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Angesehene Forscher: Vertrauensverlust in Impfstoffe erfordert bessere Sicherheitsüberwachung nach Zulassung
Das sinkende Vertrauen in Impfungen ist ein medial immer wieder aufgegriffenes Thema. Ein wesentlicher Grund für niedrigere Impfquoten ist die beschleunigte Zulassung von Impfstoffen und die unzureichende Überwachung während und nach der COVID-19-Pandemie. Salmon et al. (2024) thematisieren dieses Problem und greifen das Bedürfnis der Öffentlichkeit auf, seltene unerwünschte Impfnebenwirkungen – „die nicht mehr selten zu sein scheinen, wenn Impfstoffe an Millionen oder Milliarden von Menschen verabreicht werden“ – durch Gesundheitsbehörden einzudämmen.
Fehlendes Verständnis für das Auftreten von Impfnebenwirkungen
Da klinische Studien vor der Zulassung nur begrenzte Stichprobengrößen, relativ kurze Nachbeobachtungszeiten und eine heterogene Population aufweisen, seien nach der Zulassung weitere Studien notwendig, die möglicherweise kausale Zusammenhänge feststellen und die zugrundeliegenden biologischen Mechanismen herausfinden können. Dass Wissenschaft meist langsam sei und die biologischen Mechanismen nur unzureichend verstanden würden, übe sich negativ auf die Akzeptanz von Impfstoffen aus, so die Forscher. Eine Tabelle der Autoren zeigt einige solcher Beispiele von Impfnebenwirkungen auf.
Jahr der Identifizierung | Impfstoff | Unerwünschte Reaktion auf den Impfstoff | Verständnis des biologischen Mechanismus |
---|---|---|---|
1969 | Schluckimpfung gegen Polio | Impfstoff-assoziierte paralytische Polio | Verstanden |
1976 | Impfstoff gegen die Schweinegrippe | Guillain-Barré-Syndrom | Nicht verstanden |
1998 | RotaShield | Intussuszeption | Nicht verstanden |
2000 | Inaktivierter intranasaler Grippeimpfstoff | Bellsche Lähmung | Hypothese, aber ungewiss |
2009 | Pandemischer Grippeimpfstoff | Narkolepsie | Nicht verstanden |
2021 | mRNA-Impfstoff Covid-19 | Myo-/Perikarditis | Nicht verstanden |
2021 | AZ-J&J Covid-19-Impfstoff | Thrombose mit Thrombozytopenie-Syndrom | Hypothese, aber ungewiss |
2021 | AZ-J&J Covid-19-Impfstoff | Guillain-Barré-Syndrom | Nicht verstanden |
2024 | GSK-Pfizer RSV-Impfstoff | Guillain-Barré-Syndrom | Nicht verstanden |
Tabelle: Verständnis der biologischen Mechanismen der unerwünschten Wirkungen von Impfstoffen (Salmon et al., 2024, eigene Übersetzung und Darstellung).
Dass die bestehenden Überwachungssysteme engen Begrenzungen unterliegen, ist weithin bekannt. Die Autoren sprechen bezüglich des von den CDC und der FDA verwalteten amerikanischen Spontanmeldesystems VAERS von eindeutigen Limitationen bei einer Signalerkennung hinsichtlich Impfnebenwirkungen. Nur wenige VAERS-Berichte würden die spezifischen Labor- oder klinischen Befunde enthalten, die zur Feststellung der Kausalität erforderlich sind. Auch würde bisher kein weiteres Budget zur Verfügung stehen, um die aktive Überwachung zu verbessern.
Eingeständnis statt Neuigkeiten
Für die Ärztinnen und Ärzte für individuelle Impfentscheidung e. V. (ÄFI) ist der Meinungsbeitrag der renommierten Autoren weniger als Neuigkeit und mehr als Eingeständnis zu verstehen. Seit Jahren und Jahrzehnten werden Impfstoffe als „die am besten untersuchtesten Medikamente“ kanonisiert. Dabei sind Wissenslücken der Vakzinologie offensichtlich – so weisen Autoren von Impfstoffstudien häufig Interessenskonflikte auf und bei behördlichen Meldesystemen wird von einer hohen Untererfassung ausgegangen.
VAERS ähnelt strukturell dem deutschen, vom Paul-Ehrlich-Institut (PEI) verwalteten und ebenfalls passiven Meldesystem für Impfnebenwirkungen. Aufgrund der Freiwilligkeit der Meldungen geht das PEI selbst von einer hohen Untererfassung von 94 % aus, hat jedoch nie Bemühungen erkennen lassen, die Überwachung der Impfstoffsicherheit zu verbessern.
In Deutschland werden durch Behörden noch wesentlich weniger Studien zur Impfstoffsicherheit veranlasst als in den USA. So müssen Institutionen, welche die Sicherheit von Impfstoffen hierzulande beurteilen wollen, meist auf Daten aus dem Ausland zurückgreifen. Die neue Schnellzulassung (Fast-Track) von Impfstoffen durch die Arzneimittelbehörden, die mit der COVID-19-Pandemie erstmals eingeführt wurde und zementiert werden soll, lässt fachkundige Personen und Organisationen fassungslos zurück.
Bleibt zu hoffen, dass künftig mehr Forscher auf diese Missstände aufmerksam machen – nicht nur, um der „Impfmüdigkeit“ vorzubeugen, sondern um ernsthaft zur Aufklärung über Nutzen und Risiken von Impfstoffen beizutragen.
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