In der Regel sollte sie erst eingesetzt werden, wenn Medikamente und Therapien dem Lungen- und Herzkreislaufversagen nicht entgegenwirken konnten. Eine Anwendung findet beispielsweise nach schweren Entzündungen (u. a. Myokarditis) sowie Unfällen statt. Während der ECMO-Therapie werden Patienten abhängig von der Erkrankung medikamentös beruhigt oder zum Schlafen gebracht.
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Glossar
Hier finden Sie die wichtigsten Fachbegriffe aus unseren Fachbeiträgen zu Impfungen anschaulich erklärt und mit Beispielen untermauert. Die Beschreibungen werden auch in den jeweiligen Fachbeiträgen wie folgt angezeigt:
Die grüne Markierung und diese Sprechblase 💬 zeigen an, dass für diesen Fachbegriff eine Beschreibung verfügbar ist. Die Kurzbeschreibung erscheint in Form eines grünen Textfeldes beim Scrollen des Fachbegriffs (den Mauszeiger über den Begriff bewegen). Mit Klicken auf den Fachbegriff wird die Glossar-Seite geladen und die vollständige Beschreibung erscheint. Hier können dann auch andere Fachbegriffe durch Aufklappen des grünen Kastens mit dem Plus-Symbol nachgeschlagen werden. Die Sortierung ist automatisch alphabetisch und lässt sich nach Buchstaben filtern.
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ECMO
Die Extrakorporale Membranoxygenierung (ECMO) ist ein teilweiser oder vollständiger maschineller Ersatz der Lungen- und/oder Herzfunktion bei akutem Versagen
Effektgröße
Statistische Methode zur Messung der Stärke der Beziehung zwischen zwei Variablen unabhängig von der Stichprobengröße.
In der Regel wird davon ausgegangen, dass ein Effekt vorhanden ist, wenn bei dem angewandten Test (z. B. t-Test) Signifikanz erreicht und die Nullhypothese abgelehnt wird. Anschließend kann interpretiert werden, wie groß der Effekt ist. Für die Einordnung der Effektgröße werden sowohl Richtlinien (z. B. Cohen, 1988) als auch vergleichbare Studien genutzt.
Elektromyographie
Messung elektrischer Aktivität ausgewählter Muskeln.
Durch das Verfahren lässt sich die Muskel- und Nervenfunktion beurteilen und verschiedene Erkrankungen diagnostizieren.
Emergency Use Authorization
Eine Notfallgenehmigung (Emergency Use Authorization) ist in den USA „ein Mechanismus zur Erleichterung der Verfügbarkeit und des Einsatzes von medizinischen Gegenmaßnahmen, einschließlich Impfstoffen, bei Notfällen im Bereich der öffentlichen Gesundheit"
Sind bestimmte gesetzliche Kriterien (wie hinreichende wissenschaftliche Erkenntnisse) erfüllt und gibt es keine bisher zugelassenen Alternativen, kann die Food and Drug Administration (FDA) bisher nicht zugelassene medizinische Produkte wie Impfstoffe für den Notfallgebrauch (wie z. B. einer Pandemie) zulassen. Weitere Informationen finden sich hier.
Emulsion
Ein Gemisch aus zwei normalerweise nicht mischbaren Flüssigkeiten (meist Wasser und Öl).
Mithilfe der grenzflächenaktiven Eigenschaften eines Emulgators lässt sich ein instabiles System mit begrenzter Lebensdauer erreichen. Es wird unterschieden zwischen 1. Wasser-in-Öl-Emulsionen (Wassertröpfchen in einer äußeren Ölphase) und 2. Öl-in-Wasser-Emulsionen (Öltröpfchen in einer äußeren Wasserphase).
Endemisch
Örtlich begrenzt bzw. in einem begrenzten Gebiet verbreitet
In der Medizin meist die Verbreitung einer Krankheit betreffend, aber auch einer Art, die zur Verbreitung einer Krankheit beiträgt, z. B. Zecken.
Endokrines System
das endokrine System, auch Hormonsystem genannt, besteht aus Drüsen und Organe, die Hormone bilden, freisetzen und regulieren und somit Körperfunktionen steuern.
endokrin, lat. „nach innen abgebend“, bezeichnet die Art und Weise wie Drüsen Stoffe absondern: in die Blutbahn. Beispiele für solche Drüsen sind die Nebenniere oder die Schilddrüse.
Endoplasma
Der zentrale/innere Teil des Zytoplasmas, welcher den Zellkern, die Nahrungsvakuolen, die Mitochondrien, das endoplasmatische Retikulum und andere Organellen enthält.
Die Bestandteile des Endoplasmas sind Wasser, Nukleinsäuren, Aminosäuren, Kohlenhydraten, anorganische Ionen, Lipiden und Enzyme.
Endoplasmatisches Retikulum
Ein Organell der Zelle, welches vielfältige Aufgaben übernimmt:
Es ist an der Herstellung (Proteinbiosynthese) und Faltung von Proteinen beteiligt, kann Stoffe wie Hormone und Fettsäuren herstellen sowie Stoffe wie Glukose speichern, über Enzyme schädliche/körperfremde Stoffe umbauen und so unschädlich machen und Calcium-Ionen, welche wichtige Signalstoffe der Zelle sind, speichern. Das endoplasmatische Retikulum (ER) wird äußerlich als verzweigtes Gangsystem dargestellt, das von einer Membran umgeben ist und über Poren mit dem Zellkern verbunden ist. Weiterhin werdem zwei Typen unterschieden, welche sich die Aufgaben aufteilen: Das glatte ER und das raue ER. Zweiteres ist für die Herstellung und Faltung von Proteinen zuständig.
Endosporen
Eine robuste Überdauerungsform von Bakterien
Wird meist bei ungünstigen Bedingungen (extreme Hitze/Kälte, oder Licht) vom Bakterium gebildet. Endosporenbildende Krankheitserreger sind z. B. Bacillus anthracis, Clostridium botulinum, Clostridium tetani.
Endotoxin
Hitzestabile Bestandteile der Lipopolysaccharide (Moleküle, die einen Lipid- und einen Zuckeranteil aufweisen) der äußeren Zellmembran gramnegativer Bakterien, die Immunreaktionen im menschlichen Körper hervorrufen.
Enterozyten
Die im Dünndarm am häufigsten vorkommenden Epithelzellen (Grundbausteine des Gewebes)
Ihre Funktion liegt in der Resorption verschiedener Nährstoffe aus dem Nahrungsbrei (dazu zählt auch Wasser), aber auch aktiver Ionentransport (z. B. von Magnesium, Eisen) oder Sekretion von Immunglobulinen A (IgA).
Enzephalitis
syn. Gehirnentzündung
Sollten Viren, Bakterien oder andere Parasiten in das Gehirn eindringen, kann das lebensbedrohliche Folgen in Form einer Entzündung des Gehirns haben.
Enzephalopathie
Sammelbegriff für Schädigungen des Gehirns oder bestimmter Gehirnbereiche des Menschen.
Die Ausprägung kann von kaum vorhandenen bis hin zu erheblichen Funktionsstörungen in Form von kognitiven oder motorischen Störungen, Psychosen, Zittrigkeit, Krämpfen, Demenz und Bewusstlosigkeit variieren. Es kommen verschiedene Ursachen infrage: zum Beispiel angeborene Stoffwechselerkrankungen, hohes Fieber, Leberfunktionsstörungen, toxische Substanzen, Virusinfektionen und Demenz.
Epidemie
Regionale und zeitlich begrenzte Ausbreitung einer (Infektions-)Krankheit
Mit der Folge einer hohen Anzahl an Erkrankten und evtl. auch schweren bis tödlichen Verläufen (wie bei Ebola). Eine Massen- oder Explosivepidemie ist von einem besonders starken Anstieg an Erkrankungen gekennzeichnet. Bei einer überregionalen (transnationalen, internationalen) Verbreitung einer Infektionskrankheit mit hohen Erkrankungszahlen und i. d. R. schweren Verläufen wird von einer Pandemie gesprochen.
Epidemiologie
Wissenschaft von der quantitativen Erhebung der Faktoren, die den Gesundheitszustand der Bevölkerung beeinflussen.
Ursprünglich wurden vor allem Infektionskrankheiten erforscht, mittlerweile werden Gesundheitsfaktoren und -risiken genereller Natur untersucht und in Beziehung zueinander gesetzt. Grundbegriffe der Epidemiologie sind beispielsweise Inzidenz, Prävalenz, Hospitalisierung und Reproduktionszahl. In der epidemiologischen Forschung werden vor allem Querschnittsstudien, Längsschnittstudien, Kohortenstudien, Fall-Kontroll-Studien und Interventionsstudien konzipiert, um Aussagen über den Gesundheitszustand von Populationen zu ermöglichen.
Epiglottitis
Akute Entzündung des Kehldeckels (Epiglottis)
Dieser befindet sich über der Luftröhre und ist für das Schließen während des Schluckens zuständig, um das Eindringen von Fremdstoffen zu verhindern. Die Ursache liegt meist in Bakterien. Es kann durch eine verengte Luftröhre zu einem lebensbedrohlichen Zustand kommen, da Erstickungsgefahr und Atemstillstand mögliche Folgen sind.
Epistaxis
Umgangssprachlich als „Nasenbluten“ bezeichnet, ist das unerwartete Auftreten von Blut aus einem oder beiden Nasenlöchern
In der Regel ist Epistaxis harmlos. Da die Gefäße der Nasenschleimhaut sehr filigran sind, können sie recht schnell reißen. Ferner kann unterschieden werden zwischen lokalen Ursachen, die die Gefäße der Nasenschleimhaut verletzt haben (z. B. ein Schlag), und systematischen Ursachen (z. B. chronische Erkrankungen).
Epithelschleimhaut
Gewebe der inneren und äußeren Oberflächen sowie Drüsen
Beispiele sind die Haut, der Darm (beide Oberflächenepithel) und die Bauchspeicheldrüse (Drüsenepithel). Epithelzellen haben die Aufgabe, Stoffe zu transportieren, abzugeben (Sekretion) und Organe zu schützen.
Epitop
Der Molekülabschnitt auf der Oberfläche eines Antigens, welches das Immunsystem erkennt und gegen welches es Antikörper ausbildet.
syn. Antigendeterminante; Epitope sind somit das Ziel des Immunsystems, wenn es darum geht, pathogene Erreger zu neutralisieren. Antikörper-Epitop-Interaktionen sind hochspezifische Wechselwirkungen und jeder Antikörper hat individuelle Bindungsstellen, die nur zu bestimmten Epitopen passen.
Eradizierung
Auslöschung oder Beseitigung eines Krankheitserregers im Körper oder in einer definierten Population
Bei einigen Viren wie Pocken ist dies in der Geschichte der Menschheit erfolgreich gelungen, bei anderen wie SARS-CoV-2 ist dies aufgrund der virusspezifischen Eigenschaften und vor allem der „Mutationsfreude“ nicht möglich – das Virus wird mit der Zeit endemisch, geht also in den normalen Infektionspool einer Gesellschaft über.
Erythem
Hautrötung
Erythema exsudativum multiforme
Akute entzündliche Erkrankung der Haut
Häufig als Folge einer Infektion bzw. als Zeichen einer immunologischen Reaktion.
Europäische Arzneimittelagentur
Die EMA ist eine europäische Behörde zur Bewertung und Überwachung von Arzneimitteln innerhalb der Europäischen Union (EU) und des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR).
Unternehmen beantragen bei der EMA eine Genehmigung für das Inverkehrbringen von Arzneimitteln, sie hat jedoch keine Entscheidungsbefugnis. Diese liegt bei der Europäischen Kommission. Gemeinhin gilt die Zulassung durch die Europäische Kommission nur als Formsache.
Evidenz
Nachweis oder Beweis
In Abgrenzung zur Eminenz; Evidenz meint das Vorhandensein empirischer Erfahrung zur Validierung oder Falsifikation eines Sachverhaltes, meistens im Rahmen klinischer Studien.
Evidenzbasierte Medizin
Erst in der jüngeren Entwicklungsgeschichte der Medizin (in den 1990er Jahren) aufgekommene Forderung, dass die Behandlung von Patienten auf der Grundlage von empirischen Nachweisen einer Wirksamkeit (z. B. einer Intervention) erfolgen soll.
Eine besondere Rolle hat dabei die McMaster University in Hamilton, Kanada und die dort tätige Forschungsgruppe um David Sacket am Department of Clinical Epidemiology and Biostatistics gespielt. Das Deutsche Netzwerk für evidenzbasierte Medizin e. V. hat sich daraufhin im Jahr 1998 (vorerst) als Arbeitsgruppe gebildet. In der Praxis bedeutet ebM die Integration klinischer Expertise durch die beste externe Evidenz aus systematischer Forschung – wobei die Patientenpräferenz hierbei berücksichtigt werden soll.
Exanthem
Akuter, meist großflächig vorkommender Hautausschlag
Kann durch Infektionen wie Masern oder Röteln hervorgerufen werden.
Exanthemstadium
Hauptstadium einer Masernerkrankung
Das Fieber steigt an, die Symptome des Prodromalstadiums werden stärker und auch die Lymphknoten im Halsbereich können anschwellen. Charakteristisch ist das Exanthem (Hautausschlag) mit 3 bis 6 mm großen hellroten Flecken, welches hinter den Ohren beginnt und sich anschließend über Gesicht und Körper ausbreitet. Nach vier bis sieben Tagen beginnt der Rückgang der Beschwerden (Remission).
Exotoxin
Das Bakterium verlassende, aktiv sezernierte (abgesonderte) Giftstoffe
Gegensatz zu Endotoxinen
Exposition
Kontakt gegenüber Umwelteinflüssen
Häufig wird mit dem Begriff die schädigende Wirkung eben dieser gemeint – etwa Krankheitserreger, Toxine, Strahlung oder Temperatur.
Exsikkose
Austrocknung durch Abnahme des Körperwassers und Elektrolyte als Folge der Dehydratation
Exsudat
Entzündliche Absonderung
Eiweißhaltige Flüssigkeit, die bei Entzündungen aus den Gefäßen austritt.
Exzessrisiko
syn. additional risk (zusätzliches Risiko); wird in der Epidemiologie definiert als das zusätzliche Erkrankungsrisiko von Exponierten im Verhältnis zum Basisrisiko.
Wenn also ein Impfstoff ein Exzessrisiko für eine bestimmte Krankheit von 10 pro 100.000 Geimpften aufweist, dann ist dies zusätzlich zu der bestehenden Erkrankungsrate (Inzidenz) in der Bevölkerung gemeint. Beispiel: Die Inzidenz von Darminvaginationen für Säuglinge im ersten Lebensjahr wird auf 60 bis 100 Fälle pro 100.000 Säuglinge geschätzt – die Rotavirus-Impfstoffe „erhöhen“ diese Inzidenz durch zusätzliche ca. 6 Fälle pro 100.000 geimpften Säuglingen.
Ezephalomyopathie
Multisystemerkrankung mit sehr unterschiedlichen Symptomen der Muskulatur und des Nervensystem.
Die Enzephalomyopathie wird auf Störungen in der Atmungskette zurückgeführt. Der Erkrankungsbeginn zeigt sich meist im Kinder- oder frühen Erwachsenenalter.