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Strategien zur Diagnostik und Therapie von Long-COVID und Post-Vac-Syndrom

Langzeitfolgen der COVID-19-Erkrankung und das nach einer Impfung gegen COVID-19 mögliche Post-Vac-Syndrom ähneln sich in vielen Aspekten. In der öffentlichen Diskussion wird das Thema meist auf Long-COVID reduziert. Ein von ÄFI herausgegebenes Arbeitspapier will die hausärztliche Praxis in Diagnostik und Therapie beider Syndrome unterstützen.

Erst nach und nach wird verstanden, wie sich das Post-/Long-COVID-Syndrom nach Infektion durch SARS-CoV-2 und das Post Vakzin-Syndrom (Post-Vac) nach Impfungen gegen SARS-CoV-2 identifizieren lassen. Beide Krankheitsbilder sind wohl als komplexe Syndrome zu verstehen, unterscheiden sich jedoch teilweise hinsichtlich der Komplexität der Einzelsymptome, Dauer und Schwere.

Um die Diagnostik zu erleichtern und Therapien daraus abzuleiten, stellen die Ärztinnen und Ärzte für individuelle Impfentscheidung e. V. (ÄFI) nun ein Arbeitspapier zur Verfügung. Verfasst wurde es von Dr. med. Erich Freisleben und Dr. med. Anne-Kathrin Brüggemann und versteht sich als evidenzbasierte Informationsquelle für Ärztinnen, Ärzte und weitere medizinisch behandelnde Fachkräfte.

Das Arbeitspapier ist auf folgender Grundlage entstanden:

  • Befragungen Betroffener und ihrer Angehörigen (Kontakt über Selbsthilfegruppen und Patientenvertretungen)
  • Fallkonferenzen mit Betroffenen und ihren Behandelnden
  • Auswertung von ca. 300 Patientenfällen der Praxis von Dr. Erich Freisleben
  • Online-Befragungen behandelnder Hausarztpraxen (Praxen n=62, Gesamtzahl betroffener Patienten und Patientinnen dieser Praxen n=934)
  • Online- und Präsenzveranstaltungen mit internationalem und interdisziplinärem Fachpersonal aus medizinischen Berufen und interdisziplinären Wissenschaftlern zur gegenseitigen Fortbildung und zum direkten Austausch zu Aspekten der Diagnostik und Therapie
  • Aktuell verfügbare Fachliteratur
  • Vernetzung und Koordination der nationalen und internationalen Teilnehmer durch Dr.med. Anne-Katrin Brüggemann

Da das Thema noch neu ist, können die darin vorgestellten Empfehlungen nicht als vollständig oder endgültig betrachtet werden: Wie alle wissenschaftlichen Ansätze unterliegen auch sie einem ständigen Wandel.

„Die Basis ist zwar noch vergleichsweise klein, aber so unterstützen wir den evidenz-basierten Ansatz in der Behandlung von Long-COVID und den COVID-Impfschäden“, erläutert ÄFI-Vorstandssprecher Dr. med. Alexander Konietzky. „Damit gehen wir einen anderen Weg als Bundesgesundheitsminister Lauterbach, der die Auffassung vertritt, beide Syndrome sollten unter Long COVID gefasst werden. Er offenbart damit einmal mehr sein eingeschränktes Evidenz-Verständnis, wie es auch seine Äußerungen zur angeblich „nebenwirkungsfreien Impfung”, insbesondere auch bei Kindern, gezeigt haben.“

Zugleich weist Dr. Konietzky darauf hin, dass ÄFI mit dem Arbeitspapier ein Stück weit von seinem eigentlichen Kernthema, der freien und individuellen Impfentscheidung, abweicht. „Wir befinden uns in einer außergewöhnlichen Situation und tragen hiermit der Entwicklung bei COVID-19 und der Impfung Rechnung. Das Thema ist sehr akut und viele ärztlichen Kolleginnen und Kollegen fragen Diagnose- und Therapieoptionen an. Ihnen möchten wir eine fundierte Unterstützung für die hausärztliche Praxis bieten, die wir kontinuierlich aktualisieren werden.“

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