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Adjuvantien in Impfstoffen: Notwendig, aber kaum verstanden

Adjuvantien werden Totimpfstoffen beigesetzt und sollen das Immunsystem zu einer Reaktion veranlassen, um für künftige Kontakte mit Krankheitserregern gewappnet zu sein. Obwohl manche Adjuvantien wie die Aluminiumsalze bereits seit rund einhundert Jahren Verwendung finden, ist das Wissen um sie sehr beschränkt. Dies gilt erst recht für neuartige Substanzen wie die Lipidnanopartikel. Grund genug für ÄFI, in einem neuen Impf-Fachbeitrag das aktuelle Wissen um Adjuvantien zusammenzutragen und kritisch zu diskutieren.

Ohne Adjuvantien wären die meisten heute verfügbaren Totimpfstoffe kaum realisierbar gewesen, da sie ansonsten keine ausreichende Immunantwort hervorgerufen hätten. Sie gelten als entscheidender Faktor bei der Verringerung der Belastung durch Infektionskrankheiten weltweit.

Trotz ihrer langen Anwendungszeit und zahlreicher Fortschritte bei der Entwicklung neuer Adjuvantien wird in der einschlägigen Literatur zu dem Thema immer wieder darauf hingewiesen, dass die Wirkweise von Adjuvantien nicht wirklich verstanden ist und große Wissenslücken bestehen. Daran ändert auch die weite Verbreitung in Impfstoffen und das in den letzten Jahren hinzugewonnene Wissen über das angeborene Immunsystem wenig.

Dies gilt für Aluminiumsalze, die immerhin bereits Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt wurden und seither zu den bevorzugten Adjuvantien zählen, gleichermaßen wie für die erst kürzlich (dafür aber massenhaft) verwendeten neuartigen Lipidnanopartikel (LNP) in den COVID-19-mRNA-Impfstoffen.
 

Nutzen-Risiko-Verhältnis von Aluminium nach wie vor ungeklärt

Aluminiumsalze in Impfstoffen verbessern über verschiedene Mechanismen – die der ÄFI-Fachbeitrag aufzeigt – die Immunogenität. Studien zu den kurzfristigen Nebenwirkungen von Aluminiumsalzen sind aber mit einem hohen Verzerrungsrisiko behaftet, langfristige Nebenwirkungen sind kaum untersucht. Offen ist die Frage, welche Aluminiumverbindung mit welchen physikalischen Eigenschaften (Partikelgröße, Struktur, Form etc.) hinsichtlich Wirksamkeit und unerwünschter Arzneimittelwirkungen (UAWs) das beste Profil aufweist. 

Die aktuelle Literatur stuft Aluminium in zu hohen Dosen eindeutig als schädlichen Stoff ein, den es zu vermeiden gilt. Beispielsweise nimmt ein Kind, das nach STIKO-Empfehlung (mit 6-fach Impfstoffen im 2+1 Schema) geimpft wird, je nach verwendetem Impfstoff immerhin eine Menge von 3,015 bis 5,8 mg bis zum Alter von 5 bis 6 Jahren (U9) auf. Aluminium gelangt auch über die Ernährung und andere Wege in den Körper, die Absorptionsrate ist mit 0,1 % aufgrund der biologischen Schutzbarrieren des Körpers jedoch wesentlich geringer als es bei der intramuskuläre Aufnahme der Fall ist.

Da die Mechanismen der Anreicherung und Ausscheidung im Organismus nicht abschließend geklärt sind, könnte sich eine signifikante Menge an Aluminium im Gewebe anreichern und iatrogene Krankheiten auslösen. Eine abschließende Klärung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses scheint aus der bisherigen Datenlage nicht möglich zu sein.
 

Zur Wirksamkeit und Sicherheit der Lipidnanopartikel

Durch Tierversuche sind die entzündungsfördernden Eigenschaften der LNPs inzwischen klar belegt. Dies passt in das Bild der Impfnebenwirkungen, welche die mRNA-mLNP-Impfstoffe Corminaty und Spikevax auslösen können. Unter den zahlreichen gemeldeten Nebenwirkungen sind zugleich aber auch immunsupprimierende Wirkungen. Dementsprechend folgern Forscher, dass es den Anschein hat, die mRNA-LNP-Impfungen würden gegensätzliche Effekte hervorrufen.

Da die mRNA-LNPs nicht, wie immer wieder behauptet, im Gewebe rund um die Injektionsstelle verbleiben, sondern sich im ganzen Körper verbreiten, sind Off-Target-Translationen in jede Zelle denkbar. Hält dieser Prozess länger an, kann dies zu einer starken adaptiven Immunreaktion und unerwarteter Zelltötung führen. Wie häufig dieses Phänomen auftritt, ist jedoch nicht wirklich klar.

Die Wirksamkeit, Funktionalität und nicht zuletzt die Sicherheit der LNPs müssen insgesamt kritisch und fundiert neu evaluiert werden. Zumal die physikalischen Eigenschaften der LNPs durch die Aufsichtsbehörden nicht überprüft werden. Die Gesamtbewertung fällt für dieses neuartige Adjuvans somit insgesamt negativer aus als für die Aluminium-Adjuvantien.

Ausführliche Informationen zu diesen und weiteren Adjuvantien sowie zum Stand der Forschung hält der neue Impf-Fachbeitrag bereit. Dort wird auch die Rolle der sog. „novel adjuvants“ erörtert: Werden hier höhere Maßstäbe angelegt, was das Verständnis der Wechselwirkungen dieser Stoffe im Körper angeht?

In jedem Fall gilt es, solche Sicherheitsprobleme wie beim Pandemrix-Impfstoff oder den COVID-19-mRNA-Impfstoffen von vornherein auszuschließen. Angesichts der in jüngster Zeit beschleunigten Zulassungsprozesse und der damit einhergehenden Senkung von Prüfungsstandards scheint dieses Ziel jedoch in immer weitere Ferne zu rücken.

Weitere Informationen:

Der neue Fachbeitrag zu Adjuvantien

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