechen (Kleinkinder), Weinen, Schreien

     

     

    Lymphadenopathie, Anaphylaxie einschließlich anaphylaktischer Schock, Überempfindlichkeitsreaktionen einschl. Bronchospas- mus, Gesichtsödem, Angioödem, Schwindel, Krampfanfälle einschl. Fieberkrämpfe, Ohnmachtsanfälle, Hypästhesie und Parästhesie, Hypotonie, Hautausschlag, Urtikaria, Juckreiz, Purpura, Erythema exsudativum multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, ausgedehnte Schwellung der Impfextremität

    Sehstörungen und Photophobie, Apnoe (Frühgeborene ≤ 28. SSW), Rückfall des nephrotischen Syndroms

    Ab 2 Jahren

    Rötung, Schwellung und (Druck-)Schmerzen an der Injektionsstelle, Übelkeit (Erwachsene), Myalgie, Arthralgie, Unwohlsein, Kopfschmerzen (Kinder an weiterf. Schulen),

    Fieber ≥ 38,0 °C, Kopfschmerzen (Grundschulkinder)

     

     

    NeisVac-C®

    2 bis <18 Monate

    Verminderter Appetit

    Schreien, Benommenheit / Schläfrigkeit, Erbrechen, Gereiztheit, Müdigkeit, Fieber, Berührungs- empfindlichkeit / Schmerzen / Schwellung / Erythem an der Injektionsstelle

    Pharyngitis / Rhinitis, Unruhe/ Ruhelosigkeit, Schlafstörungen (schlechter Schlaf), Husten, Durchfall, Ausschlag, Hyperhidrosis

    Flush, Bauchschmerzen, Verdauungsstörungen, Erythem, Schmerzen in den Extremitäten, Periphere Ödeme, allgemeines Krankheitsgefühl, Schüttelfrost,

    Überempfindlichkeitsreaktion (einschließlich Bronchospasmus), Lipödeme, Kreislaufkollaps, Ecchymosen, Steifigkeit von Muskeln und Gelenken (einschl. Nackensteifigkeit, Gelenksversteifungen)

     

    Idiopathische thrombozytopenische Purpura, Lymphadenopathie,

    Anaphylaxie, Angioödem (einschl. Gesichtsödem), Überempfindlichkeitsreaktion (einschl. Bronchospasmus), verminderter Appetit, Schlafstörungen (einschließlich schlechter Schlaf), Fieberkrämpfe, Krämpfe, Meningismus, hypotonisch- hyporesponsive Episoden, Synkopen, Schwindel, sensorische Abnormalitäten (einschl. Parästhesien, Brennen, Hypästhesie), Hypersomnie, Apnoe, Dyspnoe, keuchende Atmung, Verstopfung der Nase, Übelkeit, Stevens-Johnson-Syndrom, Erythema multiforme, Petechien, Purpura, Urtikaria, Ausschlag, Erythem, Steife der Muskeln und Gelenke (einschl. Nackensteifigkeit, Gelenksversteifungen), Nackenschmerzen, Schmerzen in den Extremitäten, Periphere Ödeme, Asthenie, Müdigkeit, Schüttelfrost, Rückfälle von Nephrotischem Syndrom bei Kindern

    3,5 bis <18 Jahre

    Kopfschmerzen, Berührungs- empfindlichkeit / Schmerzen / Schwellung / Erythem an der Injektionsstelle

    Pharyngitis / Rhinitis, Schwindel, Benommenheit, Schläfrigkeit, Husten, Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Juckreiz, Ecchymosen, Dermatitis, Schmerzen in den Extremitäten, Fieber, allgemeines Krankheitsgefühl, Müdigkeit

    Lymphadenopathie, Überempfindlichkeitsreaktionen (einschl. Bronchospasmus), verminderter Appetit, Unruhe, Ruhelosigkeit, sensorische Abnormalitäten

    (z. B. Parästhesie, Brennen, Hypästhesie), Synkopen, Schreien, Krämpfe, Lipödeme, Flush, Verstopfung in der Nase, Hyperhidrosis, Ausschlag, Steifigkeit von Muskeln und Gelenken (einschl. Nackensteifigkeit, Gelenksversteifungen), Nackenschmerzen, Myalgie, Arthralgie, Rückenschmerzen, Gereiztheit, Asthenie, periphere Ödeme, Schüttelfrost

    Kreislaufkollaps, Grippeähnliche Erkrankung

     

    18 bis <65 Jahre

    Kopfschmerzen, Berührungs- empfindlichkeit / Schmerzen / Schwellung / Erythem an der Injektionsstelle

    Erbrechen, Myalgie, allgemeines Krankheitsgefühl, Fieber

    Lymphadenopathie, Grippeähnliche Erkrankung

     

     

    Tabelle 5: Nebenwirkungen der Meningokokken C-Impfstoffe Menjugate® 10 µg und NeisVac-C® (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, 2019, 2023).
     

    Meningokokken ACWY-Impfstoffe

    Hinweis: Um die Tabelle vollständig anzuzeigen, scrollen Sie bitte mit Maus oder Touchpad nach rechts und links.

    Impfstoff

    Alter der Probanden

    Sehr häufig (> 1/10)

    Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

    Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

    Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

    Sehr selten (< 1/10.000)

    Unbekannt / weitere mögliche Nebenwirkungen / Post-Marketing-Surveillance

    MenQuadfi®

    12 bis 23 Monate

    Appetitlosigkeit, Reizbarkeit, Benommenheit, anormales Weinen, (Druck-)Schmerz / Erythem / Schwellung an der Injektionsstelle

    Erbrechen, Durchfall, Fieber

    Schlaflosigkeit, Urtikaria, Juckreiz / Verhärtung / Blutergüsse / Hautausschlag an der Injektionsstelle

     

     

     

    Ab 2 Jahren

    Kopfschmerzen, Myalgie, Unwohlsein, Schmerzen an der Injektionsstelle

    Fieber, Schwellung / Erythem an der Injektionsstelle

    Schwindelgefühl, Erbrechen, Übelkeit, Müdigkeit, Pruritus, Wärme, Blutergüsse, Hautausschlag an der Injektionsstelle

    Durchfall, Magenschmerzen, Urtikaria, Pruritus, Hautausschlag, Schmerzen in der Extremität, Schüttelfrost, Schmerzen in der Achselhöhle, Induration an der Injektionsstelle

    Lymphadenopathie

     

    Menveo®

    2 bis 10 Jahre

    Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Reizbarkeit, allgemeines Unwohlsein, Schmerzen / Erythem (≤ 50 mm) / Verhärtung (≤ 50 mm) an der Injektionsstelle ,

    Essstörungen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Hautausschlag, Myalgie, Arthralgie, Erythem (> 50 mm) / Verhärtung (> 50 mm) an der Injektionsstelle, Schüttelfrost, Fieber ≥ 38°C

    Juckreiz an der Injektionsstelle

    Lymphadenopathie

     

    Überempfindlichkeitsreaktion einschließlich Anaphylaxie, tonische Konvulsion, Fieberkrampf, Synkope, Schwindel, Zellulitis / (ausgeprägte) Schwellung an der Injektionsstelle

    11 bis 65 Jahre

    Kopfschmerzen, Übelkeit, Myalgie, Schmerzen / Erythem (≤ 50 mm) / Verhärtung (≤ 50 mm) an der Injektionsstelle

    Hautausschlag, Arthralgie, Erythem (> 50 mm) / Verhärtung (> 50 mm) an der Injektionsstelle, Schüttelfrost, Fieber ≥ 38°C

    Schwindel, Juckreiz an der Injektionsstelle

     

    Nimenrix®

    6 Wochen bis 55 Jahre

    Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Fieber, Schwellung / Schmerzen / Rötung an der Injektionsstelle, Müdigkeit

    Fieberkrampf, Durchfall, Erbrechen, Übelkeit (bei Säuglingen gelegentlich), Hämatom (bei Säuglingen gelegentlich)

    Schlaflosigkeit, Schreien, Hypästhesien, Schwindel, Pruritus, Urtikaria, Hautausschlag, Myalgie, Schmerzen in den Extremitäten, Unwohlsein, Verhärtung / Pruritus / Wärme / Schmerzunempfindlichkeit an der Injektionsstelle

     

     

    Lymphadenopathie, ausgedehnte Schwellung der Impfextremität (oft verbunden mit einem Erythem, manchmal unter Einbeziehung des angrenzenden Gelenks oder Schwellung der gesamten Impfextremität).

    Tabelle 6: Nebenwirkungen der Meningokokken A, C, W, Y-Impfstoffe MenQuadfi®, Menveo® und Nimenrix® (European Medicines Agency, 2022, 2023b; Sanofi-Aventis, 2023).

    • VAERS Daten (passives Meldesystem der USA) über Berichte an Nebenwirkungen (insgesamt 2614, davon 67 bzw. 3% schwerwiegend) bezüglich Menveo® sind konsistent mit den Daten aus den Zulassungsstudien. Es wurden jedoch sechs mögliche Fälle mit Guillain Barré Syndrome (GBS) identifiziert, einer schweren neurologischen Störung. Zwei davon seien jedoch wahrscheinlich falsch diagnostiziert. Bei drei der vier übrigen Berichte wurde nur Menveo® verabreicht, beim vierten wurde auch ein trivalenter Grippeimpfstoff verabreicht. Zusätzlich wurde bei zwei Fällen eine Viruserkrankung, beim dritten Fall eine schwere Gastroenteritis festgestellt. (Myers et al., 2017)
    • Ein systemtatisches Review und Meta-Analyse stellt fest: Die quantitative Analyse ergab keine Unterschiede hinsichtlich des Sicherheitsprofils bei MenQuadfi® und MenC-Impfungen (Nimenrix® & NeisVac-C®). Auch zwischen den verschiedenen ACWY-Impfstoffen wurde kein relevanter Unterschied im Sicherheitsprofil erkannt (Knuf et al., 2022; Conti et al., 2023).
    • Bei dem US-amerikanisch zugelassenen quadrivalenten Impfstoff Menactra® wurden Fallberichte zur Entwicklung des Guillain-Barré-Syndrom nach Impfung bekannt. In einer retrospektiven Kohortenstudie mit Daten von 12,6 Millionen Mitgliedern amerikanischer Krankenversicherungen konnten 99 GBS Fälle bestätigt werden, die aber erst > 6 Wochen nach Impfung aufgetreten sind. Dies ergibt eine Inzidenz von etwa 1,5 Fällen pro 1 Millionen Dosen und damit eine sehr seltene Nebenwirkung. Erstmalig wurde im Oktober 2005 eine Verbindung zwischen Menactra® und GBS diskutiert (Centers for Disease Control and Prevention (CDC), 2006; Velentgas et al., 2012)
  • Meningokokken: Die STIKO-Empfehlungen

    Die Empfehlungen

    Meningokokken B

    • Während sich die STIKO 2023 noch gegen eine allgemeine Meningokokken B-Impfempfehlung für alle Kinder wegen der nicht ausreichenden Datenlage und der geringen Krankheitslast ausgesprochen hatte, hat sie ihre Impfempfehlung im Janur 2024 geändert.
    • Ab sofort gilt die Impfung gegen Meningokokken der Serogruppe B ab einem Alter von 2 Monaten (Boxsero®) als Standardimpfung.
    • Die Impfung soll zudem bei Kindern bis zum 5. Geburtstag nachgeholt werden.
    • Begründet wird die Änderung mit der Schwere des Krankheitsverlaufes bei Kindern unter 5 Jahren.
    • Weiterhin sollen auch gefährdetes Laborpersonal, Entwicklungshelfer und Katastrophenhelfer je nach Exposition gegen Meningokokken B geimpft werden.

    (Robert Koch-Institut, 2023, 2024a, 2024b)

    Meningokokken C

    • Seit Juli 2006 ist die Meningokokken-C-Impfung für Kleinkinder empfohlen.
    • Kinder ab dem zweiten Lebensjahr sollen mit einem C-Konjugatimpfstoff geimpft werden.
    • Die Impfung kann bis zum 18. Lebensjahr nachgeholt werden.

    (Robert Koch-Institut, 2024a)

    Meningokokken ACWY

    • Die Impfung soll nur bei Personen mit einem erhöhten Risiko erfolgen, z. B. bei Vorliegen von Grunderkrankungen, Immundefekten oder Therapien wie z. B. Komplement-/Properdindefekte, Eculizumab-Therapie, Hypogammaglobulinämie oder Asplenie.
    • Weiterhin sollen gefährdetes Laborpersonal und Reisende in endemischen Ländern eine Impfung gegen Meningokokken ACWY erhalten.
    • Für Gesundheitspersonal wird keine routinemäßige Schutzimpfung (ACWY, B und/oder C) empfohlen, da hier nur ein leicht höheres Risiko im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung festgestellt werden konnte.

    (Robert Koch-Institut, 2024a)
     

    Kritik an den STIKO-Empfehlungen

    Meningokokken B

    • Die von der STIKO zusammengefassten, neu veröffentlichten Studienergebnisse zu Meningokokken B und Boxsero® sind für ÄFI nicht ausreichend, um eine allgemeine Impfempfehlung auszusprechen.
    • Wie die STIKO ganz richtig feststellt, treten invasive Meninkokken-Erkrankungen, die durch die Serogruppe B ausgelöst sind, sehr selten in Deutschland auf (schon vor 2002 < 0,5 Fälle pro 100.000 Einwohner) und sind in den letzten Jahren, wie im neuen Epidemiologischen Bulletin (3/2024) aufgezeigt, kontinuierlich rückläufig (auf mittlerweile < 0,1 Fälle pro 100.000 Einwohner).
    • Der vorhandene Impfstoff Boxsero® kann keinen Fremdschutz bieten, da für einen Herdenschutz Effekte des Impfstoffes auf das Trägertum von Meningokokken vorausgesetzt werden müssen. Somit kann nur von einem individuellen Schutz ausgegangen werden.
    • Dieser ist jedoch wahrscheinlich nur von kurzer Dauer (nach 6 Monaten fällt die Impfeffektivität auf unter 60 %) (Flacco et al., 2018; Ladhani et al., 2020). Die kann unter anderem mit der hohen Anpassungsfähigkeit von Meningokokken der Serogruppe B zusammenhängen (Escape-Varianten können nicht ausgeschlossen werden).
    • Dem Eigenschutz steht ebenso die nachteilige Beschaffenheit der Meningokokken-B-Impfstoffe gegenüber, welche wohl eher eine Autoimmunität beim Geimpften auslösen kann (Kuhdari et al., 2018).
    • Auch die hohe Reaktogenität der Impfstoffe ist nicht zu unterschätzen: Häufig tritt Fieber auf und nicht bei allen Kindern verschwinden die Symptome wie Schmerzen, Schwellung und Rötung an der Einstichstelle nach einigen Tagen wieder.
    • Dass sich die STIKO auf Modellierungsstudien zur Verringerung der Mortalität und Morbidität bei Kindern durch Meningokokken-B-Impfstoffe verlässt, geht insgesamt an der empirisch feststellbaren Wirklichkeit vorbei – neben der Tatsache, dass nur eine Verringerung von ≤ 15 % der invasiven Meningokokken-B-Fälle durch eine allgemeine Impfempfehlung angenommen wird und bei der Impfung zudem eine sehr hohe number needed to vaccinate (NNV) von 12.668 errechnet wurde.

    (Robert Koch-Institut, 2024b, 2024c)

    Meningokokken C

    • Nach der Empfehlung der WHO sollten Länder, die mehr als 10/100.000 Fälle pro Jahr oder 2-10/100.000 Fälle pro Jahr oder häufige Epidemien aufweisen, flächendeckende Impfprogramme einführen. Länder mit <2/100.000 Fällen pro Jahr sollten den Fokus auf das Impfen von Risikogruppen legen (World Health Organization, 2011). Die Inzidenz lag in Deutschland 2020 bei 0,2/100.000 Einwohnern (Robert Koch-Institut, 2020). Demnach ist in Deutschland laut WHO kein allgemeines Impfprogramm empfohlen.
    • Die Meningokokken-Inzidenz nimmt seit zwei Jahrzehnten kontinuierlich ab und liegt inzwischen bei 0,2 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner. Ob dies durch den Meningokokken-C-Impfstoff zu begründen ist, wird aus der vorhandenen Evidenz nicht klar belegt, da dies vor allem durch die Abnahme der Fälle von Serogruppe B zu begründen ist.
    • Die Impfquote mit 89,9 % ist in Deutschland ausreichend hoch – die Quote an Impfdurchbrüchen ist mit 11 % insgesamt gering einzuschätzen, wird in Deutschland durch das passive Surveillance-System aber auch nicht konsequent verfolgt.
    • Serogruppe C hat im Vergleich zu Serogruppe B in Deutschland nie eine besondere Rolle gespielt. Die Inzidenz von Serogruppe C ist so gering, dass kein Effekt durch die Impfung abgeschätzt werden kann. Gleichzeitig könnten andere Serogruppen (z. B. Serogruppe W) relevanter werden (Replacement-Effekt).
    • Durch Chemoprophylaxe stehen Möglichkeiten zur Verfügung, um einer Infektion vorzubeugen.

    Abbildung 2: Meningokokken-Erkrankungen nach den für Deutschland relevanten Serogruppen von 2001 bis 2023 (Robert Koch-Institut, 2024). Hier vergrößern.

  • Literaturverzeichnis

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Stand: 15. März 2024
Nächste Aktualisierung: 15. März 2025

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