Der Manifestationsindex erreicht nie 100 %, da kein Erreger immer auch eine Erkrankung auslöst. Je geringer die Prozentzahl, desto höher der Anteil an asymptomatischen Fällen (auch „Stille Feiung“ genannt). Im weiteren Verlauf einer Epidemie oder Pandemie kann die Abnahme des Manifestationsindexes (für die Gesamtbevölkerung oder bestimmte Populationen) ein Indikator für die Endemie sein.
Glossar
Hier finden Sie die wichtigsten Fachbegriffe aus unseren Fachbeiträgen zu Impfungen anschaulich erklärt und mit Beispielen untermauert. Die Beschreibungen werden auch in den jeweiligen Fachbeiträgen wie folgt angezeigt:
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Manifestationsindex
Wahrscheinlichkeit für die Erkrankung durch Infektion in Prozent (%)
Megaloblastische Anämie
Eine Form der Blutarmut
Gekennzeichnet durch gestörte Bildung roter Blutkörperchen, häufig ausgelöst durch einen Mangel an Vitamin B 9 (Folsäure) und Vitamin B12 (Cobalamin).
meningeal
Die Hirnhäute betreffend
Dura mater, Arachnoidea mater und Pia mater
Meningismus
Durch eine Reizung der Hirnhäute (Meningen) ausgelöster Schmerz und Bewegungswiderstand bei der passiven Beugung des Kopfes.
Außerdem können Nackensteifigkeit, Kopfschmerzen, Licht- und Geräuschempfindlichkeit, Übelkeit und Erbrechen auftreten.
Meningitis
Eitrige (durch Bakterien) oder seröse (durch Viren) Hirnhautentzündung
Teilweise mit Sepsis – erste Anzeichen einer Infektion (z. B. mit Meningokokken) sind u. a. der typische schmerzende und steife Nacken, aber auch Abgeschlagenheit und Konzentrationsschwäche, hohes Fieber und Kopfschmerzen. Bei der Behandlung und der Prophylaxe von Kontaktpersonen können bei bakterieller Meningitis Antibiotika entscheidend sein.
Meningoenzephalitis
Entzündung der Hirn- und Rückenmarkshäute
syn. Enzephalomeningitis; Meningitis bezeichnet die spezifische Entzündung der Hirn- bzw. Rückenmarkshäute (Meningen). Ist auch das Gehirn (Enzephalon) betroffen, wird von einer Meningoenzephalitis gesprochen. Auslöser sind bspw. FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) und Meningokokken.
Mesenzephalon
Das Mittelhirn (Mesenzephalon) gehört zum Hirnstamm und liegt zwischen Brücke (Pons) und Zwischenhirn (Dienzephalon).
Über das Mittelhirn werden Reize, die aus dem Rückenmark und über das Zwischenhirn kommen, an das Großhirn (Telenzephalon) weitergeleitet.
Metaanalyse
Statistisches Verfahren zur Zusammenfassung mehrerer Studien unter einer spezifischen Fragestellung.
Um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten, werden die Ergebnisse der untersuchten Studien „gepoolt“. Metaanalysen werden hauptsächlich bei systematischen Übersichtsarbeiten angewandt.
Modellierung
Mathematische Modelle zur Prognose über epidemiologische Ereignisse
Aufgrund der Komplexität natürlicher Systeme stehen Modellierungsstudien vor einer kaum zu bewältigenden Anzahl an Variablen, wodurch selbst bei Berücksichtigung von Modellunsicherheiten nur allzu selten ein valides Ergebnis zu beobachten ist.
monovalent
Einwertig
Im Bereich der Medizin nur einen Virusstamm oder Bestandteil von Viren beinhaltender Impfstoff oder nur ein Antigen bindender Antikörper.
Mortalität
Sterblichkeit bzw. Sterberate
Grundbegriff der Epidemiologie, der die Anzahl der Todesfälle bezogen auf einen bestimmten Zeitraum und eine definierte Population angibt.
Motoneuron
Efferente (ausführende) Nervenzellen des zentralen Nervensystems (ZNS), die die Muskulatur anregen und Kontraktion ermöglichen.
mRNA-Impfstoff
Impfstoffe, die modifizierte mRNA-Moleküle in einer Trägersubstanz beinhalten.
Die mRNA ist eine Erbinformation, die von Körperzellen als Bauplan genutzt wird, um spezifische Antikörper, die Spike-Proteine, herzustellen (Translation). Wenn das selbst hergestellte Spike-Protein auf Immunzellen trifft, wird eine spezifische Immunreaktion ausgelöst, die bei einer zukünftigen Infektion dazu führt, dass die Immunzellen die fremden Antigene wiedererkennen.
MRT
Diagnostisches Verfahren
Magnetresonanztomographie wird zur Darstellung von Körperstrukturen, besonders dem Weichteilgewebe (Gehirn, Rückenmark, innere Organe) eingesetzt. Während die Computertomographie (CT) Röntgenstrahlung nutzt, basiert das MRT auf der Nutzung eines starken Magnetfeldes.
Mukosa
Die Schleimhäute (Mukosa) befinden sich u. a. in der Mund- und Nasenhöhle und produzieren Schleimstoffe (Mucine).
Sie werden gebraucht, um das Eindringen von Fremdstoffen wie Krankheitserregern zu verhindern. Bei Erkrankungen der Schleimhaut ist das Immunsystem dauerhaft im Einsatz, da bspw. Bakterien und Viren ungehindert in den Körper eindringen können. Mucine geben dem Schleim seine Struktur und Viskosität (Zähflüssigkeit).
multizentrisch
An verschiedenen klinischen Zentren (Krankenhäusern, Versorgungseinrichtungen) stattfindend
z. B. multizentrische Studie
Muskuloskelettal
Den Bewegungsapparat betreffend
Myalgie
Muskelschmerzen
Meist als Folge von Überanspruchung im Alltag, aber auch als unspezifisches Symptom bei einer Erkrankung auftretend.
Myelitis transversa
Sehr seltene neuroimmunologische Erkrankung, bei der sich das Rückenmark entzündet.
Entzündliche oder autoimmune Erkrankung des Nervensystems; die Ätiologie ist noch nicht vollständig geklärt. Es können verschiedene neurologische Symptome auftreten: Störung der Sensibilität, Motorik sowie vegetative Störungen (sexuelle Dysfunktion, Blaseninkontinenz etc.). Die Inzidenz beträgt etwa 1-8 Fälle pro 1.000.000 Einwohner und Jahr. Auch ein Zusammenhang zu einer Autoimmunerkrankung ist möglich.
Myokarditis
Herzmuskelentzündung
Entzündung des Myokards mit Nekrose (Absterben) von Herzmuskelzellen. Tritt infolge von Infektionen, Kardiotoxinen, Medikamenten und systemische Störungen wie Sarkoidose, aber auch idiopathisch (ohne erkennbare Ursache) auf. Die Myokarditis verläuft häufig ohne Symptome, kann allerdings bleibende Schäden wie Herzinsuffizienz verursachen. Mögliche Symptome sind Erschöpfung, Atemnot bei Belastung, Brustenge oder Brustschmerzen. Herzklopfen und starkes Pochen, Herzrhythmusstörungen, Appetitlosigkeit, Ohnmacht und Schwindel oder Ödeme (Wassereinlagerungen in den Beinen).
Myokardschädigung
Neben direkter Kardiomyozytenverletzung mögliche Ursache für eine Myokarditis
Durch eine Autoimmunreaktion auf infektiöse oder andere kardiotoxische Mittel hervorgerufen. Es wird differenziert zwischen einer akuten Myokardschädigung, bei der eine kurzfristige Erhöhung hochsensitiven Troponins (Hs-Tn) vorliegt, und einer chronischen Myokardschädigung, bei der über mehrere Messungen hinweg konstant hohe Troponin-Werte festgestellt werden.