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STIKO zieht COVID-19-Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche zurück

Gesunden Kindern und Jugendlichen empfiehlt die STIKO keine Impfung mehr gegen COVID-19. Personen mit erhöhtem Risiko für einen schweren Verlauf sollen sich nun jährlich impfen lassen.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) hat ihre Impfempfehlungen zur COVID-19-Impfung der epidemiologischen Situation angepasst. In einem Beschlussentwurf an die Bundesländer und die beteiligten Fachkreise empfiehlt sie fortan keine Corona-Impfung mehr für gesunde Kinder und Jugendliche. „Die bis dato vorliegende Evidenz zeigt, dass SARS-CoV-2-Infektionen bei Kindern und Jugendlichen in aller Regel problemlos verlaufen“, so die STIKO.

Die Ärztinnen und Ärzte für individuelle Impfentscheidung (ÄFI) begrüßen die Rücknahme der allgemeinen Impf-Empfehlung für alle unter 18 Jahren. „Kinder haben nie eine COVID-19-Impfung gebraucht und werden sie auch in Zukunft nicht brauchen“, kommentierte ÄFI-Vorstandssprecher Dr. med. Alexander Konietzky den überfälligen Kurswechsel der STIKO.

Für Personen ohne Grunderkrankungen zwischen 18 und 59 Jahren inklusive Schwangeren empfiehlt die STIKO weiterhin eine Grundimmunisierung plus eine Auffrischimpfung, um die Basisimmunität aufzubauen. Darüber hinaus räumt sie nun ein, dass neben der Impfung auch der Kontakt mit dem Erreger selbst (Infektion) das Immunsystem mit einem dauerhaften Schutz ausstattet. Die Basisimmunität lässt sich also über eine natürliche Immunität erzielen.

Für Personen ab 60 Jahren, Menschen in Pflegeeinrichtungen sowie ab dem Alter von 6 Jahren mit Grunderkrankungen und erhöhtem Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf empfiehlt die STIKO künftig eine jährliche Auffrischimpfung zur Basisimmunität. Diese solle im Herbst und mit einem Abstand von mindestens 12 Monaten zur letzten Impfung oder Infektion erfolgen. Vorzugsweise sei ein Impfstoff zu verwenden, der an die jeweilige Variante angepasst ist. Diese Empfehlung gilt auch für alle, die beruflich in der medizinischen und pflegerischen Versorgung tätig sind.

Von allgemeiner Impfpflicht zu einer Indikationsimpfung

Kürzere Impfintervalle können laut STIKO bei Personen mit eingeschränktem Immunsystem sinnvoll sein. Im Einzelfall solle die Entscheidung für zusätzliche Impfungen beim behandelnden Arzt bzw. der behandelnden Ärztin liegen, „ggf. unter Berücksichtigung der Bestimmung spezifischer Antikörper“.

Mit zahlreichen Stellungnahmen haben die ÄFI seit Langem auf eine evidenzbasierte individuelle Risiko-Nutzenabwägung bei der COVID-19-Impfung gedrängt. In einem Positionspapier forderten sie jüngst u. a. eine fachwissenschaftliche Aufarbeitung aller Pandemie-Maßnahmen und eine aktive Surveillance der zahlreichen Impfnebenwirkungen.

„Wer hätte das gedacht: Vor einem Jahr noch hat Deutschland über eine allgemeine COVID-19-Impfpflicht gestritten, mit der berufsbezogenen Impfpflicht wurde sie für das Gesundheitswesen und die Bundeswehr sogar eingeführt. Nun sind wir, mit Ausnahme der Bundeswehr, bei einer Indikationsimpfung gelandet, die wie die Grippe-Impfung in den ständigen Impfkatalog eingepflegt wird“, ordnet Dr. Konietzky die STIKO-Kehrtwende ein. Vor diesem Hintergrund sind die neuen Impf-Empfehlungen ein erster Schritt in die richtige Richtung, dem weitere folgen müssen.

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