Als mögliche Folgen der Erkrankung gelten Verschluss und Zerstörung der mittelgroßen Gefäße und Aussackungen (Aneurysmen). Die Symptome treten entsprechend der befallenen Organe auf. So stehen zu Beginn der Erkrankung häufig Allgemeinsymptome wie Gewichtsverlust, Fieber und Müdigkeit. Tritt die Vaskulitis am Nervensystem auf, ist Polyneuropathie eine mögliche Folge. Im Verdauungssystem können Darmblutungen und Gelbsucht auftreten. Auch das Herz kann betroffen sein, wodurch Herzrhythmusstörungen und Herzinfarkte wahrscheinlicher werden.
Für Ärztinnen und Ärzte: Die ÄFI-Fortbildung
"Individuelle Impfberatung – evidenzbasiert und rechtssicher"
Zwei Fortbildungspunkte pro Modul
Glossar
Hier finden Sie die wichtigsten Fachbegriffe aus unseren Fachbeiträgen zu Impfungen anschaulich erklärt und mit Beispielen untermauert. Die Beschreibungen werden auch in den jeweiligen Fachbeiträgen wie folgt angezeigt:
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Panarteriitis nodosa
Entzündliche Gefäßerkrankung (Vaskulitis) mit rheumatischen Symptomen.
Pandemie
Weltweite Epidemie; transnationale oder sogar internationale Ausbreitung einer (Infektions-)krankheit
Mit hohen Erkrankungszahlen und i. d. R. schweren Verläufen, teilweise auch als „Seuche“ bezeichnet. Im Gegensatz zur Endemie ist sie nicht räumlich begrenzt und verläuft grundsätzlich kritisch. Die Weltgesundheitsorganisation übernimmt hierbei eine Screening-Funktion und mahnt Länder zur Einhaltung der Internationalen Gesundheitsvorschriften (IHR) – völkerrechtlich bindende Rechte und Pflichten zur Vorbeugung und Bekämpfung von Erkrankungen. Im Fokus steht dabei, dass auch eine Krankheit, die überwiegend milde Symptome verursacht, durch die hohe Anzahl an Erkrankungen für weltweite Gesundheitssysteme gefährlich sein kann.
Pankreatitis
Entzündung der Bauchspeicheldrüse mit einer sich selbst verdauenden Enzymleistung
Gastrointestinale Erkrankung – gekennzeichnet durch plötzlich auftretende, sehr starke Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung und Fieber. In der Regel kommt es zur Remission (Abschwächung der Symptome ohne Heilung), die Erkrankung kann aber auch lebensbedrohlich verlaufen. Zur Behandlung werden u. a. Schmerzmittel und eine Nulldiät mit ggf. Intravenöser Ersatznahrung eingesetzt.
Papulöse Akrodermatitis
Bei hauptsächlich männlichen Kleinkindern nach einer viralen Infektion (v. a. Hepatitis B) auftretendes Exanthem (Hautausschlag).
Charakteristisch sind dabei rötliche Papeln/Knötchen, die im Gesicht, am Gesäß oder an den Extremitäten auftreten, leichtes Fieber und Schwellung von Milz sowie Lymphknoten.
Parästhesie
Taubheit bzw. Kribbeln
Parität
Anzahl Geburten einer Frau
Nulliparia ist eine Frau ohne Geburten, Primipara und Bipara mit einer oder zwei Geburten, Multipara mit mehr als zwei Geburten.
Partizipative Entscheidungsfindung
Ein medizinischer Ansatz zur gleichberechtigten und aktiven Kommunikation zwischen Arzt und Patient („Auf Augenhöhe“).
engl. shared decision making
Passivimpfstoff
Gabe von Antikörpern (Immunoglobuline) zum unmittelbaren Schutz vor einer Infektionserkrankung.
Im engeren Sinne handelt es sich bei Passivimpfstoffen nicht um Impfungen, weil sie nicht die Entwicklung der langfristigen körpereigenen Immunität anregen. Beispiele für Passivimpfstoffe sind Synagis (Palivizumab) und Beyfortus (Nirsevimab) bei einer RSV-Erkrankung.
Pasteurisation
Ein Verfahren der kurzzeitigen Erhitzung z. B. von Lebensmitteln zur Inaktivierung von Krankheitserregern sowie Haltbarmachung
Während bei der Sterilisation alle Krankheitserreger abgetötet werden können, überleben bei der Pasteurisation einige hitzeresistente Arten wie sporenbildende Bakterien.
Pathogen
Krankheitsverursachende Einflüsse bzw. Stoffe
Z. B. Erreger, Teile der Erreger oder Giftstoffe (Toxine), Strahlung oder Stress.
Patientenpräferenz
Abwägung der bestehenden Möglichkeiten („Vorlieben“) durch den Patienten, bspw. im Falle einer anfallenden Behandlung.
Entscheidend dabei ist laut Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) eine informierte Entscheidung treffen zu können.
Paul Ehrlich Institut
1896 gegründetes Institut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, das dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) seit 1972 unterstellt ist.
Das Paul Ehrlich Institut (PEI) ist zuständig für Zulassung und staatliche Chargenfreigabe von Geräten der Medizintechnik, Impfstoffen und biomedizinischen Arzneimitteln. Zu den vom PEI bewerteten Arzneimitteln gehören: Sera, Impfstoffe, Blutzubereitungen, Gewebe und Gewebezubereitungen, Allergene, Arzneimittel für neuartige Therapien (Gentherapeutika, somatische Zelltherapeutika und biotechnologisch bearbeitete Gewebeprodukte), xenogene Arzneimittel und gentechnisch hergestellte Blutbestandteile. Für alle anderen menschenbezogenen Arzneimitteln ist das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) verantwortlich.
PCR
Beim PCR-Test handelt es sich um ein labordiagnostisches Verfahren zur Identifikation von akuten Infektionen, aber z. B. auch Erbkrankheiten, das auf der Polymerase-Kettenreaktion beruht.
Dieses Laborverfahren untersucht das Erbgut bzw. die „DNA“ (Desoxyribonukleinsäure), indem ein kleiner Bruchteil der DNA ( „Primer“) vervielfacht („amplifiziert“) und anschließend untersucht („detektiert“ / „identifiziert“) wird. Die Identifikation erfolgt auf verschiedenen Wegen, z. B. durch Anfärbung mit Fluoreszenzfarbstoffe und Sichtbarmachung mittels Gel-Elektrophorese. Die Vorteile des PCR-Tests liegen in seiner vergleichsweise hohen Sensitivität und der relativ zeitnahen Verfügbarkeit der Ergebnisse.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Perikarditis
Entzündung des Herzbeutels (Perikard)
Geht häufig mit Flüssigkeitsansammlung einher (exsudative Perikarditis). Verläuft ähnlich wie die Myokarditis häufig idiopathisch (ohne erkennbare Ursache), mögliche Ursachen sind aber auch Infektionen, Myokardinfarkte, Traumen, Tumore und metabolische Krankheiten. Eine akute Perikarditis geht mit Symptomen von Schmerzen in der Brust bzw. dem Brustbein einher, die sich noch im Liegen und in Linksseitenlage verstärken.
Peripheres Nervensystem
Teil des Nervensystems, der außerhalb des Gehirns und Rückenmarks, also des zentralen Nervensystems, liegt.
Hierzu gehören bspw. über 100 Milliarden Nervenzellen, die durch den Körper verlaufen, aber auch Nervenzellen, die Kopf, Gesicht, Augen, Nase, Muskeln und Ohren mit dem Gehirn verbinden. Ihr Start- und/oder Endpunkt sind das Rückenmark oder die Basalganglien im Gehirn.
Peristaltik
Muskeltätigkeit verschiedener Organe mit einem Hohlraum, dazu gehören u. a. Magen und Darm.
Die Bewegungen der Muskulatur verlaufen dabei nach einem wellenartigen Muster, um Stoffe effizient durchzumischen oder zu transportieren. Die Hyperperistaltik bezeichnet dabei die abnorm gesteigerte Muskelaktivität. Sie kommt auch beim Reizdarmsyndrom oder der Gastroenteritis vor.
Persistenz
Auf Dauer bestehend
In der Medizin die Dauerhaftigkeit eines Symptoms, einer Erkrankung oder eines Zustandes über einen längeren Zeitraum.
Peyer-Drüse
Ansammlung sekundärer (nach Antigenkontakt aktivierter) Lymphfolikel, die im Dünndarm und Blinddarm vorkommen.
Sie bilden eine Barriere gegenüber Viren und Bakterien aus der aufgenommenen Nahrung.
PGC-1α
Ein sogenannter Transkriptions-Koaktivator (s. Glossar), dem eine entscheidende Rolle im Energiestoffwechsel zukommt.
PGC-1α ist beteiligt an der mitochondrialen Biogenese, am Glukose-/Fettsäurestoffwechsel, am Fasertypwechsel in der Skelettmuskulatur, an der Herzentwicklung und der adaptiven Thermogenese.
Phagozyten
Auch als „Fresszellen“ bekannt, beseitigen diese Zellen Erreger, indem sie sie in sich aufnehmen und abbauen (Phagozytose).
Phagozyten werden im Knochenmark gebildet und kommen am häufigsten in Blut, Milz, Leber, Lymphknoten und Lunge vor. Zu den Phagozyten zählen unter anderem die Granulozyten und die Makrophagen.
Phagozytose
Prozess der Umschließung und Einschleusung von Fremdkörpern in die Zelle mit folgender Bildung großer Vesikel (Phagosomen).
Zelltypen, die dazu in der Lage sind, sind Makrophagen, Granulozyten und dendritische Zellen.
Phänotyp
Das durch genetische (Erbanlagen) und epigenetische (Umwelteinflüsse) geprägte Erscheinungsbild eines Organismus.
Pharmakovigilanz
Laut WHO alle Aktivitäten, die sich mit der Aufdeckung, Bewertung, dem Verstehen und der Prävention von Nebenwirkungen oder von anderen Arzneimittel-bezogenen (also auch Impfstoff-bezogenen) Problemen befassen.
Es geht somit um die Beobachtung von Arzneimitteln nach der Zulassung. In Deutschland ist das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) als Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel dafür zuständig. Wie das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM schreibt, ist Pharmakovigilanz gerade auch deshalb wichtig, weil zum Zeitpunkt der Zulassung die Informationen über Arzneimittel nicht vollständig sind, da klinische Studien meist nur mit geringen Stichproben durchgeführt werden und die Teilnehmer nicht die Durchschnittpatienten von Arztpraxen widerspiegeln. So werden vor allem seltene schwerwiegende Nebenwirkungen häufig erst nach der Zulassung erfasst. Das in Deutschland vom PEI und BfArM geführte Spontanmeldesystem ist ebenfalls Teil der Pharmakovigilanz.
Pharyngitis
Rachenentzündung bzw. Entzündung der Rachenschleimhaut
Unterschieden wird zwischen der akuten Form, die als Begleiterscheinung einer viralen oder bakteriellen Infektion auftritt, und der chronischen Form, bei welcher der Rachen länger als drei Monate entzündet ist und durch äußere Faktoren (Rauchen, Strahlentherapie) verursacht wird.
Phospholipide
Komplexe Lipide, die über eine Esterbindung Phosphorsäure enthalten.
Phospholipide sitzen in der Zellmembran jeder Zelle und haben dort aufgrund ihrer Besonderheit, gleichzeitig einen fettlöslichen Teil und wasserlöslichen Teil aufzuweisen, wichtige Transportfunktionen. Die Herstellung von Phospholipiden erfolgt im glatten endoplasmatischen Retikulum.
Photophobie
Bezeichnet die Angst vor starkem Licht (ICD-10-Code H53.1)
Der Begriff wird aber häufig auch bei einer generellen Überempfindlichkeit gegenüber Licht verwendet.
Phototransduktion
Auch als visuelle Signaltransdukationskaskade bezeichnet; beschreibt die Umwandlung eines Lichtreizes in ein physiologisches Signal im Organismus.
Beim Menschen, aber auch anderen Wirbeltieren, findet die Phototransduktion in den Photorezeptorzellen in der Netzhaut des Auges statt.
Pia mater
Eine gefäßreiche Bindegewebsschicht, die auf dem Gehirn und Rückenmark aufliegt.
Eine der drei weichen Hirnhäute (zusammen mit Dura mater und Arachnoidea mater).
PICO
Ein Schema zur Konkretisierung einer Forschungsfrage. PICO ist eine Abkürzung und steht für Population, Intervention, Comparison und Outcome.
Durch diese vier Kategorien kann die Suche nach relevanter Evidenz vereinfacht sowie Populationen besser miteinander verglichen werden. Die Anwendung des PICO-Schemas in Studien (z. B. randomisierten kontrollierten Studien, systematischen Reviews) ist ein Qualitätsmerkmal.
Pili
Ein aus Protein bestehender Zellfortsatz, welcher typisch für gramnegative Bakterien ist.
Pili sehen aus wie Fasern, die an den Bakterien kleben, daher auch der lat. Name Pilus für Haar bzw. Faser. Ihre Funktion ist die Anheftung von Bakterien an anderen Oberflächen.
Plasmapharese
Technisches Verfahren zur Blutentnahme mit dem Ziel, das Blut zu spenden oder therapeutisch zu behandeln.
Das Verfahren selbst verläuft in der Regel problemlos. Anwendungsbereiche sind beispielsweise schubartige Krankheiten wie Multiple Sklerose.
Pneumonie
Entzündliche akute oder chronische Entzündung des Lungengewebes
Die Pneumonie, auch als Lungenentzündung bezeichnet, zählt zu den häufigsten Infektionskrankheiten in Deutschland. Als Ursache kommen z. B. Bakterien, Viren, Pilze oder Gifte infrage. Über 30 % der Erkrankten werden hospitalisiert, über 10 % müssen intensivmedizinisch behandelt werden.
Pneumonie
Entzündliche akute oder chronische Erkrankung des Lungengewebes
Die Ursache können z. B. Bakterien, Viren, Pilze, Parasiten oder Gifte sein. Pneumonien zählen zu den häufigsten Infektionskrankheiten in Deutschland.
Pneumothorax
Hierbei handelt es sich um eine Ansammlung von Luft neben der Lunge, im Pleuraspalt.
So wird in der Regel der Unterdruck aufgehoben, wodurch die Lunge kollabieren kann oder die Atemfunktion eingeschränkt ist.
Polyethylenglykol
Polyethylenglykol (PEG) ist ein wenig reaktionsfreudiges, wasserlösliches und nicht toxisches Polymer, dessen Aggregatszustand fest oder flüssig von der Kettenlänge der Makromoleküle abhängt.
PEG wird im Darm nicht verändert und nur minimal resorbiert. Durch den osmotischen Effekt wird das Stuhlvolumen erhöht. Es kommt in zahlreichen Fertigarzneimitteln vor, beispielsweise durch das biopharmazeutische Verfahren der PEGylierung, bei dem Wirkstoffe an PEG konjugiert werden. Die PEGylierung wird zur Verlängerung der Plasmahalbwertszeit und zur Verringerung der Immunogenität von Arzneimitteln verwendet. Manche Menschen reagieren allergisch auf PEG.
Polyneuritis
Entzündliche Erkrankung der Nerven im Gehirn oder des peripheren Nervensystems.
Typische Symptome sind funktionale Störungen von Körperzonen, die Schaden genommen haben, sowie Missempfindungen z. B. in Armen und Beinen. Zu den Ursachen gehören durch Viren oder Bakterien ausgelöste Infektionen (darunter HIV, Diphtherie, Borreliose), Autoimmunerkrankungen, Umweltgifte und bestimmte Medikamente.
Polysaccharidkapsel
Äußerste Grenzstruktur aus Mehrfachzuckern eines Mikroorganismus
Bspw. können Polysacchardikapseln von Bakterien beim Verlauf von Infektionen bestimmend sein und als Virulenzfaktoren den Grad der Infektionstärke beeinflussen.
Polysorbat 80
E 433 Polyoxyethylen-sorbitan-monooleat
ein Emulgator, Stabilisator und Lösungsvermittler, der gegenüber Säuren und Laugen sowie Hitze und Kälte unempfindlich ist. Polysorbat 80 steht im Verdacht, in seltenen Fällen Anaphylaxien auslösen zu können.
Postherpetische Neuralgie
Nervenschmerz, der nach einer Herpes Zoster (Gürtelrose) Infektion auftreten kann.
syn. Post-Zoster-Neuralgie; In der Regel ist eine Verletzung (Läsion) oder Fehlfunktion Dysfunktion des Nervensystems der Grund. Die Schmerzen treten anfallsartig auf und werden als brennend oder stechend beschrieben.
Posturales Orthostatisches Tachykardiesyndrom
Unfähigkeit des Körpers (insb. bei jüngeren Patienten) sich an eine aufrechte Position anzupassen (Orthostase).
syn. POTS; Bei diesem Syndrom kommt es zu einer erhöhten Herzfrequenz (Tachykardie) von über 120 Schlägen pro Minute oder über 30 Schlägen mehr pro Minute, wenn sich der Patient von einer liegenden in eine stehende Position begibt. Zusätzlich treten Symptome wie Müdigkeit, Schwindel, Belastungsintoleranz und kognitive Störungen nach dem Stehen auf.
Postvirales Syndrom
Ein allgemeiner medizinischer Begriff für Spätfolgen, die durch nicht-persistente Viren (z. B. Epstein-Barr-Virus, Influenza-Viren oder Enteroviren) verursacht sind.
Häufige beschriebene Symptome dabei sind Erschöpfung, Müdigkeit, Schlaf- oder Konzentrationsprobleme, die über mehrere Wochen bis Monate anhalten können.
Prävalenz
Statistische Kennzahl in der Epidemiologie zur Bestimmung der Häufigkeit bestehender Fälle z. B. von einer Krankheit in einer Population.
Dabei wird unterschieden zwischen der Häufigkeit zu einem bestimmten Zeitpunkt (Punktprävalenz) und einem bestimmten Zeitraum (Periodenprävalenz); prävalent meint meistverbreitet, vorherrschend. Dem entgegen steht die Inzidenz, die neu auftretende Fälle misst.
Primäre Ovarialinsuffizienz
Vorzeitige Einstellung der Eierstockaktivität (vor dem 40. Lebensjahr)
Durch eine Fehlbildung, Funktionsstörung auch auch nach HPV-Impfung als seltene Nebenwirkung ausgelöst. Bei gesunden Frauen tritt dies erst nach den Wechseljahren auf, wenn die Eibläschen verbraucht sind und die daran gekoppelte Hormonproduktion eingestellt wird.
Primäres Impfversagen
Phänomen, dass keine Impfung alle Geimpften schützt.
Ein mehr oder weniger kleiner (bei der Keuchhusten- oder Mumpsimpfung auch größerer) Teil der Geimpften ist auch zeitnah nach der Grundimmunisierung nicht geschützt. Das Risiko, bei Kontakt mit dem entsprechenden Krankheitserreger zu erkranken, ist durch die Impfung zu keinem Zeitpunkt vermindert. Primäres Impfversagen gibt es bei jeder Impfung, unabhängig davon, ob es sich um eine Lebend- (z. B. Masern) oder Nicht-Lebend- (z. B. Tetanus/Wundstarrkrampf) Impfung handelt.
Priority Review
Seit dem Prescription Drug User Act der Food and Drug Administration von 1992 gibt es ein zweistufiges System von Prüfzeiten in den USA – Standard Review und Priority Review.
Beim Priority Review wird die Bearbeitungszeit von zehn Monaten auf sechs Monate verkürzt, wenn die Zulassung für ein Arzneimittel gestellt wird, von dem eine erhebliche Verbesserung der Sicherheit oder Wirksamkeit bei der Behandlung, Diagnose oder Vorbeugung schwerer Erkrankungen im Vergleich zu Standardanträgen zu erwarten ist. Weitere Informationen finden sich hier.
PRISMA
PRISMA gilt als ein Katalog mit Mindestkriterien für die Berichterstattung bei systematischen Reviews und Meta-Analysen.
Der Katalog ist dabei vor allem auf systematische Reviews und Meta-Analysen ausgerichtet, die Interventionsstudien untersuchen. Wenn systematische Übersichtsarbeiten nicht nach PRISMA berichtet haben, ist dies nicht unbedingt ein Hinweis auf eine geringe Studienqualität, dennoch kann es eine Hilfestellung (auch bei der Bewertung) sein.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Prodromalstadium
Frühe Krankheitsphase bzw. Vorstadium
Bei diesem Stadium, das typisch für einen Maserninfektionsbeginn ist, kommt es zu unspezifischen Beschwerden (Kopf- und Halsschmerzen, Unwohlsein, Müdigkeit, Fieber).
Progression
Medizinischer Fachausdruck für das Fortschreiten einer Erkrankung oder Therapie bzw. auch die Verschlechterung eines Zustandes.
Meist verstärken sich hierbei die Symptome, wodurch es beim Patienten zu einem erhöhten Krankheitsgefühl kommt. Die Dauer der Progression kann je nach Krankheitsbild recht unterschiedlich ausfallen.
Proliferation
Zunahme der Anzahl an Zellen durch Zellteilung.
Dieser physiologische Prozess ist eine Grundvoraussetzung für die Entstehung und Erhaltung von Lebewesen, da so Gewebe und Organe wachsen, aber auch sich erneuern können. Eine pathologische Zellteilung kann zu Erkrankungen wie Krebs führen. Es gibt zwei Arten der Proliferation: Die Mitose (der häufigste Mechanismus bei Eukaryoten) und die Meiose (eine spezialisierte Zellteilung, die vor allem für die sexuelle Fortpflanzung wichtig ist).
Proteinimpfstoff
Proteinbasierte Impfstoffe zählen zu den Totimpfstoffen, da sie keine vermehrungsfähigen Viren enthalten, sondern einen künstlich hergestellten Eiweiß-Bestandteil aus der Hülle des Virus, das Spike-Protein.
Der Eiweiß-Bestandteil wird durch biologische Zellkulturen gewonnen und anschließend über verschiedene Schritte gereinigt. Ebenso wie beim Vektorimpfstoff führt die Erkennung des Fremdstoffes zu einer humoralen Immunantwort, der Produktion von Antikörpern. Ein Beispiel ist der COVID-19-Impfstoff Nuvaxovid® von Novavax.
Proteinsynthese
Neubildung von Proteinen (Aminosäurenstrukturen) in Zellen
Dieser biochemische Prozess ist für alle Lebewesen essentiell und führt bei Abbruch zum Zelltod.
protektiv
geschützt bzw. schützend
z. B. protektive Antikörper
Pruritus
Fachbegriff für Juckreiz, der zu Kratzen führt und so eine Entzündung, Schädigung der Haut oder Sekundärinfektion verursachen kann.
Pseudomembran
Als Folge einer lokalen Entzündung entstehender, anhaftender Schleimhautbelag (z. B. bei Diphtherie) in der Nähe der Mandeln.
Dies führt zur Verengung der Atemwege und damit Erschwerung der Atmung. Eine Pseudomembran besteht in der Regel aus Fibrin, weißen Blutkörperchen, Bakterien und anderen Substanzen.
Pseudoplacebo
syn. unreines oder unechtes Placebo
Im Gegensatz zum echten Placebo, bei dem es sich um ein Scheinmedikament handelt, das keine pharmakologisch wirksame Substanz wie Kochsalz oder Zucker enthält, handelt es sich bei Pseudoplacebos um pharmakologisch wirksame Substanzen wie Aluminiumsalze, die Nebenwirkungen entfalten können. Bei der Untersuchung der Sicherheit eines Medikamentes sind Pseudo-Placebos nicht für einen Vergleich geeignet, da sie das Medikament in der Auswertung der Studie besser darstehen lassen können als echte Placebos.
Public Health
Anwendungsbezogene Wissenschaft, die sich mit der Förderung von Gesundheit und der Prävention von Krankheiten auf Bevölkerungsebene befasst.
Anwendungsbezogene Wissenschaft, die sich mit der Förderung von Gesundheit und der Prävention von Krankheiten auf Bevölkerungsebene befasst. Der Fachbereich nutzt Erkenntnisse aus verschiedenen Disziplinen, darunter die Biologie, Ökologie, Ökonomie und Soziologie. Das Robert Koch-Institut (RKI) gilt beispielsweise als nationales Public-Health-Institut und listet zehn Kernbereiche des Fachbereichs: Surveillance, Krisenplanung und -reaktion, Gesundheits-, Arbeits- und Patientensicherheit, Gesundheitsförderung, Prävention, Governance, Public-Health-Ausbildung, Struktur und Finanzierung, Information und Kommunikation, angewandte PH-Forschung.
Purkunje-Zellen
Die größten Nervenzellen der Kleinhirnrinde (50–70 µm)
Ihre Aufgabe liegt darin, die Produktion bestimmter Stoffe (z. B. Neurotransmitter) zu unterdrücken (Inhibition). Das Kleinhirn ist u. a. für motorisches Lernen sowie Feinsteuerung zuständig und steht in enger Verbindung mit dem Thalamus.