Die gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite aufgrund von COVID-19 wurde im Mai 2023 von der WHO beendet, doch weiterhin werden unzählige Fachartikel zu Erkrankung und Impfung veröffentlicht. Kaum verwunderlich, dass der Fachbeitrag zu COVID-19 zusammen mit dem zu Masern am umfangreichsten ausfällt. Eine solche Informationsmenge und -dichte muss dementsprechend leserlich aufbereitet werden.

Mit neuen Tabellen zu besorgniserregenden Varianten (VOCs), Long-COVID bzw. Post-COVID und den zugelassenen Impfstoffen und deren Inhaltsstoffen ist ein wichtiger Schritt getan. Eine neue Abbildung zur Impfquote in Deutschland rundet das Gesamtbild ab.
 

Kritik an den COVID-19-Impfstoffen wird mehr

Innerhalb des letzten halben Jahres wurden einige aufschlussreiche neue Daten publiziert. Der erkennbare Tenor ist nun ganz eindeutig eine nüchternere und kritischere Betrachtung der COVID-19-Impfstoffe. Wurden die modRNA-Impfstoffe zu Beginn der Impfkampagne von Forschern als „Gamechanger“ gefeiert, werden nun vermehrt auch unerwünschte Wirkungen wahrgenommen:

• So fand eine italienische retrospektive Kohortenstudie eine leicht niedrigere mittlere Überlebenszeit für geimpfte im Vergleich zu ungeimpften Personen. Die randomisiert kontrollierten Studien mit der längsten verblindeten Nachbeobachtung konnten bisher keinen positiven Einfluss der Impfstoffe auf die Gesamtsterblichkeit feststellen. Die Corona-Impfstoffe konnten bisher nicht als Grund für die anhaltende Übersterblichkeit nach Beginn der Impfkampagne ausgeschlossen werden.
• Das Problem der Antigenerbsünde besteht laut einer neuen Studie auch bei den neueren XBB.1.5-Impfstoffen.
• Den immunologisch und gesundheitlich ungünstigen IgG4-Shift nach Corona-Impfung kann auch eine 2024 veröffentlichte lateinamerikanische Studie noch einmal bestätigen. Die Forscher halten es daher für angebracht, jährliche Auffrischungsimpfungen zu überdenken.
• Ebenfalls für überdenkenswert halten Forscher die Verwendung von Lipidnanopartikeln (LNPs), wie sie in den modRNA-Impfstoffen verwendet werden: „Bei der mRNA-LNP-Plattform wurden mehrere schwerwiegende Nebenwirkungen festgestellt, die zum Schutz der menschlichen Gesundheit vor der weiteren Verwendung sorgfältig untersucht und angegangen werden sollten“ (Igyártó & Qin, 2024).
• Mittlerweile zählen milde kognitive Beeinträchtigungen bzw. Alzheimer und Krebs zum Spektrum möglicher Nebenwirkungen nach COVID-19-Impfung.

Nennenswert ist auch ein 2024 veröffentlichtes Review von Mühlhauser, Pantel und Meyer, das die mangelnde evidenzbasierte Risikokommunikation während der COVID-19-Pandemie untersucht hat. Sowohl das Informationsmaterial der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) als auch der Ständigen Impfkommunikation (STIKO) kommt hierbei nicht gut weg.

Die Neuformulierung der Kritik an den STIKO-Empfehlungen sowie viele weitere neue Informationen finden sich im überarbeiteten COVID-19-Fachbeitrag. Die Ärztinnen und Ärzte für individuelle Impfentscheidung danken für viele Bewertungen und Rückmeldungen.